Afrodite (gelöscht)

rosste

Mitglied
Afrodite

Hallo presque_rien!
Ich verstehe Bahnhof oder seh den Wald vor lauter Bäumen nicht.
Ich glaube, Literatur besteht nicht darin, sich so unverständlich wie möglich auszudrücken.
LG Stephan
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Julia,

es ist wie immer bei solchen Texten, man hätte es leichter, wenn man wüsste, wo der Satz anfängt und wo er zuende ist. Beim dritten Lesen hatte ich wenigstens den Bogen raus.

Dein Loblied auf die Schwarze Schöne gefällt mir gut.
Ich denke aber doch, es müsste "zur Erde stürmte" heißen.
Wenn es heißt "zu Erde" stürmte, dann bedeutet es, dass der Himmel sich in Erde verwandelt hat, kann er dann noch heilen?

"nur einen wahren Tropfen säen", ist für mich die zentrale Textstelle.

Inhaltlich denke ich geht es um eine ersehnte Verschmelzung verschiedener aber eigentlich doch gleichartiger Menschenwesen. Vielleicht auch ein Helfenwollen, dass aber nicht wirklich will, um den anderen in seiner Schönheit nicht zu erniedrigen.
"Schoss" heißt laut Duden "junger Pflanzentrieb" und steht im maskulinum. Du hast aber das neutrum verwendet, deswegen weiß ich jetzt nicht, wie Du dieses Wort benutzt.

So viel erst einmal fürs erste.
Liebe Grüße von Vera-Lena
 

presque_rien

Mitglied
Hallo rosste,

findest du es wirklich so unverständlich? Seltsam... es ist wirklich nicht das abstrakteste Gedicht, was ich je schrieb. Könntest du das vielleicht erläutern?

Hmm... vielleicht wäre das Gedicht bei einem männlichen Autor verständlicher *lach*.

LG,
presque_rien
 

presque_rien

Mitglied
Liebe Vera-Lena,

danke, dass du das Gedicht dreimal gelesen hast (dafür fehlt mir selbst leider zu oft die Geduld)! ;-)

Über deinen Kommentar habe ich mich sehr gefreut, denn dein Interpretationsansatz kommt dem, was ich ausdrücken wollte, schon sehr nah:
Inhaltlich denke ich geht es um eine ersehnte Verschmelzung verschiedener aber eigentlich doch gleichartiger Menschenwesen.
Loblied auf die Schwarze Schöne
Ich wollte vor allem die Bewunderung und ehrfürchtige Begierde darstellen, die das (männliche) lyr. Ich, Großstadtbewohner, gegenüber der Natur, der geheimnisvollen Weisheit, dem (keinesfalls negativen) Dunkel, repräsentiert und gebündelt in dieser schwarzen Frau, empfindet.

Deswegen auch "zu Erde": es soll wie ein Eigenname wirken, personifiziert. Ich bin jetzt einfach mal auf Kleinschreibung umgestiegen, und habe nur noch die Satzanfänge (um der Übersicht willen) sowie die Wörter "Erde", "Himmel" und "Nacht" (zur deutlicheren Personifikation) groß geschrieben. Auch die Zeichensetzung ist "verleserfreundlicht", und der Fehler am Ende (auf den du mich zum Glück hingewiesen hast - danke! :)) behoben.

Ich hoffe, so ist es etwas besser...

LG,
presque_rien
 

Montgelas

Mitglied
liebe presque_rien,

aphrodite geniesst es quelle der inspiration von afrodite zu sein. *lächel*

"....bis heller saft
sternschnuppend sucht das mondlos weite,
das Nacht dir um den engen schoß gerafft."



;-)


ich bin begeistert

montgelas
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Julia,

ja gut, dass Du das Wort Schoß geändert hast, denn manchmal ist man so irritiert, wenn man ein einziges Wort nicht verstanden hat, dass sich der ganze Text plötzlich verschließt. Irritierend ist es auf jeden Fall, dass man annimmt, ein weibliches Wesen stehe hinter dem Text. Ich weiß aber auch nicht, wie man das ändern könnte. Auch wenn Du mir sagst, "Erde", sei in diesem Zusammenhang als Eigenname gemeint, dann leuchtet mir das völlig ein, aber ich glaube, darauf kann man nicht kommen. Es macht ja wenig Sinn, einen Text zu verfassen zu dem dann eigentlich wirklich Jeder eine Gebrauchsanleitung benötigte. Aber zum Glück bezieht sich das nur auf Weniges.
Ich habe jetzt jedenfalls Freude daran.
Liebe Grüße von Vera-Lena
 
S

Stoffel

Gast
Hallo,

der Titel sagte mir schon, um wen es geht. Gefällt mir der Titel.
Es ist für mich ein "schwieriger" Text. Ich lese ihn mehrmals. Um zu verstehen, ein Bild zu erhalten. Aber es gelingt.
Nun, so ausdrücken kann ich mich nie, ich bin "einfacher" darin. Aber-mich fasziniert das.
Wichtig ist, es liefert mir ein Gefühl und ein Bild.

lG
Stoffel
 

rosste

Mitglied
Liebe Julia,
Nach mehrmaligem Lesen wird mir schon einiges von Deinen Bildern klarer. Aber ich muss gestehen: eine Art roten Faden habe ich nur mit Hilfe der Kommentare gefunden.
Vielleicht hängt das wirklich mit der unterschiedlichen Betrachtungsweise zwischen Frau und Mann zusammen, wie Du schreibst.
LG Stephan
 

presque_rien

Mitglied
Lieber Montgelas,

ich freu' mich sehr über dein Lob :). Afrodite hat mir im Geheimen erzählt, dass sie es auch sehr genießt, aus Aphrodite erwachsen zu sein ;-).


Liebe Vera-Lena,

Es macht ja wenig Sinn, einen Text zu verfassen zu dem dann eigentlich wirklich Jeder eine Gebrauchsanleitung benötigte.
Ja, das stimmt natürlich. Allerdings - wenn Erde, Himmen und Nacht, welche alle aus einem Wortfeld stammen, die einzigen groß geschriebenen Substantive im Gedicht sind, erweckt das die Neugier eines aufmerksamen Lesers - und da 1. die Großschreibung prototypisch für Eigennamen verwendet wird (z.B. auch in Sprachen ohne allgemeine Großschreibung!), oder auch für Gottheiten (auch das entspräche dem Gedicht ja) und 2. die Personifikation der Natur in den Inhalt des Gedichtes hineinpasst, finde ich nicht, dass diese Interpretation soo fern liegt ;-). Aber das ist natürlich Ansichtssache - ich freue mich jedenfalls, dass dir das Gedicht jetzt besser gefällt :).


Liebe Stoffel,

vielen Dank für deine Worte :). Ja, der Idee der Überschrift verdankt das Gedicht eigentlich seine Existenz. Ich liebe solche Sprachspiele!


Lieber Stephan,

manchmal fände ich es nicht schlecht, wenn wir hier bei LeLu komplett anonym wären - viele kennen ja vielleicht mein Profil und mich als Frau, womit die Interpretation, die wahrscheinlich auf der Hand läge, wenn man sich eines männlichen Autors gewiss wäre, sofort viel, viel ferner liegt ;-). Obwohl Autor und LyrIch ja nichts miteinander zu tun haben!

Naja, aber andererseits ist es natürlich auch schön, zu wissen, mit wem man so kommuniziert ;-)...



Es bedankt sich für die Diskussion und grüßt lieb
presque_rien
 



 
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