in frage stellungen

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revilo

Mitglied
Tach Kalle, hab erst einmal Marialinden und Kräwinkel gegoogelt.........ohne diese Kenntnis ist es für mich schwer verständlich....danach aber riecht es nach Bratäpfeln und Laubhaufen........allein die conclusio ist sprachlich zu geleckt.........da müsste noch ein Hammer des Fragenden kommen......der ist mir plötzlich zu allwissend...........

stellt das Leben fragen
schweigt alwissend
ringe heute noch
um Antwort


is nur sonne spontane Ideeeeeeeeeeeee von revilo
 
indian summer flimmert
zwischen Marialinden
und Krähwinkel tupfen
impressionisten farben
auf abgeernteten mais
und den sitz der holzbank
neben mir fallen kalenderblätter
mit ungelesenen sinnsprüchen
ein roter milan kreist
schon über seiner beute

ich stoße weiter vor
ins leere
 

Perry

Mitglied
Hallo Karl,

ein schönes Herbstgemälde mit gern genommenen Zutaten wie "Indian Summer und roter Milan". Der Schluss fällt mir etwas zu "trostlos", im Vergleich zur vorher beschriebenen Idylle aus.
LG
Manfred
 

Ralf Langer

Mitglied
hallo karl,
ich finde den titel hervorragend gewählt,
er bietet viel spielraum zum verdichten:

wer verschanzt sich: in frage stellungen

stellungskriege: wenn keine antworten kommen

fragen, wie bestellt und nicht abgeholt...
u.v.m.

würde gerne deinen titel klauen für eigene gedanken

lg
ralf
 
Hallo Manfred,
der Vorstoß ins Leere erfordert doch Mut. Und was mich nach dem Tod erwartet, ist ebenfalls ein Vorstoß dorthin.
Also für mich ist der Schluss damit nur bedingt trostlos...
Gruß
Karl
 
Lieber Karl,
du weißt, dass ich von einigen deiner Gedichte total begeistert bin. Manchmal kann ich deinen Gedankengängen nicht folgen.
Indian summer habe ich immer Nordamerika zugeordnet, doch warum soll er nicht zwischen Marialinden und Krähwinkel flimmern.
Ich frage mich, warum Impressionisten Farben auf den Sitz einer Holzbank tupfen.
Warum fallen neben dir Kalenderblätter? Warum stößt du weiter vor ins Leere?
Fragen über Fragen!!!
Nächtliche Grüße
von Marie-Luise
 
Liebe Marie-Luise,
der Indian Summer ist vor allem die Verfärbung des grünen Sommerlaubs in buntes Herbstlaub. Die fallenden bunten Blätter sind jene Farbtupfer (der Impressionisten. Und für mich sind jene fallenden Blätter im Herbst wie Kalenderblätter, die die Jahreszeit anzeigen. Und Sinnsprüche tragen sie, weil hier Vergänglichkeit aufgezeigt wird, die mich nach dem Sinn des Lebens lässt. Ist der Text jetzt für dich verständlicher.
Herzliche Grüße
Karl
 
Lieber Karl,
es ist mir schon klar, dass der Indian Summer für die Verfärbung des grünen Sommerlaubs steht. Ich dachte aber, es sei ein feststehender Begriff für den Herbst in Nordamerika (bei uns Altweibersommer).
Darauf, dass die bunten Farbtupfer der Impressionisten die fallenden Blätter sein sollen,wäre ich nicht gekommen. Gleichzeitig stellen die Blätter die Kalenderblätter dar.
Man muss schon ein bisschen um die Ecke denken. Vielleicht fällt mir dieses ja im Altweibersommer schwer.
Vielen Dank für die Erklärung.
Es grüßt Marie-Luise.
 
G

gitano

Gast
Hallo Karl,
schön verwoben, die Wahrnehmung von außen und deren Anstöße für die "NachInnensicht"/Interpretation, das impressionistische Moment eben.
Das ins Leere gehen habe ich auch eher als mutige Herauforderung verstanden...dorthin zu gehen,wo man noch nie war.
Gern gelesen und kommentiert
gitano
 
indian summer flimmert
zwischen Marialinden
und Krähwinkel tupfen
impressionisten farben
auf abgeernteten mais
und den sitz der holzbank
neben mir fallen kalenderblätter
mit ungelesenen sinnsprüchen

ein roter milan kreist
schon über seiner beute
 
H

Heidrun D.

Gast
Lieber Karl,

in der nun erreichten Form finde ich dein Gedicht vortrefflich. - Gerade auch im Kontrast zwischen Idylle und drohendem Unheil hast du ein gelungenes Bild gemalt, das wahrhaft impressionistisch zu nennen ist.

Auch in den Gemälden der Meister dieses Genres lauert oft etwas Furchtbares ... von vielen unbemerkt.

Herzlichen Grüße
Heidrun
 



 
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