Liebe Thylda,
das daktylische Wort "Opernpalais" hat mich zu Anfang stolpern lassen. Ich habe lange hin und her überlegt, ob ich das Gedicht deshalb umformulieren sollte. Am Ende habe ich mir erlaubt, diesen Metrenfehler schlicht stehen zu lassen. Warum? Weil er ausnahmsweise beim Vorlesen nicht wirklich stört.
Ich gebe zu, daß ich mir selbst eine Freiheit erlaubt habe, die ich oft kritisiere. Hier nehme ich - in einer seltenen Ausnahme - für mich in Anspruch, daß der Text in seiner Kürze keine Veränderung verträgt, soll er nicht schlechter werden, als er jetzt ist. Wobei ich nicht soweit gehen will zu behaupten, daß er gut ist: Das kann eh nur ein Dritter beurteilen. Der Autor selbst ist da zu sehr betriebsblind und zudem Partei.
Für mich ist der Text genau so, wie er sein soll. Und deshalb bleibt er auch, wie er ist. Wiewohl ich den Hinweis mit dem Stockfehler bescheiden zur Kenntnis nehme.
Den Rest Deiner Worte möchte ich mit der Bemerkung beantworten, daß meine Art der Lyrik sicherlich Geschmacksache ist. Dir gefällt sie meist nicht besonders. Das ist in Ordnung und Dein gutes Recht. Ändern werde ich die Diktion und die Thematisierung deshalb aber nicht. Bei dieser kleinen und unscheinbaren Liebeserklärung an mein Berlin schon gar nicht.
Danke und Grüße
W.