Am Morgen

Art.Z.

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Am Morgen

Die Nacht verfliegt an weißen Rossen haftend.
Sie schleifen sie so unerbittlich fort.
Und Licht des Tages breitet sich verwaltend
über den müden, kalten Ort.

Die Ersten strömen aus den warmen Häusern
und eilen hin zur Pflicht, die sie bedrängt.
Der Ärger zwischen roten, schweren Augen,
wenn der Verkehr nicht fließt, betriebsbeschränkt.

Die Busse brechend voll von lauten Gören,
die schulpflichtschuldig hin zu Tafeln ziehn.
In hastig heftig wackligen Momenten
in Schnellheftordner Lösungswege schmiern.

Der Müllmann leert geschwind die Tonne
und denkt daran, dass Bayern heute spielt.
Am Steuer wartet sein Kollege,
der hastig auf die BILD-Schlagzeile schielt.

Seniorencenterkunden trinken Kaffee
und warten auf Besuch, der selten kommt.
Und zählen ohne Eile leere Plätze
von denen, die die Nacht nicht hat verschont.

Ein neuer Tag begibt sich auf die Reise,
wie schon so viele Tage vor ihm her,
und ich lege mich hin und atme leise,
schließe die Augen, schlafe lang und leer.
 



 
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