Ich danke Euch herzlich für Eure Kommentare und Vorschläge!
@ Reha
Vielen Dank für die Vorschläge. Ich werde sie aber nicht übernehmen. Ich möchte gerne im zweiten Vers noch einmal "Fluss" und "Leben" gegenüber stellen. Außerdem ist in dem Gedicht ist ein bestimmter Rhythmus. Den möchte ich gerne beibehalten.
@ Beba
Ja, manchmal klappt es, bekannte Gedanken noch mal aufzugreifen und neu zu bearbeiten. Danke für das positive feedback.
@ mirami
Sehe ich etwas anders. Das Leben bereitet mich nicht wieder auf, sondern ich entwickele mich weiter. Wie der Tropfen mit dem Fluss immer wieder an neue Orte gelangt, so komme ich in meinem Leben auch immer wieder an neue Orte. Ich kann aber an die Stelle des Flusses zurückkehren, an der mir der Tropfen "begegnet" ist. Sicher, der Tropfen ist im Fluß weitergetrieben, hat sich weiterbewegt. Auch ich habe mich in meinem "Lebensfluss" weiterbewegt, doch ich kann die Orte noch einmal aufsuchen, angereichert durch neue Erfahrungen. Und vielleicht erlebe und sehe ich diese Orte plötzlich anders, mit anderen Augen. Der Tropfen verdunstet wahrscheinlich irgendwann. Seine Moleküle werden frei, setzen sich möglicherweise mit völlig anderen Molekülen zu einem neuen, anderen Tropfen zusammen. Somit stellt sich die Frage, ob der Tropfen dann "aufbereitet" ist, oder ein völlig neuer, anderer Tropfen.
Die "Aufbereitung" des Menschen erfolgt - je nach spiritueller Überzeugung - erst nach dessen Tod (oder nach einem ausgedehnten Schläfchen, einer Heilbehandlung, einer Wellnessanwendung usw.
).
Im Grunde ist es aber egal, wie wir beiden das sehen. Ich freue mich darüber, dass dieses kleine Gedicht dazu anregt, sich solche Gedanken zu machen.
@ Joneda
Ja, wenn ich am Fluss sitze (oder, wie in diesem konketen Falle, spazieren gehe) und meine Gedanken treiben lasse, geht mein Leben weiter. Im Gegensatz zu diesem einen Tropfen, kann ich das aber immer wieder tun. Ich kann immer wieder an die gleiche Stelle zurückkehren. Der Fluss, zu dem auch dieser eine, schon längst weitergetriebene Tropfen gehört, ist immer noch da. Er "läd mich ein", mir neue Gedanken zu machen, mich weiterzuentwickeln (oder zu entspannen, zu Kräften zu kommen, oder was auch immer).
Wenn ich es mir recht überlege, bleibe ich durch diesen Fluss weiter mit dem Tropfen verbunden. Aber, wie Michael Ende so schön in der "Unendlichen Geschichte" schrieb: "Das ist eine andere Geschichte"
.
Liebe Grüße
Andreas