Auguste Rodin „Das ewige Idol“

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Herr H.

Mitglied
Nur scheu und zaghaft wagt er sich heran,
um ihren Leib mit Küssen zu bedecken
und so die Gunst der schönen Frau zu wecken.
Er kniet vor ihr, weil er nicht anders kann.

Sie aber scheint zu thronen vor dem Mann
und nötigt ihn, sich weiter vorzustrecken.
Will sie ihn etwa locken oder necken?
Sie weicht zurück - und bietet sich doch an.

Und einer Göttin gleich empfängt sie still
und scheinbar unbeteiligt seine Lust,
saugt träumend auf, was er ihr schenken will
und ist sich dabei dessen wohl bewusst,

dass er, der ihr die Stunde so versüßt,
das ewig Weibliche in ihr genießt.
 

hermannknehr

Mitglied
Hallo Arnd,
wunderbar, wie du die Erotik der Rodin-Plastik eingefangen hast. Stilistisch, kann man bei dir sowieso nichts auszusetzen haben. Absolut gelungen!
Liebe Grüße
Hermann
 

Herr H.

Mitglied
Hallo Hermann,
besten Dank für das positive Echo. Rodin ist immer wieder eine Quelle der Inspiration. Das betrifft nicht nur seine erotischen Darstellungen, sondern insgesamt die Art und Weise, wie er menschliches Leben und Wesen gestaltet - mit allen Leidenschaften, allen Stimmungen und Emotionen, auch allen Lastern.

LG
Arnd
 



 
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