Das "aber" setzt den Ich-Erzähler, den Beobachter, in Kontrast zum Zerfall des Felsens.Lieber Bernd,
bis der Felsen zu Sand wird, geht Zeit ins Land.
Deswegen halte ich es für möglich, auf das aber in der vorletzen Zeile zu verzichten.
Zum Beispiel: Ich laufe daher langsam ... o.s.ä.
Was meinst Du?
Gruß,
Keram
Der fiktive Autor.Hallo Bernd, an diesem kleinen Gedicht, so scheint mir, ist etwas schief. Wer läuft da durch das Land? Der Autor?
Ja, ein ewiger Wanderer. Vielleicht.Weshalb hat er dann dieses Gedicht geschrieben? Was soll man als Leser von ihm halten? Ist er womöglich nichts weiter als ein unwirklicher Herumläufer?
Nein.Ein Teilnahmsloser?
Vielleicht.Ein Automatenmensch? Eine Spieluhrenfigur?
Vergiss nicht den Philosophen, der sagte: "Geh mir aus der Sonne."Er ist sicher kein Philosoph, sonst hätte sich angesichts des Zerfalls ein Denkprozess bei ihm eingestellt.
Wie kommst Du auf die Galgenlieder?Sicher nicht ein Verzweifelter, der den Zerfall nicht aufhalten kann. Sicher kein Weltuntergangsguru oder Weltuntergangsclown, sonst hätte er zum Zerfall beschwörend oder galgenhumorig Stellung genommen.
Der Ich-Erzähler. Er ist nachdenklich gestimmt. Er sinnt einfach. Er meditiert.Wer läuft da herum? Und wie gestimmt läuft er? Sinnend – steht da. Worüber sinnt er nach?
natürlich nicht. Das würde das Gedicht zerstören.Er sagt es mir nicht,
Das ist Sache des Lesers.dann interessiert es mich als Leser auch nicht.
Nicht zu Ende gedacht bedeutet, es ist im Fluss, es entwickelt sich, wie der sehr bekannte (fiktive) Fliegergenosse Kossonosow zu sagen pflegte.Soll er halt sinnen und dazu laufen. Die Aussage: Zum Weltuntergang läuft da einer ungerührt herum erinnert mich an eine nicht zu Ende gedachte Stummfilm-Szene.
Was ich rüberbringen wollte, ist: Kunst ist für die Kunst.Ich ahne, was du rüberbringen wolltest, das steht da aber nicht. Jedenfalls kann ich es nicht erkennen.
GrußGruß JF
Danke, Lastro.Das kleine Wörtchen „aber“ scheint hier viel Gewicht zu haben.
Es erinnert mich an „... der Hut flog mir vom Kopfe, (aber) ich wendete mich nicht“ ..., im Lied Der Lindenbaum und weiter, „... doch seine Zweige rauschten, als riefen sie mir zu“... .
Im Lied erhält die Darstellung des menschlichen Schicksals, über das der Wanderer hier nachsinnen mag allerdings viel mehr Dynamik und Prägnanz. Immerhin scheint der Blick auf den Felsen den Gang verlangsamt zu haben. Lastro
Danke, Blackout.Ich gehe mit dir mit, Bernd, und sinne nach, was du uns sagen willst mit den wenigen Versen. Vielleicht: Riesige Felsen zerbrechen und zerbröseln, von denen man es nicht glauben wollte, aber des Menschen Leben geht weiter. Wobei ich den Felsen als Metapher lese. Genaugenommen ist das ganze Gedicht eine Metapher.
Ich überlege, was mit dem "Felsenkorn" zu machen wäre, komm aber auf nichts. Und "vor ... vorn"? Hm.
Gruß, blackout
Wer sagt, dass ich ein Gedicht über Diogenes schreiben wollte?Bei aller Wertschätzung, Bernd, mit deinem Kommentar kann ich nichts anfangen. Wenn du über Diogenes ein Gedicht schreiben willst, kannst du das unverhohlen tun oder verschlüsselt – es muss sich aber um Diogenes handeln. Für mich als Leser.
Philosophen sollten keine Gedichte schreiben, sie können es in der Regel nicht, (du wirst das anders sehen), denk an Enzensberger, den ich sehr bewundere, seine Gedichte allerdings sind kalter Kaffee.
Wir kommen hier nicht zusammen, Bernd, das macht aber überhaupt nichts.
Gruß JF
Danke Molly. Freut mich, dass Du das Gedicht verstanden hast. Es gibt auch weitere Inhalte, aber das ist ein wesentlicher Teil.Lieber Bernd
Dinge, die man nicht ändern kann, muss man annehmen. So setzt der Dichter sinnend und gelassen seinen Weg fort, so lese ich Dein kleines Gedicht, das mir gut gefällt.
Viele Grüße
molly
Bei aller Wertschätzung, Bernd, mit deinem Kommentar kann ich nichts anfangen. Wenn du über Diogenes ein Gedicht schreiben willst, kannst du das unverhohlen tun oder verschlüsselt – es muss sich aber um Diogenes handeln. Für mich als Leser.
Philosophen sollten keine Gedichte schreiben, sie können es in der Regel nicht, (du wirst das anders sehen), denk an Enzensberger, den ich sehr bewundere, seine Gedichte allerdings sind kalter Kaffee.
Wir kommen hier nicht zusammen, Bernd, das macht aber überhaupt nichts.
Gruß JF