Besuch aus old England

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Besuch aus England

David Copperfield war mit seinem Latein am Ende, er wusste nicht mehr, wie er sich in seinen Magic Shows noch überbieten konnte. Er musste einfach eine Auszeit nehmen. Vielleicht sollte er sich mal unter ganz normales Volk mischen, möglicherweise würde ihm das fruchtbare Einfälle bescheren.

Der Erfolg ließ auf sich warten. Unter anderem hatte er etliche Bahnreisen unternommen, wie auch heute wieder.
Es war kurz vor Mitternacht, der letzte Zug auf der Strecke.
Das Abteil hatte sich geleert, und David war mit sich allein. Plötzlich ging ihm wieder durch den Kopf, dass er unter einem Namen reiste, den er sich vor Jahren "einfach so" angeeignet, den er eigentlich einem anderen gestohlen hatte.
Und indem er intensiv über den Bestohlenen nachdachte, wurde David Opfer seiner eigenen Fähigkeiten. Auf einmal saß ein kleiner Junge neben ihm, der ungerufen gleich seinen Vater mitgebracht hatte.
"Mein Name ist Charles Dickens", stellte sich dieser vor, "Sie wollten meinen David sprechen?" Der große Copperfield war wie erschlagen und stammelte: "Ja, ich wollte ... ich möchte mich bei Ihnen entschuldigen". Charles Dickens lächelte. "Lass gut sein, indirekt treibst du ja Schleichwerbung für uns". Und zu Klein-David gebeugt, sagte der Dichter: "Nicht wahr, wir verzeihen ihm".
Klein-David nickte, aber ihm gefiel die Bahnfahrerei gar nicht. Er sehnte sich zurück ins 19. Jahrhundert, und auch der Dichter wünschte sich zurück in die Westminster-Abtei.

David der Große entließ die beiden in die Vergangenheit, aber erst, nachdem sie ihm versprochen hatten, dass sie ihm bei Bedarf für seine Magic Shows zur Verfügung stehen würden.
 



 
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