Am Anfang schuf ...
Haget 1/99 # 433Es haben - in alten Zeiten - Menschen selbst ihre Götter gemacht,
um dann darüber zu streiten: Welche Opfer werden ihnen gebracht?
Wie oft muss man zu ihnen beten? Sollt' man barfuss vor sie treten?
Darf man vor dem Bild aus Holz, stehenbleiben voller Stolz?
Betet liegend auf dem Bauch? - Tut’s in Eile knien auch?
Ob dies Beten wirklich nützt - vor der Figur, doch selbst geschnitzt?
Dem Medizinmann in buntem Gewand, war jede Antwort bestens bekannt,
er kannte die Riten, welche die Alten, von den erfund’nen Göttern erhalten!
Die meisten Leute waren zufrieden, mit geschnitztem Holzgott hienieden.
Bis man die Ärmsten aufgeklärt: Falsch sind die Götter und nichts wert,
solch’ Bildnis - doch nur selbst geschnitzt - hat noch nie als Gott genützt!
Und sie wurden reich belohnt - mit EINEM Gott, der im Himmel thront.
Wer den Einen Gott nicht wollte - anders glaubte als er sollte -
wurd’ gemartert und gequält - verließ vorzeitig unsre Welt,
lernte: *Dieser Gott ist gut!* sogar in Scheiterhaufens Glut!
Doch die ganz Alten fragten sich: „Was ist wirklich neu für mich?
EIN GOTT, wie es immer heißt, warum dann Vater, Sohn und Geist,
Mutter, Engel, Heil’gen-Schar - viel mehr noch, als hier früher da?
Nie ‘nen Gott aus Holz anbeten? Dafür nun vors Holzkreuz treten?
Wieder auf Bauch oder Knie hinfallen - wem sagte Gott von diesem allen?“
... zum Glück hat kein Alter mich gefragt - ich hätte bei der Antwort versagt!