Hi Falter,
huch, was ist das für ein schweres Geschütz!
Ich höre vor allem das Alptraumhafte, das im Schlussbild steckt (welches wiederum Bezug nimmt auf das Eingangsbild). Habe auch die Assoziation "Sisyphusarbeit". Habe eben nachgeguckt unter wikipedia / sisyphos, dort findet sich eine eindrucksvolle Darstellung des Sisyphos von Franz von Stuck: Sisyphos kämpft, ringt, steckt seine ganze Kraft in dieses Unterfangen - und scheitert - - - und dies in einer Endlosschleife. Die Unterwelt, Nachtseite, Schatten hinter den Dingen...
Das warme, lebendige Blut nimmt den Weg in die Nacht, in die Schlucht.
Das Wissen um die gegenseitige Verbundenheit (Hälfte...von dir) ist da, - - - aber dieser Verbundenheit (in der man auch die zarten Triebe der Liebe und der Zärtlichkeit zu verorten sucht) wohnt ein Fluch inne.
Die Ausweglosigkeit wirkt hier nicht konstruiert, sondern von alptraumhafter Zwangsläufigkeit. Es ist weniger Anklage, sondern verzweifeltes Gewahr-werden.
Abschließend noch ein gewagter Gedanke: Bei aller Lakonik und Perspektivlosigkeit, die diese Zeilen transportieren, sprechen sie dennoch die Sprache der Sehnsucht und der Liebe. Gerade der schonungslose Blick auf die trennende Kluft lässt erahnen, dass in diesem Ringen um Begegnung noch ein neues Kapitel aufgeschlagen werden kann...
lg wüstenrose