hegel (drei philosophische beiherspiele numero eins)

drei philosophische beiherspiele
numero eins




sieh nur siehst du sie? sieh wie
die sätze hinüber - daher zu

phantasie stumm sinn simphonieren
der nervenharfe und liest du sie

die du durch den rechner
aufgelöster bäume knoten

straußen eiern ameisen reis
radiowellen surfer fliegt ihr

wogen über wogen - nixen
vorm chaos computer klapper

im deutsch landfunk rumschwätzt
virtuellen kammern irrn hirn cloud

hier heute aus dem Archiv wiedergeholt zum 250. Geburtstag des Apolls der Nerverharfe:



sieh nur siehst du sie? sieh wie
die sätze hinüber - daher zu

phantasie stumm sinn simphonieren
der nervenharfe und liest du sie

die du durch den rechner
aufgelöster bäume knoten

straußen eiern ameisen reis
radiowellen surfer fliegt ihr

wogen über wogen - nixen
vorm chaos computer klapper

im deutsch landfunk rumschwätzt
virtuellen kammern irrn hirn cloud

Dankeschön, Otto!

Ich weiß, daß diese hin- und herspringende Bilderfolge die Hegelterminologie geradezu vermeidet, vergleichbar den Dreizeilern von Durs Grünbein in "Cyrano oder Die Rückkehr vom Mond", wo jedes Gedicht einen mehr oder weniger bedeutenden Namen zum Titel hat, den man aber in dem Gedicht nicht explizit wiederfindet.
Außer einer Begriffspolarität, die für das Hegelverständnis allerdings maßgeblich ist: "Unmittelbarkeit" und "Vermittlung". Unmittelbare Vermittlung ist Vermittlung der Unmittelbarkeit. Das, was eigentlich ein Koan leistet.
Und noch etwas ist substantiell hegelisch: Die alle Informationsträger transzendierende Verfeinerungsklimax in der zweiten Hälfte des Gedichts.

grusz, hansz