Adam in der Küche
Fest gekokelt in der Pfanne
Klebt der Klops ans Erz gebrannt
Vor dem Herde steht ein Manne
Krampft ums Kochbuch seine Hand
Von der Stirne heiß
Rinnen tut der Schweiß
Flehend geht der Blick nach oben
Wird frau den Koch im Werke loben?
Sitzt der Klops auch noch so feste
Draußen warten hungrig Gäste
Zitternd fängt er an zu schaben
Daß sie am Püree sich laben
Es klebt am Topfe schon die Tunke
Rauch erfüllet die Spelunke
Fahrig rühret er im Topfe
Kratzt sich zwischendurch am Kopfe
Reibt leise fluchend seinen Bart
Das Steak ist auch schon viel zu hart
Es welket langsam der Salat
Die Sauce wird zum Attentat
Er sieht die Kellner sich schon stau`n
An den Tischen lachen Fraun
Er knallt die Kelle in die Suppe
„Was Ihr macht hier ist mir schnuppe“
Wirft die Mütze in die Flammen
Und rennt hurtig schnell von dannen
Setzt ich ins Nachbarrestaurant
Schreit: „mir ist alles angebrannt!“
Da kommt der Koch herbeigelaufen
Sagt: „Bruder, laß uns einen saufen
Mir ist das gleiche heut geschehn
Laß uns in eine Kneipe gehen“
Nach zehn, zwölf Bier sieht man die Lage
Zählt bis zur Rente schnell die Tage
Und wird sich einig, sinds zu viele
So sucht man neue Lebensziele
Dort wo nicht so viele Tische
Und auf der Karte gibt`s nur Fische
Die wirft man in die Mikrowelle
Stutzt herab der Kunden Elle
Mit der sie die Erfolge messen-
Fish`n`Chips wird jeder essen
Doch auch hier gibt es Reviere
Wo es heißt: „Herr Wirt, zwo Biere
Gut gezapft wie sich`s gehört“
Die Suppe auf die Schürze plört
Dem Gast entfährt ein grob Geschrei
Auch sein Kumpel ist dabei
Als Anlaß dient die pilsner Pfütze
Und der Koch kriegt`s auf die Mütze
Es nützt ihm hier auch kein Geschrei
Die Karriere ist vorbei
Der Herr der Schöpfung klettert weiter
Runter die Karriereleiter
Er steht beim Schotten hinterm Tresen
Hilft burger buns in Schachteln lesen
Fritten aus dem Automaten
Hier gibt`s keine Heldentaten
Bier gibt`s auch nur aus der Tränke
Daß man`s schnell im Hals versenke
Und ohne großen Aufenthalt –
Schnell gegessen – schnell bezahlt
Sich merkantilen Zwecken weihe
Daß mir der Gourmet verzeihe
Um den Mammon zu vermehren
Den wir alle sehr verehren
Hier trifft er den andern Koch
Eine Stufe tiefer noch –
Was die Gäste hinterlassen
Muß er in den Eimer fassen
Pappe, Fritten zu sortieren
Sich auch bei Gammel nicht zu zieren
Und dann schwing den Mop geschwind
Denn Feierabend ist`s mein Kind
Müde stellt er auf die Stühle
Wirft sich grummelnd in die Pfühle
Bis früh, zu früh, der Wecker scheppert
Daß dran der letzte Traum zerdeppert
Er reckt sich, streckt sich, müde gähnend
Reibt sich seine grauen Strähnen
Flucht leise in den Bart hinein
Stößt an der Schüssel sich ein Bein
Daß der die letzte U-Bahn schnappt
Hat nur ums letzte Haar geklappt
Drinnen stinkt`s in läst`ger Enge
Im Wagen schiebt sich eine Menge
Hin zur Arbeit, ins Geschäft
Zwischendurch ein Köter kläfft
Er rennt zum Laden voller Eilen
Drinnen sich die Gäste keilen
Die Fritten schmoren schwarz im Fett
Die Kundschaft war noch nie sehr nett
Die Schlangen drängen sich im Laden
Reiben Seit` an Seite sich die Waden
Die Brötchen rösten auf die Schnelle
Der Fisch quillt aus der Mikrowelle
Die Hektik steigt von Zwölf bis Eins
Frühstück gab es leider keins
Braten, salzen und kassieren,
Irgendetwas muß passieren
Da fliegt schon das Vanillesorbett
Ins siedendheiße Frittenfett
Es spritzt mit Schwung die braune Brühe
Und zerstört der Schneider Mühe
Und der Köche Pfirsichhaut
Hat auch schon besser ausgeschaut
Während noch die Gäste tanzen
Hört man bereits die Ambulanzen
Die sich um die Kollegen kümmern
Fast jeder liegt herum am wimmern
Die ganze Mannschaft hats zerlegt
Das Lokal ist leergefegt
Die Macht des Geldes hier ist groß
Adam ist die Arbeit los
Er liegt im Spital ganz abgeschlafft
Das zahlt die Berufsgenossenschaft
Doch danach steht er auf der Straße
Und dank jenem hohen Maße
Das der Gesellschaft Standard ist
Hat er sich aus der Stadt verpißt
Er hält sich wacker auf der Strecke
Und stiehlt sich mal `ne rösche Wecke
Drum achte, Fußgangszonenrenner
Nicht zu tief den fett`gen Penner
Der dich anhaut: „Hastene Mark?“
Jetzt, mein Freund, fühl dich nicht stark
Denn, was dich von unserm Adam trennt
Ist weg, wenn dir der Braten brennt
Fest gekokelt in der Pfanne
Klebt der Klops ans Erz gebrannt
Vor dem Herde steht ein Manne
Krampft ums Kochbuch seine Hand
Von der Stirne heiß
Rinnen tut der Schweiß
Flehend geht der Blick nach oben
Wird frau den Koch im Werke loben?
Sitzt der Klops auch noch so feste
Draußen warten hungrig Gäste
Zitternd fängt er an zu schaben
Daß sie am Püree sich laben
Es klebt am Topfe schon die Tunke
Rauch erfüllet die Spelunke
Fahrig rühret er im Topfe
Kratzt sich zwischendurch am Kopfe
Reibt leise fluchend seinen Bart
Das Steak ist auch schon viel zu hart
Es welket langsam der Salat
Die Sauce wird zum Attentat
Er sieht die Kellner sich schon stau`n
An den Tischen lachen Fraun
Er knallt die Kelle in die Suppe
„Was Ihr macht hier ist mir schnuppe“
Wirft die Mütze in die Flammen
Und rennt hurtig schnell von dannen
Setzt ich ins Nachbarrestaurant
Schreit: „mir ist alles angebrannt!“
Da kommt der Koch herbeigelaufen
Sagt: „Bruder, laß uns einen saufen
Mir ist das gleiche heut geschehn
Laß uns in eine Kneipe gehen“
Nach zehn, zwölf Bier sieht man die Lage
Zählt bis zur Rente schnell die Tage
Und wird sich einig, sinds zu viele
So sucht man neue Lebensziele
Dort wo nicht so viele Tische
Und auf der Karte gibt`s nur Fische
Die wirft man in die Mikrowelle
Stutzt herab der Kunden Elle
Mit der sie die Erfolge messen-
Fish`n`Chips wird jeder essen
Doch auch hier gibt es Reviere
Wo es heißt: „Herr Wirt, zwo Biere
Gut gezapft wie sich`s gehört“
Die Suppe auf die Schürze plört
Dem Gast entfährt ein grob Geschrei
Auch sein Kumpel ist dabei
Als Anlaß dient die pilsner Pfütze
Und der Koch kriegt`s auf die Mütze
Es nützt ihm hier auch kein Geschrei
Die Karriere ist vorbei
Der Herr der Schöpfung klettert weiter
Runter die Karriereleiter
Er steht beim Schotten hinterm Tresen
Hilft burger buns in Schachteln lesen
Fritten aus dem Automaten
Hier gibt`s keine Heldentaten
Bier gibt`s auch nur aus der Tränke
Daß man`s schnell im Hals versenke
Und ohne großen Aufenthalt –
Schnell gegessen – schnell bezahlt
Sich merkantilen Zwecken weihe
Daß mir der Gourmet verzeihe
Um den Mammon zu vermehren
Den wir alle sehr verehren
Hier trifft er den andern Koch
Eine Stufe tiefer noch –
Was die Gäste hinterlassen
Muß er in den Eimer fassen
Pappe, Fritten zu sortieren
Sich auch bei Gammel nicht zu zieren
Und dann schwing den Mop geschwind
Denn Feierabend ist`s mein Kind
Müde stellt er auf die Stühle
Wirft sich grummelnd in die Pfühle
Bis früh, zu früh, der Wecker scheppert
Daß dran der letzte Traum zerdeppert
Er reckt sich, streckt sich, müde gähnend
Reibt sich seine grauen Strähnen
Flucht leise in den Bart hinein
Stößt an der Schüssel sich ein Bein
Daß der die letzte U-Bahn schnappt
Hat nur ums letzte Haar geklappt
Drinnen stinkt`s in läst`ger Enge
Im Wagen schiebt sich eine Menge
Hin zur Arbeit, ins Geschäft
Zwischendurch ein Köter kläfft
Er rennt zum Laden voller Eilen
Drinnen sich die Gäste keilen
Die Fritten schmoren schwarz im Fett
Die Kundschaft war noch nie sehr nett
Die Schlangen drängen sich im Laden
Reiben Seit` an Seite sich die Waden
Die Brötchen rösten auf die Schnelle
Der Fisch quillt aus der Mikrowelle
Die Hektik steigt von Zwölf bis Eins
Frühstück gab es leider keins
Braten, salzen und kassieren,
Irgendetwas muß passieren
Da fliegt schon das Vanillesorbett
Ins siedendheiße Frittenfett
Es spritzt mit Schwung die braune Brühe
Und zerstört der Schneider Mühe
Und der Köche Pfirsichhaut
Hat auch schon besser ausgeschaut
Während noch die Gäste tanzen
Hört man bereits die Ambulanzen
Die sich um die Kollegen kümmern
Fast jeder liegt herum am wimmern
Die ganze Mannschaft hats zerlegt
Das Lokal ist leergefegt
Die Macht des Geldes hier ist groß
Adam ist die Arbeit los
Er liegt im Spital ganz abgeschlafft
Das zahlt die Berufsgenossenschaft
Doch danach steht er auf der Straße
Und dank jenem hohen Maße
Das der Gesellschaft Standard ist
Hat er sich aus der Stadt verpißt
Er hält sich wacker auf der Strecke
Und stiehlt sich mal `ne rösche Wecke
Drum achte, Fußgangszonenrenner
Nicht zu tief den fett`gen Penner
Der dich anhaut: „Hastene Mark?“
Jetzt, mein Freund, fühl dich nicht stark
Denn, was dich von unserm Adam trennt
Ist weg, wenn dir der Braten brennt