mein platz

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B

Beba

Gast
Lb. anbas,

eine interessante Szene, die du hier zeichnest. Mir gefällt sie, und doch wage ich mal, noch etwas Hand anzulegen:

mein platz

ich könnte
in see stechen
auf große fahrt gehen

[strike]gut[/strike] vertäut
am grünen uferstreifen
mein hausboot

[strike]wippend[/strike] im schaukelstuhl
zähle ich
kräuselnde wellen
Hm, vielleicht ... ;)

LG
Beba
 

anbas

Mitglied
Hallo beba,

danke für die Rückmeldung. Das "gut" habe ich beim Feilen mal drin gehabt und dann wieder rausgenommen. Es ist also bei mir / in mir durchaus umstritten. Daher werde ich es jetzt nicht gleich wieder raus nehmen, sondern erst mal etwas länger auf mich wirken lassen. Das "Wippend" möchte ich gerne drin lassen oder ggf. durch ein anderes Wort ersetzen (wenn's mir denn einfällt ;) ).

Dieses Gedicht ist übrigens im Zusammenhang mit einem anderen Gedicht / Spruch / Zitat (weiß nicht genau) von John A. Shedd entstanden, das ich als Postkarte geschenkt bekommen habe (es sollte ein Wink mit dem Zaunpfahl sein :D):

Trau Dich!

Ein Schiff,
das im Hafen liegt,
ist sicher. Aber dafür
werden Schiffe nicht gebaut.
Liebe Grüße

Andreas
 

Kaleidoskop

Mitglied
Hallo Andreas,

das Gedicht erzählt von Leuten, die mit dem Finger auf der Karte die ganze Welt bereisen - oder mit Google earth. Wer weiß - vielleicht kippt der Schaukelstuhl ja mal um und gibt dem Wippenden einen Stoß?

lg,
Bärbel
 
Lieber anbas,
zwischen Geborgenheit und Freiheit liegt das Land der Sehnsucht. Du hast es hier treffend mit der Metapher "Hausboot" beschrieben. Gefällt mir sehr. Der Kritik von Beba schließe ich mich an.
Herzliche Grüße
Karl
 

anbas

Mitglied
Hallo Bärbel, hallo Karl,

na ja, es geht schon um etwas mehr als um Reisen mit dem Finger auf der Landkarte oder auf die große Fahrt zu gehen ;). Es ist mehr das von Karl angesprochene Spannungsfeld zwischen Geborgenheit und Freiheit, aber auch die Fragen, was macht mich wirklich glücklich und zufrieden, was will ich in diesem Leben erleben spielt eine Rolle. Der eine sehnt sich vielleicht sogar, dass der Schaukelstuhl umkippt, damit er auf Fahrt geht, in die Pötte kommt. Für jemand anderes wäre das Umkippen des Stuhles eine unschöne Störung, er würde den Stuhl wieder aufstellen und weiter wippen.

Doch auch mit einem Hausboot kann man durchaus losschippern.

Was die Änderungsvorschläge betrifft, so bin ich weiter mit mir in der Diskussion. Zwischenstand: Das "gut" fliegt raus, das "wippen" bleibt (wahrscheinlich), wird aber hinter den Schaukelstuhl verschoben - hm, vielleicht ändere ich die Stelle aber auch komplett :D.

Vielen Dank für Eure Rückmeldungen!

Liebe Grüße

Andreas
 

HerbertH

Mitglied
ich würde das gut drin lassen.

Denn es trägt für mich wesentlich zu der entspannten stimmung des gedichtes bei ... das ist seemännischer, das gut vertäuen, denn sonst ... treibt auch ein hausboot ab :)

PS: wippend sollte auch bleiben, das ist für den rhythmus wichtig...
 

rogathe

Mitglied
wippend kann raus, erklärt sich von selbst im schaukelstuhl!
wie gefiele dir stattdessen: lässig im schaukelstuhl?

lg rogathe
 
B

Beba

Gast
Karls Vorschlag "fest vertäut" ist gut.

Ich finde, "wippend" ist zu viel und überflüssig. Lass doch das Wippen in der Phantasie des Lesers entstehen.

LG
Beba
 

anbas

Mitglied
mein platz

ich könnte
in see stechen
auf große fahrt gehen

fest vertäut
am grünen uferstreifen
mein hausboot

wippend im schaukelstuhl
zähle ich kräuselnde wellen
 

anbas

Mitglied
Vielen Dank fürs Mithelfen, Euch allen!

Das "fest vertäut" übernehme ich schon mal dankend und mit Begeisterung.

Tja, und was den wippenden Schaukelstuhl betrifft, so geht es mir ein wenig wie Herbert, dass mir vom Rhythmus etwas fehlen würde, wenn ich "wippend" ersatzlos herausnehme.
wäre eine Idee, die es aber für mich noch nicht ganz trifft.
im schaukelstuhl wippend
hatte ich auch schon überlegt, um so das "wippen" etwas mehr in den Hintergrund zu stellen.

Nun denn, ich grübel weiter...

Liebe Grüße

Andreas
 

rogathe

Mitglied
seemännisch: da könnte ich mir LI auch ein pfeifchen schmauchend vorstellen.

"schmauchend im schaukelstuhl"

schöön gemütlich ;)
 

anbas

Mitglied
mein platz

ich könnte
in see stechen
auf große fahrt gehen

fest vertäut
am grünen uferstreifen
mein hausboot

schaukel-stuhl-wippend
zähle ich kräuselnde wellen
 

anbas

Mitglied
Hm, was haltet Ihr von der Idee mit "schaukel-stuhl-wippend"? Von meinem Gefühl her, kommt durch diese Wortspielerei noch etwas mehr Leichtigkeit rein.
Gruß
Andreas
 

Kaleidoskop

Mitglied
Hallo Andreas,

gefällt mir!

Ich mag das "Wippend" - nicht nur weil es zum Schaukelstuhl passt, sondern auch zu Stimmung. Für mich ist es ein Schlüsselwort, eine Art Verbindung, eine Assoziationsbrücke vom wippenden Stuhl zum Wippen der Wellen und der Unentschlossenheit des LI. Mir würde es fehlen, würdest du es gänzlich streichen.

lg,
Kalei
 

anbas

Mitglied
Hallo Kalei,

vielen Dank für diesen Kommentar!!! Ich bin manchmal sehr der Bauchtyp (nicht nur vom Ausmaß - dort leider auch :D). Da fehlen mir manchmal die Worte, um etwas zu erläutern oder besser zu argumentieren. Hier hast Du nun die passenden Worte für mich gefunden, vielleicht sogar noch etwas mehr.

Liebe Grüße

Andreas
 



 
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