falten im vorhang

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Paul

Mitglied
falten im vorhang

wenn sich die stirnrunzeln
in falten legen,
so dies, wie wenn
antennen sich einstellen,
weil die wellen ein
unscharfes bild –

einher geht ein nach-
denken meist also
hand in hand
das bild und
der ge-
danke.

da-
zwischen wird vermutlich
geahnt ein gefühl, das
wiederum sämtliche ketten
sprengt und doch bewahrt
genannte ahn-ung.

das wissen derweil verebbt,
weil doch,
wenn schon
die ahnung ein ur in sich und
obacht
auch ein vor in sich.

in jeglichem wie auch
nicht bedachten falle beruhte
maßgebliches im lauschen
der mitternächtlichen gesänge –
oder eben der amsel am morgen.

sobald (oder kobald)
sich
der vorhang denn wie
ein frisches lüftchen,
erheischte man den blick auf solches, wie:
liebe wohnt in allen dingen.

die stirn geglättet sich im
spiegel nun und nur geblieben
schelmenzwinkern um
die augen –
die zeit gekommen,
der lidervorhang sich dem grunde nähert –

ein ew`ger traum!
 

Vera-Lena

Mitglied
Einschübsel

Lieber Paul,

ich mag Deine Gedichte mit diesen Endlossätzen und Einschübseln, die wirklich amüsant sind, wenn besonders zum Schluss so etwas Prinzipielles dabei herauskommt: "die Liebe wohnt in allen Dingen". Hätte man ja auch ohne weiteres einfach so hinschreiben können, aber alle diese Gedankenverbindungen, die sich ja auch tatsächlich genauso dazwischen schieben können, wenn man über etwas nachdenkt, das macht einfach Spass.
Ganz zum Schluss hebst Du die schlichte Erkenntnis dann wieder auf. Ja, klar dessen ist man sich nicht dauerhaft bewusst, dass die Liebe in allen Dingen wohnt, insofern "ein ew'ger" Traum.

Liebe Grüsse Vera-Lena
 



 
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