es weihnachtet eben...

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G

Gelöschtes Mitglied 8146

Gast
Das ist ein sehr schönes Gedicht.
Es wird Weihnachtsstimmung vermittelt, ohne dass dick aufgetragen wird. Der positive Stimmungseffekt wird durch Unterschwelligkeit erzeugt:
Man kriegt den Eindruck, als wenn hier neutrale und objektive Beschreibungen erfolgen. Die positiven Beschreibungen sind jedoch so angelegt, dass sie die negativen Beschreibungen entkräften. Sie sind den negativen Beschreibungen nachfolgend; zusätzlich sind sie mit drei Punkten (…) ausgestattet, was den Leser an dieser Stelle verharren lässt.
Ebenso ist eine Steigerung in dem Gedicht zu erkennen. Kälte umfasst in der ersten Strophe drei Zeilen, die Trunkenheit in der zweiten nur zwei und in der dritten Strophe werden die grauen Tage nur noch mit einer Zeile gewürdigt. Umgekehrt verhält es sich mit den positiven Beschreibungen.
 
B

Beba

Gast
Der erste Absatz
ein wenig kalt ist es,
schnee liegt danieder,
frostig weht der wind,
es spielen die lieder...
deutet bereits an, was dann kommt: alle Klischees werden aufgefahren: rote nasen, kerzenschein, zimtgeruch ...

Lichtblick ist hier sicherlich der Schluss:
es weihnachtet eben...
Und man könnte anfügen:
und alle Klischees sind erfüllt!
War es so gemeint? Ich bin unsicher und werte nicht. ;)

LG
Beba
 
G

Gelöschtes Mitglied 8146

Gast
Hallo Beba,
danke für deine Antwort.
Das Gedicht ist offen für einige Interpretationsmöglichkeiten. Weil ich oft Gedichte schreibe, weiß ich, dass solche Unklarheiten selten zufällig sind. Interessant ist, dass dein Lichtblick gleichzeitig auch der Titel des Stückes ist.
Es stimmt, dass hier Klischees benutzt werden. Vielleicht ist das bei der Art und bei der Kürze unvermeidlich. Die Kernaussage bezieht sich schon auf die Klischees. Allerdings tut sie es völlig wertungsfrei.
 



 
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