krötenschwer

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M

margot

Gast
summmssss
auch menschen stauben ein
anfang august, und ich friere wie ein schneider
das t-shirt hängt mir bis zu den knien
drunter habe ich nichts an
ich beginne den tag mit eiskaltem warsteiner
und den neuesten berichten vom tage
aus dem radio
am computer schüttele ich mich
und niese in mein t-shirt
der ganze staub umgibt mich wie eine wolke
nach dem dritten niesen sehe ich aus wie
ein staubpils
ich telefonierte vorhin mit genscher
er hört
sich immer noch an wie ein elefant
aus disneyworld
na gut, heute nacht träumte ich, ich würde auf
dem mond spazieren gehen
und ich sehe die erde aufgehen
es ist gerade so, als würde ich eine riesige iris
vor mir sehen
ich will auf sie zuspringen
über die kraterlandschaft hinein in das blaue
auge der welt
dann war ich bei mir und schloß die terassentür
ich streichelte mein fahrrad
und schaute auf die birke
vor meiner tür
sie hat viele blätter
und ich bemerkte ihre früchte
sie geht auf
die welt hat einen mund und nimmt mich
in sich - in ihren weichen gaumen
ich fühle mich wie ein baby
und halte mich an der eigenen nabelschnur
fest
der mund redet
während ich das silberpapier von der öffnung
der bierflasche kratze
die sonne gesellt sich dazu und spielt
mit den birkenblättern
danke, sage ich
du musst mich öfters entstauben
in wahrheit habe ich dich nie verlassen
summmssss
embryo – fast lurch
zeige mit dem kleinen fingerchen auf einen stern
in der galaxie
die gebärmutter
auf meinem nacken sitzt eine kröte, die quakt
ich mag nicht hinfassen
das dumme ist, dass ich nicht aufwache
ich werde nie mehr aufwachen
 
P

Petit Chaperon rouge

Gast
Das ist ein sehr interessanter Text. Er vermittelt Stimmung und Atmosphäre. Man sieht die Lebenssituation des lyrischen Ichs plastisch vor sich.
 
M

margot

Gast
dein kommentar. wenn ich den ernst nehme, nippel ich
ab. ich hätte nur gerne verstanden, was du wirklich meinst.

danke
ralph
 
P

Petit Chaperon rouge

Gast
Ernst gemeint

Lieber Ralph,

warum nippelst du ab, wenn mein Kommentar ernst gemeint ist? Ist dein Text denn nicht ernst gemeint? Ich dachte, ich habe mich unmissverständlich ausgedrückt. Dein Text hat mich angesprochen. Punkt.

Salut
Pcr
 
M

margot

Gast
mein text ist ernst gemeint. mindestens so ernst wie die
welt. ich dachte, dein kommentar wäre eine farce.
darum meine reaktion. mein text spricht dich an?
ich hätte nicht für möglich gehalten, daß sich damit
jemand außer mir angesprochen fühlt. erstaunlich.
ich ziehe keine rückschlüsse. ach, noch was, was mich
an deinem kommentar störte: er war furchtbar steril
- als würde es sich bei meinem text um einen medikamenten-
beipackzettel handeln - interessant ...

lieben gruß
ralph
 
P

Petit Chaperon rouge

Gast
Nur Häme

Mein Kommentar eine Farce? Furchtbar steril? Na toll! Ich kann hier posten, was ich will, ich ernte nur Häme. Vielleicht bin ich hier fehl am Platze. Ja, das wird es sein. Warum stellst du deinen Text überhaupt hier rein, wenn du es nicht für möglich hältst, dass sich jemand außer dir angesprochen fühlt? Und wie hätte mein Kommentar aussehen sollen, damit er nicht steril wirkt? Wie hätte ich reagieren sollen?
 
I

inken

Gast
ach ralph

....ich liebe dich - warst du noch
im Dilirium oder schon
in der Transzendenz? - was es auch sei -
er bringt gute, bildlich starke Texte hervor,
dein Zustand - so nach dem Motto:

"Ich möchte bitte genau dieselbe Biersorte haben, die er grade bestellt hat!"....ggg!!!


liebe Grüße Ingrid
 
M

margot

Gast
warsteiner ruft scheinbar in meinen gehirnregionen
besondere reaktionen vor. zu beachten ist auch der
restalkohol von gestern, der sich im wesentlichen
auf fürstenberg und tuborg begründete.
das delirium kann ich momentan nicht gebrauchen.
vielmehr geht es um den seins-zustand. die völlige
hingabe einer materie gegenüber. ein bier trinke ich
noch. ich mußte auf ureich-dosenbier wechseln.
das letzte achterpack in meinem kühlschrank.
ich habe mich riesig über deine antwort gefreut.
die sonne scheint. bald ist es wieder soweit, und
ich muß aufbrechen. (karlsberg vergaß ich zu erwähnen.)
mein gedicht ist nicht besonders gut.
ich schrieb schon bessere.

krötenschwer
ralph
 
I

inken

Gast
komm mit

...zum See, krötenschwer, deine Bierdose
verkrafte ich schon, aber nur, wenn sie
anonyme Eichelblätter ausblubbert...lächel

liebe Grüße Ingrid
 
M

margot

Gast
ähm, wenn ich das verkraften kann?
ich komme mit. meine eichelblätter ließen mich bisher
nie im stich. ich mag es, wenn ich bei der liebe
vom nahen seeufer die kröten quaken höre.
heute muß ich mich allerdings zurückziehen, weil ich
noch arbeiten muß. ich liebe dich in deiner unbefangenen
art. was sage ich?
mein gedicht gefällt dir. du kannst mir alles sagen.
selbst den blödsinnigsten gedanken.

danke ingrid
ralph
 



 
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