müde

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müde II

schweigend
stehen am wegesrand
fortgeweht mit des lebens
verwelkender, gelber hand.
dünn wie papier
ist die haut
die oben
und die unter allem
in falten gelegt
die wie flüsse suchend
einst tränen bargen
die oben
und die unter allem

und alle ungeweinten meere
aus diesem
alten
langen
müden leben,
die steinschwer liegen
auf gebeugter brust.
und die schmalen
dünnen hände
halten nichts mehr
nicht einmal mehr leben.
und keine lust

nicht einmal
die erinnerung
will sich halten
an der ausgezehrten seele.
nicht einmal sie

zeit....
zeit ist es
mit gestrandeten händen
die stille zu haben

die große stille

und das große schweigen

gottes schweigen

stille
du wohltat
nach diesen lauten
harten
grellen jahren
die mich taub machten
und blind
und die mich
doch alles sehen ließen
hast du mich endlich
gefunden?

schweigen
hier bin ich
nimm mich
ich verschenke mich
an dich.
ich bin dein

gott?
schweigst du heute mit mir?

07/2003
 
S

Stoffel

Gast
Hallo,

mittendrin meine Gedanken.
"grellen" würde "blind" machen aber nicht taub, drum denke ich eher an "gellend"

"Gottel schweigen" naja..mir macht das unsympatisch. NICHTS liegt in GOTTES Hand, wenn in UNSERER. Es sei denn, du bist ein tiefreligiöser Mensch, aber dann dürfte ich Deine Texte nicht mehr lesen.hm.

Die letzten Zeilen, Gott..mein Gott..das sag ich auch zu jemand anderer..
"mein Gott...was willst DU denn heut hier.."nur als Beispiel..:)

lG
Stoffel



schweigend
[strike]stehen [/strike]am wegesrand
fortgeweht mit des lebens
verwelkter, gelber hand
dünn wie papier
ist die haut
die oben
und die unter allem
in falten gelegt
die wie flüsse suchend
einst tränen bargen
die oben
und die unter allem

und alle ungeweinten meere
aus diesem
alten
langen
müden leben,
die steinschwer liegen
auf gebeugter brust
und die schmalen
dünnen hände
halten nichts mehr
[strike]nicht einmal mehr leben.[/strike]
und keine lust

nicht einmal
die erinnerung
will sich halten
an der ausgezehrten seele.
nicht einmal sie

zeit....
zeit ist es
mit gestrandeten händen
die stille zu haben

die große stille

und das große schweigen

[strike]gottes schweigen[/strike]

stille
du wohltat
nach diesen lauten
harten
gellenden jahren
die mich taub machten
und blind
und die mich
doch alles sehen ließen
hast du mich endlich
gefunden?

schweigen
hier bin ich
nimm mich
ich verschenke mich
an dich.
ich bin dein

mein Gott
schweigst du heute mit mir?
 
hallo stoffel

danke fürs lesen und kommentieren.

"grell" ist in diesem fall nur zum teil eine metapher und schließlich macht sie mich ja auch noch blind.... grell können für übrigens auch töne sein - zu viel geschwindigkeit - leben auf der überholspur.

gott findet man sympathisch oder eben nicht, hängt wohl individuell vom leser ab. und nein, ich bin nicht tief religiös, auch wenn ich in einer eher unkonventionellen und praktischen an gott glaube, aber dies auseinanderzusetzen wäre ein anderer platz sicher angemessener.

"mein gott" macht mir den sinn anders, als ich will.

trotzdem danke für die vorschläge.
 
S

Stoffel

Gast
ja hast Recht...

"grelle Töne" gibt es:)
*schüttel*
Menschen mit grellen Stimmen....

Ja, ok..dann bis nächstes Mal:)
lG

Sanne
 



 
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