Hallo El Lobo,
du fragst, ob es sich um eine Baumliebe handelt bei diesem Gedicht: Ja und nein, ich bin mir jetzt gerade nicht so sicher, ob es unter Natur richtig steht, aber ich hab das einfach mal so angenommen.
Bäume habe ich immer seit meiner Kindheit zu meinen wahren Verwandten gezählt, sie waren mir näher als Eltern, Schwestern etc. Auch der Wind, Mond, die Sterne gehörten zu meiner inneren Welt. Es gab zwei Welten in denen ich wechselweise (über)lebte.
Nun sind hier ja mehr die Worte gemeint, die ich endlich zulassen konnte, die ich benutzen konnte, um das zu sagen, was lange so unaussprechlich in mir verborgen lag. Es sind Aufsteh-Worte und Kampfes-Worte. Worte, die mir Kraft gaben und Atem und Licht in der dunkelsten Nacht. Ja, Baumliebe ist ein Thema, das auch in diesem Gedicht durchschimmert. Ich hab mir oft vorgestellt wie es wohl sein muss ein Baum zu sein, war für mich immer eine kleine mutbringende und tröstliche Meditation. Bäume sind in meiner Vorstellung auch sehr stark und mächtig, wenn sie fallen, dann muss man sich in Sicherheit bringen. Sie sind ein Synonym für innere Stärke und sie wachsen immer zum Licht und wollen nur eins, ihre eigene Gestalt ausbauen (das letztere kommt glaub ich von Hesse, er hat einen schönen Text über Bäume geschrieben).
Liebe Grüße und danke für dein Nachfragen.
Carola