aufbruch

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wüstenrose

Mitglied
Hallo Maren,

dein Gedicht hat bei mir die Neugierde geweckt, das zentrale Bild finde ich interessant (als zentrales Bild empfinde ich: Wachsen, ohne zunächst groß Wurzeln zu schlagen) - für mich selbst finde ich aber keine Deutung, wo ich sagen könnte: so will ich's verstehen, so passt es für mich!
Titel und Schlusszeile wirken paradox (vielleicht ein Aufbruch "nach unten", hin zu den Wurzeln?), vielleicht ist das gewollt, vielleicht will das Gedicht vieldeutig sein, vielleicht schwebt dir auch was Bestimmtes vor, was sich mir nicht erschließt?

lg wüstenrose
 

MarenS

Mitglied
Wüstenrose,vielen Dank fürs Lesen und Hineindenken. Meist schreibe ich scheinbar zu offensichtlich. Diesmal schrieb ich offensichtlich scheinbar.
Du machst dir gute Gedanken, ich möchte sie noch nicht stören und lenken. Da ich die Natur liebe verwende ich Bilder aus ihr.

Es grüßt die Maren
 

wüstenrose

Mitglied
aufbruch

herzblut zog den steckling
sanft heran, der baum

sucht nun seine wurzeln
Hallo Maren,
find ich gut, dass du nicht sagst: so ist es gemeint! So ist es aufzunehmen.
Also las ich noch mal.

Versuch einer Prosa-Übersetzung:

Als Mutter investierte ich viel Herzblut in die Erziehung meines Kindes. Liebevoll wollte ich sein - und ja, ich glaube, ich bin es bis hierher gewesen. Mein Kind wurde erwachsen, aus einem Steckling wurde ein Baum. Die Abnabelung ist abgeschlossen. Heute fragt mein Kind nicht nur: wo will ich hin? - - - sondern auch: wo komme ich her? Wie bin ich die/der geworden, die/der ich bin? Das Kind bricht auf in dem Sinne, dass es seiner selbst gewahr werden möchte...

lg wüstenrose
 

MarenS

Mitglied
Eine schöne Interpretation, Wüstenrose. So könnte es gemeint sein. Andere Deutungen sind möglich, erlaubt, erwünscht.
Ein Steckling wird abgeschnitten.

Es grüßt die Edith
 



 
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