Augenblicke

traurig, müde, tief betrübt
schweren schrittes, ungeliebt
den blick gesenkt
den mut verschenkt
auf dem weg, gebeugt und alt
morgengraue menschgestalt
traurig, müde, tief betrübt
schweren schrittes, ungeliebt
den blick gesenkt
den mut verschenkt
das tageslicht
befreit die sicht
ungestümes flatterblau
trifft alterweises reifegrau
auf den pfeilern dieser blicke
baut die hoffnung eine brücke
aufeinander zu
sie und wir wird ich und du
aneinander vorbei
die brücke bricht entzwei
bilder werden zu gedanken
der geist schliesst alle schranken
die reise zu bemessen
für den zug richtung vergessen
traurig, müde, tief betrübt
schweren schrittes, ungeliebt
den blick gesenkt
den mut verschenkt

Hi Steewee,

ich habe dein Gedicht besser bewertet als der gemeine Durchschnitt.

Eine Verbesserungsoption möchte ich jedoch ansprechen.
Bitte alle Verse durchgängig in kursiv formatieren, dann korespondiert der Inhalt mit der Form wesentlich besser.
Es harmoniert dann mit "Blick gesenkt"!

Beste Grüße
dupoetry

Hi Dupoetry,

dass "...den Blick gesenkt..." mit der Kursivschrift korespondiert hast du gut erkannt, so war es auch gedacht. Im Gegensatz dazu richten sich die Wörter zur Mitte hin auf, gewinnen Kraft, werden stärker (fett), verlieren aber zum Ende hin die Euphorie und "senken" wieder den Blick. So war's gedacht. Visuelle Poesie quasi.
Was mich etwas verunsichert, ist, dass der Text hier als unterdurchschnittlich bewertet wird, ich damit aber einen Wettbewerb gewonnen habe und er in einem Gedichtband veröffentlicht wurde. Naja, halb so wild, ich danke dir für deine Gedanken. LG Steewee