Beziehungsgespräche

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Rachel

Mitglied
Einfach mal von oben dargestellt und diametral gesehen - Männer und Frauen im alltäglichen Ausdruck? Da steigt im Nachgang bestimmt bei jedem so einiges zum Wiedererkennen hervor. Gefällt mir gut.

Auf die laienhaft Schnelle gesagt, kommt schön rüber, wie unterschiedlich wir in Beziehungen reden oder über was. Frauen sind häufig emotionaler, gern intimer, eher auf Ausgleich und Beziehungsarbeit bedacht. Männer untereinander distanzierter, unpersönlicher, mehr an der Sache (Urlaub) und mit der weiten Welt beschäftigt. So irrenwie ... ? :)

Dir einen schönen Tag. Gruß, Rachel
 

petrasmiles

Mitglied
Danke, Rachel, ich finde ja, in der Kürze liegt viel Spielraum für individuelle Interpretationen. :D

Vielleicht müsste man zur Einordnung, wie ich selbst das sehe, wissen, dass ich das letzte Mal mit Freundinnen über meine 'Männer' gesprochen habe, als ich Teenager oder Twen war, und es meist um die ging, die ich gar nicht hatte. Von daher haftet meiner Interpretation der weiblichen Beziehungsgespräche etwas von Kreisen um sich selbst an.
Demgegenüber sind die Männer, ja, rationaler: Ich habe zu der Frau 'ja' gesagt und wenn ich Frieden zu Hause haben will, fahren wir nach Spanien. Und weil die Männer (die Art, um die es hier geht), gleich gestrickt sind, brauchen sie nicht mehr Worte.

Als junge Frau habe ich wirklich geglaubt, Männer würden genau so gut kommunizieren können, wenn sie sich nur ein bisschen Mühe geben würden, Schaf ich.
 

petrasmiles

Mitglied
Hallo DS,

das finde ich jetzt aber ein bisschen hochnäsig. 'Alles gesagt'? Aber offensichtlich nicht alles verstanden. Und am schlimmsten: Andere 'Sprachen' und ihre Vielschichtigkeiten nicht gelten lassen können.
Ich könnte es Dir erklären, aber das lohnt sich nur bei Leuten, die auch etwas wissen wollen, und nicht die Verdiktkeule schwingen.

Dir auch noch einen schönen Abend!

Liebe Grüße
Petra
 

DocSchneider

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ich meinte das durchaus positiv: Indem der angesprochene Mann "Die Frau" und nicht "Meine Frau" sagt, zeigt doch, wie schwierig die Bewertung von Kommunikation ist. Vielleicht meint der Mann das gar nicht abfällig, es hört sich aber so an.

Eine Frau hätte wahrscheinlich "Mein Mann" und nicht "Der Mann" gesagt. Bei den Frauengesprächen hast du ja geschrieben: "Jetzt habe ich dir alles erzählt von meinen Eheproblemen" und nicht von den Eheproblemen.

Frauen und Männer reden unter sich komplett verschieden über Beziehungen. Das kommt doch gut heraus bei deinem Text. Es sind nur haarfeine Spitzen, aber die sind mit Verwendung von Artikeln und Pronomen gut gesetzt. Eventuell hast du das gar nicht beabsichtigt, aber ich lese es so.

Und weil Frauen und Männer so unterschiedlich über Beziehungen reden, reden sie wahrscheinlich auch aneinander vorbei, wenn sie ihre Beziehung von Angesicht zu Angesicht erörtern. :)

Gruß DS
 

petrasmiles

Mitglied
Hallo DS,

schön, dass Du doch noch einmal vorbei geschaut hast!

Die Pronomina waren mir aber sowas von bewusst! Es geht hier um ein komplett anderes Mensch-Sein!
Ich denke, Frauen sollten sich nicht nur darin gefallen, für Männer ein Mysterium zu sein, sondern auch zugestehen, dass sie es für sie sind. Leider überwiegen seit Jahren die negativen Zuschreibungen, als etwas nicht können, oder gar ein Mangel an Intelligenz oder Empathie.

Das 'die Frau' steht für das Gesetz, oder die 'Obere Heeresleitung', da sagt man auch nicht 'mein(e)'. Aber den Stellenwert haben diese Ansagen für manche Männer. Da treffen eben Fokussiertheit und Konzentration auf das Wesentliche auf die Bereitschaft, sich zurück zu nehmen, ganz besonders dann, wenn es Kinder gibt.

Leider ist der junge Feminismus zunehmend chauvinistisch geworden, so á la 'jetzt sind wir dran, aus dem Weg!' und fordern ungehemmt den Tribut für ihre unterdrückten Vorfahrinnnen ein. Als wäre weiblicher Chauvinismus besser!
Dabei wäre es doch so viel besser gewesen, die andere Art von Umgang mit Verletzlichkeit verstehen zu wollen und Augenhöhe anzustreben - und einen echten Austausch der Stärken des anderen So-Seins.

Ich frage mich immer, wem diese Parolen nützen. Die Frauen sind es nicht und die Männer auch nicht, nicht in der CIS-Variante und erst recht nicht queer. Es ist immer unübersichtlicher geworden und die Unsicherheit größer. Und wenn sich alle irgendwie als Opfer von was definieren, geht die Empathie als erstes verloren.

Liebe Grüße
Petra
 

Tonmaler

Mitglied
Die Frauen
„Jetzt hab ich Dir alles erzählt von meinen Eheproblemen, jetzt bist Du dran!“
‚Also gut, hör zu …“

Die Männer
„Und, wie geht’s zu Hause?“
„Die Frau will dieses Jahr nach Spanien.“
„Und?“
„Muss ja.“
Ja, alles in allem schon einigermaßen klar, was du sagst, insofern gelungen. Als Kleinkram: Die Anführungszeichen bei "Also gut .."
Vielleicht ist der Männer-Teil schon zu lang, wenn der Mann noch mal 'Und?' nachfragt; da könnte nach Spanien schon Schluss sein mit dem Thema.

[Ich weiß noch, wie ich mich mal mit einem guten Kumpel traf, dessen Freundin sich nach 3 Jahren Beziehung gerade von ihm getrennt hatte, und ich ihn fragte: "Wie geht's dir?" Er sagte: "Passt schon." Da hatte ich nicht weitergefragt, damals.]

Die Männer
„Und, wie geht’s zu Hause?“
„Die Frau will dieses Jahr nach Spanien.“

[Ende]

Gruß
tonmaler
 

petrasmiles

Mitglied
Lieber tonmaler,

schön, dass ich dieses Feed back von einem Mann bekomme - ja, da stimme ich Dir zu, nach 'Spanien' könnte Schluss sein, und ein Mann würde verstehen, dass damit alles gesagt ist. Aber würde eine Frau das verstehen? Ich überlege noch.

Das mit den Anführungszeichen ist wirklich blöd; ich nutze meist die einfachen ' und nur in wörtliche Rede die echten " - und dann ist es Schlampigkeit ... werde ich gleich ändern!

Dank und liebe Grüße
Petra
 
Sehr schön, wieviele Wörter sich hier um so wenige Worte ranken!
Da will ich auch mal …
Also: Ich finde den zweiten Abschnitt perfekt. Einschließlich "Und?" und "Muss ja."
Fehlte das, dann fehlte die Pointe.
Genauso reden sie, die Typen.

Nur bei den Frauen hätte ich Nachbesserungswünsche, allerdings keine Vorschläge. Mir kommt es so vor, als sei der Satz „Jetzt hab ich Dir alles erzählt von meinen Eheproblemen, jetzt bist Du dran!“ so nie gesprochen worden. Gut, er stellt die Situation für den Leser klar. Aber reden sie wirklich so, die Frauen?

MfG
Binsenbrecher
(Mann)
 

petrasmiles

Mitglied
Ach Binsenbrecher,
da hast Du mich erwischt. Du hast vollkommen recht! Nein, so reden sie nicht, sie brauchen da 1. viel mehr Wörter für (kreisen das Thema quasi ein) und das sprengte für mich den Rahmen. 2. Mir war hier tatsächlich nur das Wort 'Eheprobleme' wichtig - und das merkt man jetzt.
Ich werde Deine Worte im Hinterkopf behalten ... vielleicht fällt mir da noch etwas Besseres ein.

Lieben Dank fürs Lesen und Kommentieren.
Petra
 

Tonmaler

Mitglied
Also: Ich finde den zweiten Abschnitt perfekt. Einschließlich "Und?" und "Muss ja."
Fehlte das, dann fehlte die Pointe.
Genauso reden sie, die Typen.
Um noch mal Senf aus der Tube zu drücken -- widerspreche ich dir da: Die Pointe ist, dass da (bereits) Schluss ist -- und der Kumpel das auch weiß (das ist eine Doppel-Helix) und daher nicht noch nachfragt. So ist es perfekt.

Stell dir vor, du liest das vor und nach 'Spanien' -- : Pause.
Dauert dann 2-3 Sekunden ;) et voilá.


Ich zitiere einen Ultra-Kurz-Blödwitz: "Parkt eine Blondine vor der Uni ..." [Ende]
 
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