Verboholiker
Mitglied
Bestia ex Eisbaeris
Ein mächtiger Eisbär streunte ziellos und nach Nahrung suchend in den Weiten des polaren Eises umher. Schon vor Tagen hatte er die gezielte Suche nach fressbaren Objekten aufgegeben, denn es war ihm bewusst geworden, dass er das feste Land, den Rückweg, da er einen zu weiten Weg auf das Eis gewagt hatte, nicht mehr hätte antreten können.
Je weiter er sich hinauswagte, manchmal auf den immer dünner und spärlicher gesät werdenden Eisschollen, manchmal auf bleichen Flächen gehend, desto größer, desto nahrhafter müsste die Beute sein, um letztlich sein Überleben und seine Rückkehr zum Festland zu ermöglichen.
In einigen Eislöchern versuchte der Bär Fische zu fangen, jedoch konnte er sie mit seinen breiten Tatzen nicht fassen. Die Fische wanden sich zu schnell, sie flüchteten stets.
Als er mit seinen kräftigen Pranken auf einer größeren Eisfläche fischte, jedoch nur eiskaltes Wasser förderte, bemerkte er, dass ein paar Meter weiter weg eine kleine Robbe auf dem Eis stand und seine Bemühungen, einen Fisch zu ergattern, aufmerksam beobachtete.
„Warum steckst Du Deine Arme in dieses Loch hinein?“,
sagte sie freundlich und mit warmer Stimme. Der Bär, der seine volle Konzentration auf das Herumrudern in dem Eisloch gelegt hatte, schreckte etwas zusammen, nahm die Beute, die kleine Robbe, die direkt vor seiner Schnauze stand, wahr, erkannte aber schnell, dass dieses kleine Wesen, das diese völlig plausible Frage gestellt hatte, über wichtige Informationen verfügen könnte, um ihn letztlich auf einen glücklicheren Weg – eventuell den Heimweg – zu führen.
Schnell begriff er, dass hinter diesem schmackhaften Menü, welches normalerweise nur Knack- und Sterbegeräusche von sich gäbe, eine gewisse -- Sympathie steht. Er beschloss, die Robbe nicht zu essen. Der Bär sagte:
„Ich möchte gerne wieder nach Hause gehen, um meine Bärin und meine Kinder zu besuchen. Mir fehlt jedoch die Kraft, da ich schon lange nicht mehr gegessen habe.“
Die Robbe sagt darauf: „Was Du übergangen hast, habe ich unterschwommen. In diesem wüsten Eisloch bin ich gerade aufgetaucht. In meiner Verirrung suchte ich Fische unter dem Eis, aber ich habe nur verschreckte Schwärme gefunden. Anscheinend wissen sie, dass wir sie benötigen. Alle sind nun fort. Gib´s auf, Bär, gib´s auf.“
Der Bär sanft: „Du kannst es nicht sein, den ich essen müsste, um nach Hause zu gehen.“ Er setzte sich auf das Eis und wartete.
Nach einigen Tagen, in denen sich die kleine Robbe ihrer Fettschichten annahm, starb der Eisbär ab. Sie schwamm an den Kadaver des Eisbären heran, öffnete mit ihren spitzen Zähnen dessen lederne, fellige Haut, um an das Fleisch desselben zu gelangen.
Ordentlich satt gefressen, zufrieden lächelnd, schwamm sie nun zu ihrer Familie auf das Festland.
Ein mächtiger Eisbär streunte ziellos und nach Nahrung suchend in den Weiten des polaren Eises umher. Schon vor Tagen hatte er die gezielte Suche nach fressbaren Objekten aufgegeben, denn es war ihm bewusst geworden, dass er das feste Land, den Rückweg, da er einen zu weiten Weg auf das Eis gewagt hatte, nicht mehr hätte antreten können.
Je weiter er sich hinauswagte, manchmal auf den immer dünner und spärlicher gesät werdenden Eisschollen, manchmal auf bleichen Flächen gehend, desto größer, desto nahrhafter müsste die Beute sein, um letztlich sein Überleben und seine Rückkehr zum Festland zu ermöglichen.
In einigen Eislöchern versuchte der Bär Fische zu fangen, jedoch konnte er sie mit seinen breiten Tatzen nicht fassen. Die Fische wanden sich zu schnell, sie flüchteten stets.
Als er mit seinen kräftigen Pranken auf einer größeren Eisfläche fischte, jedoch nur eiskaltes Wasser förderte, bemerkte er, dass ein paar Meter weiter weg eine kleine Robbe auf dem Eis stand und seine Bemühungen, einen Fisch zu ergattern, aufmerksam beobachtete.
„Warum steckst Du Deine Arme in dieses Loch hinein?“,
sagte sie freundlich und mit warmer Stimme. Der Bär, der seine volle Konzentration auf das Herumrudern in dem Eisloch gelegt hatte, schreckte etwas zusammen, nahm die Beute, die kleine Robbe, die direkt vor seiner Schnauze stand, wahr, erkannte aber schnell, dass dieses kleine Wesen, das diese völlig plausible Frage gestellt hatte, über wichtige Informationen verfügen könnte, um ihn letztlich auf einen glücklicheren Weg – eventuell den Heimweg – zu führen.
Schnell begriff er, dass hinter diesem schmackhaften Menü, welches normalerweise nur Knack- und Sterbegeräusche von sich gäbe, eine gewisse -- Sympathie steht. Er beschloss, die Robbe nicht zu essen. Der Bär sagte:
„Ich möchte gerne wieder nach Hause gehen, um meine Bärin und meine Kinder zu besuchen. Mir fehlt jedoch die Kraft, da ich schon lange nicht mehr gegessen habe.“
Die Robbe sagt darauf: „Was Du übergangen hast, habe ich unterschwommen. In diesem wüsten Eisloch bin ich gerade aufgetaucht. In meiner Verirrung suchte ich Fische unter dem Eis, aber ich habe nur verschreckte Schwärme gefunden. Anscheinend wissen sie, dass wir sie benötigen. Alle sind nun fort. Gib´s auf, Bär, gib´s auf.“
Der Bär sanft: „Du kannst es nicht sein, den ich essen müsste, um nach Hause zu gehen.“ Er setzte sich auf das Eis und wartete.
Nach einigen Tagen, in denen sich die kleine Robbe ihrer Fettschichten annahm, starb der Eisbär ab. Sie schwamm an den Kadaver des Eisbären heran, öffnete mit ihren spitzen Zähnen dessen lederne, fellige Haut, um an das Fleisch desselben zu gelangen.
Ordentlich satt gefressen, zufrieden lächelnd, schwamm sie nun zu ihrer Familie auf das Festland.