Liebe WuZhao
das Gedicht erschließt sich schwierig. Das liegt hauptsächlich an der Wortstellung, der grammatischen Konstruktion.
Die Teile sind wie Stücke eines Puzzles, zusammengesetzt, aber sie passen nicht, und einige fehlen sogar, deren Abwesenheit man ahnt.
Bisher hat das noch nichts mit dem Inhalt zu tun. Doch wenn ich die Puzzleteile jetzt betrachte, ensteht ein Bild, bruchstückhaft, sich teilweise an den Bruchstücken überlappend.
Das Unbehagen kulminiert in dem Satzteil: "in Herzkammers Ecke steht" - ein Bruchstück. Vorn gehalten: "tonlos Schmerz in Herzkammers Ecke steht" - hinten "in Herzkammers Ecke steht schleichend" - Gefahr ist im Verzug, Gefahr bestätigt das unbestimmte Gefühl der Verlassenheit.
Gleichzeitig ist da das Gefühl, dass ich das Bild nicht wirklich sehe, dass das wahre Bild plötzlich hochklappen könnte, wie bei den Stereogrammen, die wie ein Puzzle aussehen, aber einen Walfisch verbergen oder einen Apfelbaum.
Es bedarf zweier Augen, sie zu erblicken.
Viele Grüße von Bernd