Lupus Corridor
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ANFANG
Unendlich viel Zeit ist vergangen, seit er, wenn man ihm überhaupt ein Geschlecht zuordnen konnte, diese Region der Galaxie erreichte. Äonen wartet er hier nun schon auf seinen Einsatz. Trotz der langen Zeit, ist es ihm immer noch möglich, seine Aufgabe zu erfüllen. Wäre er fähig Emotionen zu verarbeiten, man könnte ihn stolz nennen. Er wäre stolz, mit einer so heiklen Aufgabe betraut worden zu sein. Doch unfähig Gefühle zu empfinden pendelt er zwischen den Sternen und wartet.
Er kam in diese, weit von seiner Heimat entfernte Region, als sich die Staubmassen gerade anschickten sich zu einem Stern zu verdichteten. Er sammelte unzählige Daten über die Entstehung der Protosterne und ständig untersuchte er die Umgebung um sicherzustellen, dass sein Einsatz nicht umsonst sein würde.
Dabei sah er, wie die Kernfusion in den Protosternen zündete, wie sich die Sternmaterie weiter verdichtete, wie sich bald ein Doppelsternsystem, bald ein System mit einzelnem Zentralgestirn bildete. All dies dauerte Jahrmillionen, für ihn bedeutete dieser Zeitraum nicht mehr als eine Sekunde.
Schon früher, anderswo, beobachtete er ähnliche Vorgänge, aber nicht sehr oft war es ihm vergönnt gewesen, seine Aufgabe erfolgreich zu erfüllen. Vielleicht wäre er über diese Tatsache enttäuscht gewesen, wenn er hätte fühlen können.
Er zog einfach weiter, wenn die Umstände nicht den Anforderungen entsprachen. Sehr bald schon, nach der Festigung der Sterne, konnte er erkennen ob es Sinn machte noch weiter zu warten. Nur in wenigen Fällen trafen seine Vorhersagen nicht zu, dann etwa, wenn äußere Einflüsse, die er nicht erkannte, auf die Regionen die er überwachte einwirkten, aber meistens waren bereits die Voraussetzungen nicht gegeben.
Diesmal schien alles gut zu gehen. Das Doppelsternsystem hatte sich gebildet. Bestehend aus einem gelben und einem kleineren, roten Stern konnte es durchaus geeignet sein. Die Umlaufbahnen der Sterne waren stabil, die Elemente in den Sternen waren geeignet ein Planetensystem entstehen zu lassen und wieder begann ein langes Warten.
Planeten wollten auf Grund der gravitativen Eigenschaften des Doppelsterns nur sehr langsam entstehen. Manche zerfielen wieder noch bevor sie eine planetare Form angenommen hatten. Andere konnten sich nicht weit genug verdichten und wurden zu Gasriesen. Diesen würde er sich am Ende seiner Zeit widmen.
Während dieser Phase des Chaos richtete er seine Aufmerksamkeit auf einen nahegelegenen, gelben Stern. Die Verdichtung der übriggebliebenen Materiewolken, wies auf eine stabile Planetenentwicklung hin und er fasste den Entschluss dieses System genauer zu untersuchen. Wie er erwartet hatte entstanden die Planeten rasch und alle kreisten sie auf stabilen Umlaufbahnen um diesen Stern. Er verlies das System, denn noch war es nicht so weit und einige Zeit musste vergehen...
Er hat niemals diesen kleinen, gelben Stern vergessen. Es wurde Zeit wieder dorthin zurückzukehren und nach den Planeten zu sehen. Der neue Kurs wurde berechnet, er setzte sich in Bewegung.
Schon lange hatte er kein Sternensystem mehr gefunden, welches für seine Aufgabe geeignet gewesen wäre.
Tief in seinem Inneren begannen die ersten Berechnungen anzulaufen...
Jetzt untersucht er bereits den dritten Planeten und die Kapazität seiner Arbeitsspeicherbänke nähert sich langsam ihren Grenzen. So viele unterschiedliche Eigenschaften die er berücksichtigen muss. So viele Variablen. Jetzt gilt es nur noch die wahrscheinlichsten Vorhersagen herauszufiltern und dann, endlich, zu handeln.
Drei Planeten sind geeignet, das steht fest. Wenn er in dieser schwierigen Phase jedoch auch nur einen Fehler begehen würde, seine gesamte Mission wäre zum scheitern verurteilt.
Wieder verging einige Zeit, dann war er sich sicher. Er startet zum fünften und jüngsten Planeten des Systems um dort zu beginnen. Er scheint etwas instabil zu sein, doch dieses Risiko kann er eingehen. Noch nie hatte er ein Sonnensystem besucht in dem die Lifezone so groß war.
Nur kurze Zeit verweilt er in einem hohen Orbit, sinkt schnell tiefer. Einige Kilometer über der Oberfläche erkennt er eine bereits feste Stelle in der sonst noch flüssigen Kruste des beinahe erwachsenen Planeten. Er landet, beginnt mit seiner Arbeit.
Der nächste, vierte, nur etwa halb so große Planet ist bereits mit einer dünnen Atmosphäre aus giftigen Gasen umgeben. Sie stammen vom Inneren des noch heißen Himmelskörpers. Das Spiel wiederholt sich.
Der dritte Planet, den er besucht, ist gleichzeitig der Dritte des Systems. Die Atmosphäre hier ist bereits sehr dick. Die Oberfläche noch rau, mit tiefen Tälern und Furchen übersät. Er wartet geduldig.
Irgendwann: Eine Wolke aus Methan zieht unter ihm vorbei und er erkennt, das nun der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Wieder steigt er auf die Planetenoberfläche hinab, um seine heikle Fracht zu deponieren. An seiner Landestelle würde in ferner Zukunft vermutlich Wasser zu finden sein.
Seine eigentliche Aufgabe ist nun erledigt. Jetzt muss er nur noch über seine Saat wachen, bis sie gereift ist und fertig sich zu entfalten...
Die Zeit ist nun gekommen. Er errechnet einen Kurs zum nächsten Zielort, Lichtjahrtausende entfernt um dort die Arbeit fortzuführen, der er nun schon seit so langer Zeit nachging. Er würde dieses Sonnensystem verlassen, erst in ein paar Millionen Jahren würde er wiederkommen und nach dem Rechten sehen, doch für den Augenblick konnte er nichts mehr tun.
Er durchstieß den Ring übriggebliebener Materie der das System immer noch umgibt und auf dem dritten Planeten erwachte das Leben...
Unendlich viel Zeit ist vergangen, seit er, wenn man ihm überhaupt ein Geschlecht zuordnen konnte, diese Region der Galaxie erreichte. Äonen wartet er hier nun schon auf seinen Einsatz. Trotz der langen Zeit, ist es ihm immer noch möglich, seine Aufgabe zu erfüllen. Wäre er fähig Emotionen zu verarbeiten, man könnte ihn stolz nennen. Er wäre stolz, mit einer so heiklen Aufgabe betraut worden zu sein. Doch unfähig Gefühle zu empfinden pendelt er zwischen den Sternen und wartet.
Er kam in diese, weit von seiner Heimat entfernte Region, als sich die Staubmassen gerade anschickten sich zu einem Stern zu verdichteten. Er sammelte unzählige Daten über die Entstehung der Protosterne und ständig untersuchte er die Umgebung um sicherzustellen, dass sein Einsatz nicht umsonst sein würde.
Dabei sah er, wie die Kernfusion in den Protosternen zündete, wie sich die Sternmaterie weiter verdichtete, wie sich bald ein Doppelsternsystem, bald ein System mit einzelnem Zentralgestirn bildete. All dies dauerte Jahrmillionen, für ihn bedeutete dieser Zeitraum nicht mehr als eine Sekunde.
Schon früher, anderswo, beobachtete er ähnliche Vorgänge, aber nicht sehr oft war es ihm vergönnt gewesen, seine Aufgabe erfolgreich zu erfüllen. Vielleicht wäre er über diese Tatsache enttäuscht gewesen, wenn er hätte fühlen können.
Er zog einfach weiter, wenn die Umstände nicht den Anforderungen entsprachen. Sehr bald schon, nach der Festigung der Sterne, konnte er erkennen ob es Sinn machte noch weiter zu warten. Nur in wenigen Fällen trafen seine Vorhersagen nicht zu, dann etwa, wenn äußere Einflüsse, die er nicht erkannte, auf die Regionen die er überwachte einwirkten, aber meistens waren bereits die Voraussetzungen nicht gegeben.
Diesmal schien alles gut zu gehen. Das Doppelsternsystem hatte sich gebildet. Bestehend aus einem gelben und einem kleineren, roten Stern konnte es durchaus geeignet sein. Die Umlaufbahnen der Sterne waren stabil, die Elemente in den Sternen waren geeignet ein Planetensystem entstehen zu lassen und wieder begann ein langes Warten.
Planeten wollten auf Grund der gravitativen Eigenschaften des Doppelsterns nur sehr langsam entstehen. Manche zerfielen wieder noch bevor sie eine planetare Form angenommen hatten. Andere konnten sich nicht weit genug verdichten und wurden zu Gasriesen. Diesen würde er sich am Ende seiner Zeit widmen.
Während dieser Phase des Chaos richtete er seine Aufmerksamkeit auf einen nahegelegenen, gelben Stern. Die Verdichtung der übriggebliebenen Materiewolken, wies auf eine stabile Planetenentwicklung hin und er fasste den Entschluss dieses System genauer zu untersuchen. Wie er erwartet hatte entstanden die Planeten rasch und alle kreisten sie auf stabilen Umlaufbahnen um diesen Stern. Er verlies das System, denn noch war es nicht so weit und einige Zeit musste vergehen...
Er hat niemals diesen kleinen, gelben Stern vergessen. Es wurde Zeit wieder dorthin zurückzukehren und nach den Planeten zu sehen. Der neue Kurs wurde berechnet, er setzte sich in Bewegung.
Schon lange hatte er kein Sternensystem mehr gefunden, welches für seine Aufgabe geeignet gewesen wäre.
Tief in seinem Inneren begannen die ersten Berechnungen anzulaufen...
Jetzt untersucht er bereits den dritten Planeten und die Kapazität seiner Arbeitsspeicherbänke nähert sich langsam ihren Grenzen. So viele unterschiedliche Eigenschaften die er berücksichtigen muss. So viele Variablen. Jetzt gilt es nur noch die wahrscheinlichsten Vorhersagen herauszufiltern und dann, endlich, zu handeln.
Drei Planeten sind geeignet, das steht fest. Wenn er in dieser schwierigen Phase jedoch auch nur einen Fehler begehen würde, seine gesamte Mission wäre zum scheitern verurteilt.
Wieder verging einige Zeit, dann war er sich sicher. Er startet zum fünften und jüngsten Planeten des Systems um dort zu beginnen. Er scheint etwas instabil zu sein, doch dieses Risiko kann er eingehen. Noch nie hatte er ein Sonnensystem besucht in dem die Lifezone so groß war.
Nur kurze Zeit verweilt er in einem hohen Orbit, sinkt schnell tiefer. Einige Kilometer über der Oberfläche erkennt er eine bereits feste Stelle in der sonst noch flüssigen Kruste des beinahe erwachsenen Planeten. Er landet, beginnt mit seiner Arbeit.
Der nächste, vierte, nur etwa halb so große Planet ist bereits mit einer dünnen Atmosphäre aus giftigen Gasen umgeben. Sie stammen vom Inneren des noch heißen Himmelskörpers. Das Spiel wiederholt sich.
Der dritte Planet, den er besucht, ist gleichzeitig der Dritte des Systems. Die Atmosphäre hier ist bereits sehr dick. Die Oberfläche noch rau, mit tiefen Tälern und Furchen übersät. Er wartet geduldig.
Irgendwann: Eine Wolke aus Methan zieht unter ihm vorbei und er erkennt, das nun der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Wieder steigt er auf die Planetenoberfläche hinab, um seine heikle Fracht zu deponieren. An seiner Landestelle würde in ferner Zukunft vermutlich Wasser zu finden sein.
Seine eigentliche Aufgabe ist nun erledigt. Jetzt muss er nur noch über seine Saat wachen, bis sie gereift ist und fertig sich zu entfalten...
Die Zeit ist nun gekommen. Er errechnet einen Kurs zum nächsten Zielort, Lichtjahrtausende entfernt um dort die Arbeit fortzuführen, der er nun schon seit so langer Zeit nachging. Er würde dieses Sonnensystem verlassen, erst in ein paar Millionen Jahren würde er wiederkommen und nach dem Rechten sehen, doch für den Augenblick konnte er nichts mehr tun.
Er durchstieß den Ring übriggebliebener Materie der das System immer noch umgibt und auf dem dritten Planeten erwachte das Leben...