Auguste Rodin „Der Denker“

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Herr H.

Mitglied
Versunken sitzt er da auf bloßem Stein.
Der Blick geht nicht nach außen, nur nach innen.
Sein Körper lastet auf dem linken Bein
und ist gebeugt vom angestrengten Sinnen.

Und während die Gedanken Fäden spinnen,
bleibt er in seiner Nacktheit ganz allein,
scheint Zeit und Welt schon wie entrückt zu sein
und lässt sie teilnahmslos vorüber rinnen.

Die rechte Hand, die fast den Mund verdeckt,
stützt auch den Kopf der sehnigen Gestalt,
gewährt ihm den erforderlichen Halt
und trägt so gleichsam seinen Intellekt.

Der Weg zum Ziel gleicht einer Odyssee.
Doch winkt der Lohn am Ende: die Idee.
 
Du hast den Denker gut beobachtet und interessant umgesetzt.
Verdeckt auf Intellekt rumpelt ein bisschen, aber es ist Deine Entscheidung.
Wenn der Denker aufrecht sitzen würde (wie Siddharta), dann könnte die Atemluft in den Lungen und im Körper besser zirkulieren, und die Ideen würden vielleicht noch ein "Tick" besser.
Ich gebe Dir gern meine Punkte für Deine interessante Umsetzung.
Schöne Grüße von Rhondaly
 

Herr H.

Mitglied
Versunken sitzt er da auf bloßem Stein.
Der Blick geht nicht nach außen, nur nach innen.
Sein Körper lastet auf dem linken Bein
und ist gebeugt vom angestrengten Sinnen.

Und während sich im Geiste Fäden spinnen,
bleibt er in seiner Nacktheit ganz allein,
scheint Zeit und Welt schon wie entrückt zu sein
und lässt sie teilnahmslos vorüber rinnen.

Die rechte Hand, die seinen Mund verstellt,
stützt auch den Kopf der sehnigen Gestalt,
der ihr gedankenschwer entgegen fällt,
und gibt ihm so den obligaten Halt.

Der Weg zum Ziel gleicht einer Odyssee.
Doch winkt der Lohn am Ende: die Idee.
 

Herr H.

Mitglied
Herzlichen Dank für die Replik. Die dritte Strophe habe ich auf deinen Hinweis hin überarbeitet.

LG von Herrn H.
 

hermannknehr

Mitglied
Lieber Arnd,
du hast in der Sprache der Lyrik den "Denker" so plastisch herausgearbeitet wie die Skulptur selbst. Gratulation. Ein Lesegenuss!
LG
Hermann
 



 
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