Abgezockt
In Baltimore, in Baltimore,
da lieg ich in den Ketten,
nie kam es mir so schwierig vor
wie hier den Hals zu retten.
Auf einem großen Riverboot,
da hab’ ich sie gesehen,
sie sagte mir ihr Mann sei tot
und wollte mit mir gehen.
Ich sagte ihr: „Mein lieber Schatz,
du musst ein wenig warten.“
Da nahm ich bei den Gamblern Platz
und zückte meine Karten.
Ich sah den Zorn in ihrem Blick,
doch ich kannt’ keine Gnade,
ich konnt’ und wollte nicht zurück
und fand es auch nicht schade.
Ich mischte mir ein volles Haus,
mit Damen und mit Assen,
noch lange war das Spiel nicht aus,
es wollte niemand Passen.
Die Dollars türmten sich zuhauf,
gewinnen wollten alle,
da sah ich den Pistolenlauf
und witterte die Falle.
Sechs Schüsse krachten dann war Ruh,
sechs Zocker am verenden,
sie schmiss mir die Pistole zu,
ich fing sie mit den Händen.
Sie sackte sich die Dollars ein,
verschwand mit ihrem Gatten,
ließ mit den Leichen mich allein,
sehr schnell sie mich auch hatten.
In Baltimore, in Baltimore,
da lieg’ ich in den Ketten,
nie kam es mir so schwierig vor,
hier meinen Arsch zu retten.
©RT