ohne mich

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joyce

Mitglied
ohne mich


der Platz im Nacken ist besetzt
erdrosselt jener Honigton
der rüber weht vom satten Feld
der Wunsch nach mehr erkaltet

in Falten legt sich fahle Haut
das Fingerspiel klingt knöchern
plump fällt die Nacht auf müdes Fleisch
die Elstern jubilieren

oft stirbt im Morgennebel schon
was mich und Tag verbindet
verloren scheint die Achtsamkeit
wo Selbstverlust sich findet


© Joyce 09-05
 
S

Sandra

Gast
Ein sehr schönes Gedicht, joyce, welches durch den Rhythmikwechsel gewinnt und akzentuiert.
Es wäre schön, wenn sich der Reim im letzten Vers z.B. im ersten wiederholen würde oder du ganz darauf verzichtest, damit es nicht nach Zufall aussieht.
Gern gelesen
LG
Sandra
 

Perry

Mitglied
Hallo Joyce,
ich lese Resignation und Antriebslosigkeit in den Zeilen. Am besten gefällt mir der letzte Vers. Probleme habe ich mit dem "plump", das ist nicht lyrisch und für mich unnötig. Wenn unbedingt ein Adjektiv, dann vielleicht schwer."
LG
Manfred
 

joyce

Mitglied
an sandra

Ursprünglich veröffentlicht von Sandra
Es wäre schön, wenn sich der Reim im letzten Vers z.B. im ersten wiederholen würde oder du ganz darauf verzichtest, damit es nicht nach Zufall aussieht.
-stimmt, du hast damit sicher recht und ich denke nicht erst seit deinem kommentar darüber nach. doch wie so oft gibt es zwei seiten, zwei seelen in einer brust.
zufällig sollte der schluss allerdings nicht wirken. es war meine absicht, hier einen reim zu haben.
für mich macht genau dieses reimen am schluss die aussage rund, betont das wichtigste der ganzen situation besonders.

danke dir fürs lesen und die anmerkung. ich nehme das gerne an und werde das thema noch nicht so schnell wegpacken ;-)

liebe Grüße
Joyce
 

joyce

Mitglied
an perry

danke für´s lesen und die anmerkungen, die mir immer sehr wichtig sind!
ich kann gut nachvollziehen warum dir der letzte vers gefällt. auch mir gefällt er so wie er ist und hat eine ganz bestimmte bedeutung (siehe anmerkung oben)

der erste und zweite vers machen, und das soll so sein, etwas anderes,sprechen ein anderes empfinden an als der letzte.
Dies ist gewollt, genauso wie mir das wort "plump" (ob lyrisch oder nicht) genau an dieser stelle sehr wichtig ist.
vielleicht sollte man die ersten zwei verse eher fühlen als verstehen.
genau dieser übergang vom hinfühlen zum verstehen war mir wichtig. damit geschieht beim genauen und wiederholten lesen genau das was mir wichtig war. zeigt es doch wie wir vom puren fühlen heraus ins wissen gelangen und doch für den moment machtlos sind.

lieben gruß

joyce
 



 
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