Abschied

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petrasmiles

Mitglied
Hallo Trasla,

schön geschrieben - wie eigentlich immer bei Dir.

Aber man spürt schon die Distanz zum Leben. Wenn ein Heroinsüchtiger noch reflektieren könnte, was er da verliert - das ist ja ein schleichender Prozess, wie jeder Verfall -, dann wäre er nicht da, wo er steht.

Also geht es um Gedanken, die sich ein Nicht-Süchtiger und Nicht-Umwelt-Betroffener um eine solche Situation macht, also l'art pour l'art.
Für mich ist das ein Makel.

Liebe Grüße
Petra
 
B

Beba

Gast
Ich schließe mich Petra an. Der Text ist gut geschrieben und geht auch durchaus unter die Haut. Jedoch: realistisch ist diese Abschiedsbotschaft nicht. Vielleicht käme es aus neutraler Sicht, der Sicht eines Dritten realistsicher beim Leser an.

LG
Beba
 

Ralf Langer

Mitglied
hallo beba, hallo petrasmiles

ich lese "heroin(E) gedicht"
zusätzlich englisch: also "helden gedicht"
(metaphorische ebene)
ralf
 

Trasla

Mitglied
Vielen Dank für eure Rückmeldung!
Ich muss gestehen, dass ich - glücklicherweise, wie ich meine - tatsächlich kein Insider bin, was diese Thematik betrifft. Vielleicht habe ich mich von der eigenen Erfahrung auf einer sehr viel schwächeren Ebene leiten lassen, zumindest grundsätzlich kennt man das Gefühl ja, dass man ein Problem ignoriert, es dadurch größer wird, und man es deshalb erst recht ignorieren will.
Und in dem Moment, wo einem bewusst wird, was sich da eigetnlich entwickelt hat, neigt man - aufgrund der Überforderung - dazu, das ganze irgendwie radikal "lösen" zu wollen.

Es mag gut sein, dass das deutlich anders ist, wenn man Heroin-süchtig ist, und beschließt, sich mit der Droge das Leben zu nehmen. Ich überlege noch, ob ich lieber das Gedicht so umschreiben soll, dass es aus der Sicht eines Dritten ist, oder es so ändern soll, dass die bewusste Wahrnehmung der Situation rausgenommen wird - oder es einfach so lasse, als Kunst der Kunst wegen, ohne Realismus.
 

ameise

Mitglied
Hallo Trasla,

für mich ist Dein Gedicht eine treffende Beschreibung für jemanden,
der nur vorgibt, von seiner Liebe loslassen zu können, wie zum Beispiel in der Beschreibung: "Von Tränen keine Spur".
Jedoch ist das "Heroin-Gedicht" für mich ein Zustand, wo Loslassen noch nicht möglich erscheint. So etwas wie eine Sucht.
Die Emotionen im Widerstreit mit dem Verstand.

Gern gelesen!

LG ameise
 

ameise

Mitglied
Ich finde, Du kannst bei der Heroin-Metapher bleiben, die sich über das Gedicht erstreckt. Natürlich ist dieses Thema ein sehr ernstes, aber die Verletzung und die Abhängigkeit in Bezug auf Liebe, steht dennoch in einem gewissen Zusammenhang mit der Drogensucht. Alles kann leider zur Droge werden.
 



 
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