tragende teile

Franz OberHofer

tragende teile

mein vater trug den seinen
mit sich rum der ritt stolz
auf einem schwarzen ackergaul
gab ihm die sporen mit einem

tagebuch schlug er zu vater
lähmte sich die großhirnrinde
verfluchte sich ins übermorgen
hinterließ einen arm ein bein

suchte vor jahr und tag ein
felsengrab um diese glieder
sanft hinein zu betten dass
arm & bein den frieden fänden

fleisch & knochen streckten
krümmten sich behaarte raupen
robbten mir den buckel rauf
entpuppten sich als flügellos

mir fällt es schwer auf einem
bein zu stehn da fehlt ein arm
um schmeicheleien abzuwehren
 

Perry

Mitglied
Hallo Franz,

Väter als "Stütze(tragende teile)" für das Leben ihre Söhne, sind eines der großen Themen der Literatur.
Deine (Vor)Bilder sind gut in Bilder verwoben, die einen in ihrer Auslegung fordern:

"hinterließ einen arm ein bein" -> (Kriegs)Verletzung?

"behaarte raupen
robbten mir den buckel rauf" -> kalt den Buckel runter laufen

Gern gelesen!
LG
Manfred
 



 
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