Bewußtsein

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Hale-Bopp

Mitglied
Ich stehe nachts auf einer Lichtung
Von den wärmenden Händen eines Waldes umschlossen
Der Vollmond grinst, als wüsste er mein Geheimnis
Ein Geheimnis, das ich selbst niemals verstehe

Ich habe mein Gewehr hier neben mir
Es ist geputzt und glänzt matt im Licht
ich weiß nicht, wozu ich es brauche
Aber es ist besser, wenn es dabei ist

Ich sehe jeden Vogel, der hier über die Lichtung flattert
Ich folge ihnen aufmerksam, als wäre ihr Flug eine Sprache
Ich beobachte scheue Mäuse, die sich auf der Lichtung tollen
So viel Schönheit lässt mich erblassen

Ich sitze hier.....wie der Sohn des Waldes
Als ruhten die Augen Gottes auf mir
Doch ich bin allein
hier
Irgendwo
Irgendwann
Vielleicht bin ich nicht mal real
 

anbas

Mitglied
Hallo Hale-Bopp,

wie ich sehe, bist Du schon seit ein paar Wochen in der LL in der "Prosa-Abteilung" unterwegs. Herzlich willkommen nun auf der Lyrikwiese der Leselupe!

Mir gefällt der Text - aus meiner Sicht ist es allerdings keine Lyrik sondern Kurzprosa mit Zeilenumbrüchen. Da die Grenze zwischen Prosa und Prosagedicht fließend ist und ich selber in der Frage einer genauen Zuordnung unsicher bin, sollten sich die "Fachleute" dieser Frage annehmen.

Liebe Grüße

Andreas
 
D

Die Dohle

Gast
´nabend Hale-Bopp,

ich kann nur ahnen, da ist soviel konjunktiv, warst du schon mal da?
glasklare sache: der flug der vögel singt ein lied. es ist wahr. der vollmond kennt dein geheimnis, musst halt mal nachfragen, solange du ein sohn der wälder nur sein würdest, wirst du keiner. taufe dein werk sehnsucht und mach dich auf die socken ;-)

... nichts ist, was es scheint, meint eine Dohle

nimms, wie´s dir gefällt, es ist deines

LG
Die Dohle
 

Hale-Bopp

Mitglied
Nun meines Wissens ist das Grundlegende Kennzeichen eines Gedichts auch lediglich, dass man es in Zeilen schreibt. Sicher hat es eine Nähe zur Prosa.

@Dohle: Danke, aber ich habe gelernt, dass es Situationen gibt, in denen Phantasien erfüllender sind, als das tatsächliche Erleben.
 
D

Die Dohle

Gast
Hallo Hale Bopp,
der begriff erfüllend, wie verwendest du den? das interessiert mich.

LG
Die Dohle
 

Hale-Bopp

Mitglied
Naja, das geht jetzt etwas über die Gedichtthematik hinaus, oder? Aber um nochmal auf selbiges zurückzukommen- das der Szene etwas Irreales anhaftet ist ja durchaus gewollt.
 
D

Die Dohle

Gast
Moin Hale-Bopp,

hab ich schon so verstanden. weshalb ich nachfragte, wie sind deine gedanken, bilder geerdet, daran rätsle ich ein bisschen. sureale phantastische bilder, die sind nicht mein problem...

ich lese: gottverlassen, abgrundtiefe zweifel, also eine klage.
soweit ok
aber beisp.:
solange ein klammer nächtlicher wald warme geborgenheit liefert, ein mond, dessen licht die finsternis wenigstens ein bisschen erhellt, aber keine spur tröstet, im gegenteil, er weiß alles, verrät aber nix, lässt im regen stehen.

das sind missempfindungen, hinter denen etwas steckt, m.m evtl.ein solider frust, das ich nur raten kann, daher meine frage. ist das eben mal so hin geworden, oder absicht?

soweit mal, ich nehm´s, wie du es haben willst

LG
Die Dohle
 



 
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