ausredlich

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wiesner

Mitglied
ich hab mir noch rechtfertig notiert
die ausrede gefiel mir dann besser im zusammenhang mit redlichem (ehrlichem) verhalten

danke
 

sufnus

Mitglied
Hey wiesner,
ich finde auch, dass "ausredlich" ein schönes Wort ist, welches darauf wartete in Gebrauch geführt zu werden. Bei den Grimmbrüdern gibt es übrigens tatsächlich wohl den Eintrag "ausredlich", wohl aber eher als Nebenform zu "aussprechlich" bzw. "aussprechbar", so dass ersterer Wendung auch die Verneinung, "unausredlich" zur Seite gestellt wird. Du hast ja hier einen deutlich mehrdimensionaleren Kontext angepeilt.
Also, das gefällt mir schon sehr gut, dieses "ausredlich" - allerdings... zum Gedicht finde ich es ehrlich gesagt in seiner Schwingung gar nicht so ganz passend. Das Gedicht ist (völlig zurecht) anklagend und will aufrütteln (passend zur geschilderten Szenerie), hingegen gibt sich der Titel doch eher verschmitzt und beinahe augenzwinkernd. Das will für mich nicht so recht zusammengehen.
Zuletzterdings - und das ist die Hauptsache - soll aber doch dem eigentlichen Gedicht (durchaus be- und getroffen) nachhaltiger Applaus zugedacht werden! Da hast Du mit sparsamem aber kontrastreichen Pinselstrich ein wirklich bewegendes Bild geschaffen.
Jeder, der durch eine deutsche Großstadt im Winter geeilt ist (vielleicht mit Weihnachtseinkäufen behangen?) hat die Fleckchen am Rand des Menschenstroms passiert, in denen sich Obdachlose warm zu halten versuchen. Es gäbe viele, was man hier machen kann und dem Tatbestand eine Stimme zu leihen ist keineswegs das Geringste.
LG!
S.
 

Anni123

Mitglied
man weiß nie, ob man zu weit entfernt ist oder als übergriffig empfunden wird. So tickt unsere Gesellschaft heute. Gruß von Anni
 



 
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