Odilo Plank
Mitglied
betroffen; betroffen sein; Betroffene, der u. die: -n,-n; Betroffenheit, die; -
Das weiß der Duden, und ich weiß nicht mehr.
„Da bin ich aber echt betroffen.“ Auf die Hohlheit des Satzes haben Sprachkritiker längst hingewiesen.
Betreff: Betrifft: Das mag ein Verwaltungsangestellter verwenden. Es trifft einen höchstens, wenn es um Strafpunkte in Flensburg geht oder um sonst was sehr Unangenehmes.
Betroffenheitsliteratur? Da ziehe ich den Büromenschen vor. –
Casablanca: Ich trat spät abends aus dem Haus, eindringlich gewarnt vor den Gefahren der Straße, weil mir der Tabak ausgegangen war. Ganz nah vor dem vielfach gesicherten Tor sah ich die junge Greisin, an einer Wand kauernd, an der welken Brust das nackte neugeborene Kind, beide nur Haut und Knochen.
Ich stand da, ratlos, unfähig, einen klaren Gedanken zu fassen. Mit der freien Hand streckte sie mir die Schale entgegen, und ich griff, mit Dummheit geschlagen, nach dem Geldbeutel. Sofort war ich weggedrängt, hatte zahllose Kinderhände vor mir. Dirham, schrien sie.
Ich schlug mich durch, war plötzlich unbehelligt, fand den Tabakladen.
Ich war bestürzt, hinterher, ratlos, traurig.
Betroffen war ich nicht.
"Ein Mann ging von Jerusalem nach Jericho und fiel unter die Räuber. Sie plünderten ihn aus und schlugen ihn nieder; dann gingen sie weg und ließen ihn halb tot liegen. Zufällig kam ein Priester denselben Weg herab; er sah ihn und ging weiter… " Luk 10, 30-37
Der war echt betroffen.
Das weiß der Duden, und ich weiß nicht mehr.
„Da bin ich aber echt betroffen.“ Auf die Hohlheit des Satzes haben Sprachkritiker längst hingewiesen.
Betreff: Betrifft: Das mag ein Verwaltungsangestellter verwenden. Es trifft einen höchstens, wenn es um Strafpunkte in Flensburg geht oder um sonst was sehr Unangenehmes.
Betroffenheitsliteratur? Da ziehe ich den Büromenschen vor. –
Casablanca: Ich trat spät abends aus dem Haus, eindringlich gewarnt vor den Gefahren der Straße, weil mir der Tabak ausgegangen war. Ganz nah vor dem vielfach gesicherten Tor sah ich die junge Greisin, an einer Wand kauernd, an der welken Brust das nackte neugeborene Kind, beide nur Haut und Knochen.
Ich stand da, ratlos, unfähig, einen klaren Gedanken zu fassen. Mit der freien Hand streckte sie mir die Schale entgegen, und ich griff, mit Dummheit geschlagen, nach dem Geldbeutel. Sofort war ich weggedrängt, hatte zahllose Kinderhände vor mir. Dirham, schrien sie.
Ich schlug mich durch, war plötzlich unbehelligt, fand den Tabakladen.
Ich war bestürzt, hinterher, ratlos, traurig.
Betroffen war ich nicht.
"Ein Mann ging von Jerusalem nach Jericho und fiel unter die Räuber. Sie plünderten ihn aus und schlugen ihn nieder; dann gingen sie weg und ließen ihn halb tot liegen. Zufällig kam ein Priester denselben Weg herab; er sah ihn und ging weiter… " Luk 10, 30-37
Der war echt betroffen.