Am Rande vom Ufer

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Ich stehe am Rande vom Ufer
das Abendrot über dem Schilf das
sich leise wiegt im Wind
ich sehe zu den Enten und Gänsen
im Bach zu den Störchen die über
das Schilf fliegen zu roten Dächern

Ich träume vor mich hin wie der
Bach in den Fluss fliest der weiter in
das große Meer dort tummeln sich
Fischerboote und weiße Schiffe

Die fahren weit hinaus in die
Afrikanische Sonne in den Märchenhaften
Orient zur einsamen Insel unter
Palmen nur der Kapitän weiß den Weg
 

Monochrom

Mitglied
Hi,

ich mache mal folgendes:

Ich stehe AM Rande VOM Ufer
DAS Abendrot über dem Schilf DAS
sich leise wiegt IM Wind
ich sehe ZU den Enten und Gänsen
im Bach ZU den Störchen DIE über
DAS Schilf fliegen ZU roten Dächern

Ich träume vor mich hin wie der
Bach IN den Fluss fliest der weiter IN
das große Meer dort tummeln SICH
Fischerboote und weiße Schiffe

DIE fahren weit hinaus IN die
Afrikanische Sonne IN den Märchenhaften
Orient zur einsamen Insel unter
Palmen nur der Kapitän weiß den Weg


Der Text häuft Präpositionen wie ein Politiker Sophismen. Versuche mal, den Text zu straffen und die Satzstellungen so zu korrigieren, dass der Kram nicht mehr nötig ist.

In etwa:

Ich stehe am Ufer (ist es wichtig, das das lyrI genau am Rand steht? Nö!)
Im Abendrot wiegt der Wind
leise das Schilf
Die Enten und Gänse
schweben im Bach, darüber
schwärmen Störche um rote Dächer

Ich träume den Bach,
als Rinnsal zum Fluss, weiter bis
zum Meer, den weißen Schiffen
und Fischerbooten.

Sie streben in die Weite,
unter die afrikanische Sonne
eines märchenhaften Orients,
umschiffen einsame Inseln,
und nur der Kapitän weiß den Weg.

Also, das mal so als Vorschlag.

Inhaltlich mag ich dazu nicht viel sagen. Es ist ein nettes Stimmungsbild, das aber aufgrund der formalen Schwächen keine Wirkung entfaltet.

Bis denne,
Monochrom
 

HerbertH

Mitglied
und noch eine variante :)

Ich stehe am Ufer
Abendrot wiegt sich
über dem Schilf

Entenfüße im Bach
Störche streichen darüber
zu ihrem Nest am First


Ich träume wie der Bach
vom Fluss ins Meer
durch Fischernetze

In die Sonne
bei Afrika
fährt mein Kapitän
 
F

Frodomir

Gast
Hallo britta khokhar,

es ist interessant, wie dein Gedicht hier von anderen Forenmitgliedern bearbeitet wird - das zeigt, welches Potenzial in deinen Zeilen steckt. Die von Monochrom angesprochenen Wirkungsprobleme sehe ich allerdings in deinem Poem auch, aber gerade bei HerbertHs Version verdichten sich die Verse so, dass dein Gedicht eine ausgesprochene impressionistische Kraft entwickelt.

Vielleicht könnte man das Bild noch stärken, indem man das Lyrische Ich vorerst komplett außen vor lässt, aber eventuell führt das für dich zu weit:

Schilf wiegt sich am Ufer
im Wind unter dem Abendrot
So könnte das Gedicht z.B. beginnen (bei Herberts Version wiegt sich das Abendrot [sic]!) und auch im Folgenden das Lyrische Ich im Hintergrund nur zu implizieren, um dann erst am Ende die Idee Herberts zu übernehmen, als er "mein Kapitän" schreibt.

Das sind natürlich nur Ideen. Wenn ich dein Gedicht lese, denke ich, bist du auf einem guten Weg, ich empfinde es als sehr poetisch und stimmungsvoll, auch wenn die Poesie manchmal in etwas gespreizten Formulierungen (siehe Monochroms Kommentar) hängenbleibt.

Viele Grüße
Frodomir
 

rogathe

Mitglied
noch 'ne Idee:


am ufer

bald schläft das schilf vom abendwind gewiegt
schon träumen enten gänse still im bach
nur störche fliegen noch zu ihrem nest
durch glühendroten himmel - bald verblasst
das wasser murmelt schnellt und strömt zum meer
wo fischerboote und weiße schiffe schaukeln -
kapitän nimm mich mit zur geheimen sonneninsel


LG rogathe
 



 
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