eingenommen

M

margot

Gast
der tod schwirrt durch mein zimmer
in form eines kybernetischen insekts
der schuhmacher besohlte meine schuhe neu
ich rieche das leder und den frischen wachs
und definiere meine schuhe zur neuen
schnüffeldroge
empirisch gesehen, müsste ich jetzt das
nächste bier öffnen
ich fülle das glas halb mit eiswürfeln
was spaß macht
warum haben diese viecher eine lebensberechtigung?
sie fallen über mein bier her
mit dem fremdwörterbuch erschlage ich eins
der technofreak von nebenan dreht am bass
er will, dass ich zum wiederholungstäter werde
ich wische den schmierigen kadaver vom schreibtisch
mit negativen gefühlen im bauch
fällt es schwer, klare gedanken zu fassen
ich betrachte das beschlagene glas
ich führe es zu den lippen
und liquidiere seinen inhalt
alles zu meinem besten
die lachenden augen einer frau ermutigen mich
weiterzumachen
für ein wohlwollendes lachen einer frau, würde ich
würde ich ...
künftig die butter unter dem käse weglassen
natürlich werden meine statistischen chancen kaum
steigen bei dem anderen geschlecht
dem fremden geschlecht
diesen blütenmündern

sommerzeit

bestäubende insekten
vermehrung allerorts
mich nervt das total ab
chromblitzende miniroboter bedrohen mein leben
ich bin nicht paranoid
sie kommen von allen seiten, wollen in mich
eindringen
sie wollen die kontrolle übernehmen
optisch, akustisch, taktil
meine nase erobern sie zuerst
sie krabbeln höher und höher
es kitzelt

es kitzelt

es kitzelt an meinen nerven
das eis schmilzt im glas
dann fängt das lachen an
ein normales lachen erst
wird künstlich bis zur tönernen fratze

kalkuliertes totlachen
eingenommen
marionette denkt
ich nicht
ich nicht mehr
wie lange schon?
 



 
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