Angeregt durch Frankas „Auch eine, aber etwas andere Weihnachtsgeschichte“ entstand mein
Als der Osterhase den Weihnachtsmann vertreten sollte
Wie jedes Jahr im Dezember herrschte auch diesmal hektisches Treiben auf der Weihnachtsmannwolke. Die Engel lächelten zwar, aber sie seufzten: „Es scheinen von Jahr zu Jahr mehr und größere Gaben zu werden!“
Sie mussten die Geschenke ja nicht nur einpacken, sondern vorher auch testen, ob alles heil und gebrauchsfertig ist. Früher brauchten sie nur Teddys umzudrehen, um zu überprüfen, ob er richtig brummt und Puppen darauf untersuchen, ob sich ihre Arme und Beine bewegen lassen und sie anständig „Mama“ sagen, aber in der jetzigen Zeit genügt das nicht mehr. Es gibt so viel neues Spielzeug!
Zum Beispiel die Computerspiele. Ehe man die bis zum letzten Level geprüft hatte, verging schon einige Zeit! Ein Engel beschäftigte sich gerade mit „Rapanui“. Bei diesem Spiel wird ein Tennisball nach bunten Bausteinen geschossen, die bei Treffern zerbröseln und verschwinden. Natürlich wird das nicht am kleinen Computerbildschirm getan, sondern ganz großformatig in 3D. Der Engel war sehr eifrig und ganz vertieft in das Spiel.
Da lief der Weihnachtsmann von einer Werkstatt zur anderen und durchquerte das Computerspiel. Er sah den Ball auf sich zu rasen - er sieht alles, was auf seiner Wolke geschieht! - und wollte ihm ausweichen. Dabei rutschte er aus und fiel hin. Er fiel so unglücklich, dass er sich den rechten Arm brach.
Nun war guter Rat teuer. Wer sollte in diesem Jahr all die Pakete zu den Kindern bringen? Mit dem gebrochenen Arm konnte er ja den Rentierschlitten nicht lenken! Und seine Helfer hatten keine Fahrerlaubnis.
Alle dachten nach, wer jetzt wohl helfen könnte. Der Nikolaus? Der hatte sich wie in jedem Jahr die Füße so wund gelaufen, dass er bis Ende Februar keinen Schritt gehen konnte. Der Pfingstochse? Nein, der ist zu tölpelhaft. Der Beelzemertel? Ach, mit dem ging es ja voriges Jahr schon schief, als er nur ein wenig helfen sollte. Also wer nun?
Vielleicht eine der Märchenfiguren? Hänsel und Gretel! Nein, sie waren zu klein. Ebenso das Rotkäppchen. Rapunzel und Aschenputtel waren zu zart, ebenso Schneeweißchen und Rosenrot. Die sieben Zwerge? Sie trauerten immer noch darüber, dass Schneewittchen nicht mehr bei ihnen war. Die Goldmarie wäre vielleicht passend, aber getraute sich nicht zu, die Verantwortung zu übernehmen, die das ordentliche Verteilen der Geschenke mit sich bringt. Der gestiefelte Kater kam nicht in Frage und auch kein anderes Tier des Märchenlandes.
Von dem viele Herumgelaufe im Märchenwald wurde der Osterhase aus seinem Winterschlaf aufgeweckt. Er steckte die Nase aus seinem Bau und rief den Engeln zu: „Hey! Was n los?“
Die Engel klärten ihn über die Sachlage auf. „Ach so“, meinte der Langohrige und zog sich wieder in seine Schlafhöhle zurück. „Das ist nicht mein Ressort!“, brummte er dabei leise.
Die Engel aber kamen zu ihm und fragten: „Willst du nicht eine gute Tat tun und den Weihnachtsmann vertreten?“
„Wie viel zahlt ihr?“, erkundigte sich Meister Lampe.
„Was, du willst Geld dafür? Dann ist es doch keine gute Tat mehr, sondern Arbeit!“
„Na und? Ist schließlich außerhalb meiner Saison.“
Nach einigem Hin und Her hatten sie sich auf eine Summe geeinigt, die den Engeln wahnsinnig hoch schien, dem Hasen aber teuflisch gering.
Er ließ sich gar nicht erst zeigen, wie mit dem Weihnachtsschlitten umzugehen ist. Er wollte die Geschenke genau so verteilen, wie er es immer mit seinen Eiern tat. Dazu musste er die Pakete und Päckchen erst einmal auf Eiform bringen. Bei manchen gelang es auf Anhieb – da waren wahrscheinlich Dinge aus Stoff oder Plüsch drin. Der kleine Henry soll sehr gestaunt haben, als er einen kugelförmigen Teddy unter dem Christbaum fand.
Bei technischem Spielzeug blieb nichts weiter übrig, als die Verpackung so lange aufzupusten, bis die Eiform erreicht war. Darauf kam der Hase aber erst, nachdem einiges kaputt gegangen war.
Der Weihnachtsmann bemerkte, was der Osterhase tat und sah auch, dass es noch sehr lange dauern wird, bis alle guten Gaben Eiform erreicht haben. „So geht das nicht“, brummte er. „Da kommen ja die Geschenke erst Ende Januar zu den Kindern!“ Aber er wusste sich nicht zu helfen.
Da traten die Feen des Märchenlandes vor das Himmelstor. Sie wollten versuchen, mit vereinten Kräften den gebrochenen Arm zu heilen. Das gelang auch und es gab doch noch ein einigermaßen fröhliches Weihnachten auf Erden.
Als der Osterhase den Weihnachtsmann vertreten sollte
Wie jedes Jahr im Dezember herrschte auch diesmal hektisches Treiben auf der Weihnachtsmannwolke. Die Engel lächelten zwar, aber sie seufzten: „Es scheinen von Jahr zu Jahr mehr und größere Gaben zu werden!“
Sie mussten die Geschenke ja nicht nur einpacken, sondern vorher auch testen, ob alles heil und gebrauchsfertig ist. Früher brauchten sie nur Teddys umzudrehen, um zu überprüfen, ob er richtig brummt und Puppen darauf untersuchen, ob sich ihre Arme und Beine bewegen lassen und sie anständig „Mama“ sagen, aber in der jetzigen Zeit genügt das nicht mehr. Es gibt so viel neues Spielzeug!
Zum Beispiel die Computerspiele. Ehe man die bis zum letzten Level geprüft hatte, verging schon einige Zeit! Ein Engel beschäftigte sich gerade mit „Rapanui“. Bei diesem Spiel wird ein Tennisball nach bunten Bausteinen geschossen, die bei Treffern zerbröseln und verschwinden. Natürlich wird das nicht am kleinen Computerbildschirm getan, sondern ganz großformatig in 3D. Der Engel war sehr eifrig und ganz vertieft in das Spiel.
Da lief der Weihnachtsmann von einer Werkstatt zur anderen und durchquerte das Computerspiel. Er sah den Ball auf sich zu rasen - er sieht alles, was auf seiner Wolke geschieht! - und wollte ihm ausweichen. Dabei rutschte er aus und fiel hin. Er fiel so unglücklich, dass er sich den rechten Arm brach.
Nun war guter Rat teuer. Wer sollte in diesem Jahr all die Pakete zu den Kindern bringen? Mit dem gebrochenen Arm konnte er ja den Rentierschlitten nicht lenken! Und seine Helfer hatten keine Fahrerlaubnis.
Alle dachten nach, wer jetzt wohl helfen könnte. Der Nikolaus? Der hatte sich wie in jedem Jahr die Füße so wund gelaufen, dass er bis Ende Februar keinen Schritt gehen konnte. Der Pfingstochse? Nein, der ist zu tölpelhaft. Der Beelzemertel? Ach, mit dem ging es ja voriges Jahr schon schief, als er nur ein wenig helfen sollte. Also wer nun?
Vielleicht eine der Märchenfiguren? Hänsel und Gretel! Nein, sie waren zu klein. Ebenso das Rotkäppchen. Rapunzel und Aschenputtel waren zu zart, ebenso Schneeweißchen und Rosenrot. Die sieben Zwerge? Sie trauerten immer noch darüber, dass Schneewittchen nicht mehr bei ihnen war. Die Goldmarie wäre vielleicht passend, aber getraute sich nicht zu, die Verantwortung zu übernehmen, die das ordentliche Verteilen der Geschenke mit sich bringt. Der gestiefelte Kater kam nicht in Frage und auch kein anderes Tier des Märchenlandes.
Von dem viele Herumgelaufe im Märchenwald wurde der Osterhase aus seinem Winterschlaf aufgeweckt. Er steckte die Nase aus seinem Bau und rief den Engeln zu: „Hey! Was n los?“
Die Engel klärten ihn über die Sachlage auf. „Ach so“, meinte der Langohrige und zog sich wieder in seine Schlafhöhle zurück. „Das ist nicht mein Ressort!“, brummte er dabei leise.
Die Engel aber kamen zu ihm und fragten: „Willst du nicht eine gute Tat tun und den Weihnachtsmann vertreten?“
„Wie viel zahlt ihr?“, erkundigte sich Meister Lampe.
„Was, du willst Geld dafür? Dann ist es doch keine gute Tat mehr, sondern Arbeit!“
„Na und? Ist schließlich außerhalb meiner Saison.“
Nach einigem Hin und Her hatten sie sich auf eine Summe geeinigt, die den Engeln wahnsinnig hoch schien, dem Hasen aber teuflisch gering.
Er ließ sich gar nicht erst zeigen, wie mit dem Weihnachtsschlitten umzugehen ist. Er wollte die Geschenke genau so verteilen, wie er es immer mit seinen Eiern tat. Dazu musste er die Pakete und Päckchen erst einmal auf Eiform bringen. Bei manchen gelang es auf Anhieb – da waren wahrscheinlich Dinge aus Stoff oder Plüsch drin. Der kleine Henry soll sehr gestaunt haben, als er einen kugelförmigen Teddy unter dem Christbaum fand.
Bei technischem Spielzeug blieb nichts weiter übrig, als die Verpackung so lange aufzupusten, bis die Eiform erreicht war. Darauf kam der Hase aber erst, nachdem einiges kaputt gegangen war.
Der Weihnachtsmann bemerkte, was der Osterhase tat und sah auch, dass es noch sehr lange dauern wird, bis alle guten Gaben Eiform erreicht haben. „So geht das nicht“, brummte er. „Da kommen ja die Geschenke erst Ende Januar zu den Kindern!“ Aber er wusste sich nicht zu helfen.
Da traten die Feen des Märchenlandes vor das Himmelstor. Sie wollten versuchen, mit vereinten Kräften den gebrochenen Arm zu heilen. Das gelang auch und es gab doch noch ein einigermaßen fröhliches Weihnachten auf Erden.