Abschied (gelöscht)

Duisburger

Mitglied
Hallo wando,

meim erster gedanke: zu vieles "wenns" und ein so dürftige "dann". Du steigerst die spannung schritt für schritt und das so etwas banales:
dann brennen
mir
noch
die worte
des
abschieds
auf der zunge

Da habe ich was anderes erwartet. Das ist mir zu wenig.
Leider nutzt du abgennutzte methapern, die schon zum kitsch tendieren. Damit machst du viel kaputt.
schluchzenden schleier
wellen der meere
herzschlag gottes
die nacht die sterne blendet

Auch das hier ist unschön:
wenn der wind
seine dünnen arme ausbreitet
sich mit dürren fingern
in meinen gefühlen
verfängt

und das hier ist mir unverständlich:
wenn die wolken
felsengleich
über den horizont donnern
und ihr staub
meine augen verklebt

wieso stauben die wolken? Staubwolken? donnern = staubsturm?
Das ist mir zu kryptisch.

Ich kann hier nicht wirlich folgen, das ist mir zu unlyrisch und mit wenig logik geschrieben.

lg
duisburger
 

wando

Mitglied
Hallo Duisburger,

danke für dein Feedback.

Grundsätzlich habe ich nichts gegen Kritik, sie ist mir immer willkommen, meine Sichtweisen neu zu überdenken. Aber in diesem Fall muss ich leider sagen, dass diese Zeilen ganz genau den Zustand beschrieben haben, den ich fühlte, als ich sie geschrieben habe, aus speziellem Anlass. Es fehlt also der Hintergrund, um sie zu bewerten. Auch wenn du die Metaphern für ausgelutscht hältst, gefallen sie mir; du kritisierst sie zwar, aber ob du sie verstanden hast, lässt du offen.
Aber eigentlich geht es mir garnicht darum.
Ich habe einfach nur mein Innerstes nach Außen gekehrt, ohne Erwartungen, einfach, um meinem Herzen Luft zu machen.
Muss man jede Zeile immer unter literarischen und künstlerischen Aspekten beurteilen, oder kann man nicht einfach auch mal etwas für sich stehen lassen? Sie dir die Gedichte von bon oder pro an, die haben Metaphern, die dir den Vogel raushauen, die manchmal nur sie selbst verstehen - ich lasse mich auf ihnen treiben und versinke darin.
Aber vielleicht ist dies mit meinen billigen Zeilen auch garnicht möglich.
Schade.
Mir gefallen sie trotzdem.

Gruß

wando
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
he wando,

gefühlsmäßig ist da schon etwas. ich spüre deinen verlust. und doch sind da einige bilder, denen ich so nicht folgen kann.

wolken, deren staub die augen verklebt.
die nacht, die sterne blendet.

staubwolken sind schon ok. aber da denke ich mehr an wüste und so.
blendet die dunkelheit, oder löscht sie die sterne mit ihrer dunkelheit aus?


wie auch immer. du siehst, wir denken über deine worte nach.

alles liebe otto
 

Duisburger

Mitglied
Hallo wando,

das in deinem werk viel gefühl drin steckt, vermag ich wohl erkennen und ich will dir deine intention auch gar nicht absprechen. Warum auch?
Ich habe dir die mängel aus meiner subjektiven sicht aufgezeigt, mehr nicht.
Aber in diesem Fall muss ich leider sagen, dass diese Zeilen ganz genau den Zustand beschrieben haben, den ich fühlte, als ich sie geschrieben habe, aus speziellem Anlass. Es fehlt also der Hintergrund, um sie zu bewerten.
Nochmal. Ich bewerte (besser kritisiere / kommentiere) nicht deine gefühle (wie käme ich dazu?), sondern die formale umsetzung. Bis auf die von mir zitierten stellen sind deine methapern durchaus nachvollziehbar, gerade jene, die ich als "abgenutzt" betitelt habe.

Ich habe eigentlich nur eine frage: Warum hat du dieses werk hier eingestellt, wenn du dich auf eine formale auseinandersetzung nicht einlassen willst? Wäre dieser für dich sehr persönliche text dann nicht besser in einem tagebuch oder einem blog aufgehoben? Hier steht er in einen werkforum und dann gehe ich davon aus, dass am text gearbeitet werden kann und soll.

lg
duisburger
 
L

Law

Gast
Hallo Wando,
also ich las es zweimal und denke DUisburger hat recht, zu viele Wiederholungen. Ich denke auch, dass es "mit weniger mehr gewesen wäre" Zuviel geschwollendes schluchzen der Engel, des Windes dünne Arme usw. Allerdings ist der Gesamtinhalt ja durchaus auch wieder interessant darin das es Dir scheinbar drum geht ein tiefes Gefühl auszudrücken.

Es wirkt auf mich wie ein Gedicht von jemanden der anfängt Gedichte zu schreiben und dabei "zuviel des gedacht-Guten"
unterzubringen. deshalb die fünf Punkte. Evt. magst Du es ein wenig überarbeiten.

gruß
Law
 

wando

Mitglied
Liebe Leselupler-Kollegen,

euch allen vielen Dank für eure Gedanken und Anmerkungen.

Gerne nehme ich Sie auf und werde sie für weitere Schreibereien berücksichtigen; vielleicht habe ich mich doch zu sehr in meinen Gefühlen gesuhlt und vorschnell Worte aufs Papier gebracht, die noch nicht ausgegoren waren. Das passiert mir gerne.

Entwicklung geht eben nur langsam voran, aber ohne eure Kritik ist sie wohl nicht möglich.

Gruß

wando
 



 
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