quo vadis deutschland?

4,00 Stern(e) 8 Bewertungen

rosste

Mitglied
quo vadis deutschland?

ab und zu besuche ich dich
einige meiner liebsten
hältst du in deinen adlerklauen

warum lässt du sie nicht fliegen
über deine wunderschönen auen?
hast du den sinn für freiheit verloren?
liebst du die strenge mehr als den rhein?
deine schafe buckeln zuviel des guten
und du schaust weg
wohin geht dein blick?

ich streiche dir behutsam
über deine alten eichenrinden
sie flüstern: au ja, das hat schon lange
keiner mehr mit uns gemacht
hör nicht auf

hör nicht auf
an mich zu glauben

keine angst
mein deutschland
ich lass dich nicht allein
 
T

Thys

Gast
Ich sehe

Du bist Arzt.
Eine Frage rosste... was passiert mit einem Patienten der selbst nicht gesund werden will?

Gruß

Thys
 
G

Gelöschtes Mitglied 8846

Gast
Nun, ich will ja Rosste nicht vorgreifen, aber ich denke, auch diesen lässt man nicht allein.

Ich finde, es ist einen sehr interessante Auseinandersetzung mit den Fragen/Problemen unseres Landes. Nur drei Fragen hintereinander empfinde ich als störend. Sie brechen mir das Lyrische zu sehr.

LG Franka
 
B

bonanza

Gast
schön aus der distanz des migranten auf den punkt gebracht:
deutschland fehlt es an zärtlichkeit und sinnlichkeit,
der deutsche geist muß ziemlich verhärmt und steif wirken.
die deutsche seele ist eine gottverdammte spießerseele.

toll gedichtet von rosste.

bon.
 

rosste

Mitglied
@ Thys
ein patient, der nicht gesund werden will, ist ein typischer patient: das gesundheitswesen soll ihn gefälligst gesund machen, sein eigner anteil am gesunden ist oft zu klein

@ Franka
ja, Franka, allein soll man solche patienten und länder nicht lassen. man soll sie und sich nicht gehen lassen
die drei fragen schau ich mir nochmal an, danke

@ bon
die deutschen werden von den norwegern zumindest ziemlich kritisch angesehen, danke
 
P

Prosaiker

Gast
haha. ich musste grinsen.
ein feiner, bissiger humor besonders in den zeilen ab "au ja".
gefällt mir.
vg,
Prosa.
 

rosste

Mitglied
danke rhea,
ja, wohin mit der ganzen wahrheit?
sind wir schon soweit gekommen, dass auch die gedichte keine wahrheit mehr vertragen?
da bin ich nicht dabei
lg
 
Textlich und inhaltlich

find ichs einwandfrei gearbeitet. Schwieriges Thema.
Eine sensibel-intime Umgangsweise mit dem Begriff "Deutschland" ist auch gelungen, die mich allerdings in Ambivalenz zurücklässt, scheinbar, weil ich eher den Aspekt der Norweger über Deutschland teile?
 

Rhea_Gift

Mitglied
Das "zuviel Wahrheit" war nicht negativ auf dein Gedicht bezogen, sondern darauf, dass alles darin Gesagte leider nur allzu wahr ist...

LG, Rhea
 

rosste

Mitglied
danke waldemar,
Ambivalenz ist eine normale reaktion auf so ein komplexes thema
auch die norweger sind manchmal ambivalent gegenüber ihrem norge

danke rhea,
ich hatte gehofft, dass du das so gemeint hattest, konnte es aber nicht so deutlich aus deinen zeilen lesen

lg
 



 
Oben Unten