So, habe eben Mittag gegessen, setze nun meine Besprechung fort:
welches kann sich jeder selbst aussuchen
genauso unscharf wie die frage ist die lösung
für jeden abhängig von dem an was er glaubt
Die Lösung, also die Antwort auf die Frage nach allem, ist berühmt für ihre Genauigkeit, Eindeutigkeit, zwar abstrakt, aber scharf bestimmt.
Da die Lösung "scharf" ist, muß es die Frage auch sein. Bei dem vorhin zitierten Sechzigerjahrespruch lautet eine Variante "Der Sinn des Lebens ist, nach dem Sinn des Lebens zu fragen". Das ist nicht unscharf, sondern stellt die Fähigkeit, nach dem Sinn des Ganzen zu fragen, an das Jetzt-Ende der bisherigen Evolution. So, als sei der Sinn einer Blütenpflanze, zu blühen. Und Sinn eines menschlichen Lebens, sich zu verlieben. Was immer nur mit scharfer Genauigkeit zusammengeht. Liebe ist sehr persönlich, meistens sogar ausschließlich.
Bei aller Suche in meinem Gedächtnis finde ich kaum etwas, was "abhängig ist von dem an was er glaubt". Das liegt vielleicht daran, daß ich nicht verstehe, was die Glauberei eigentlich bedeutet. Für mich beruht Religion auf Erkenntnis. "Glauben", sofern es ein Begriff aus dem Neuen Testament ist, hat nach meinen Übersetzungsversuchen die Bedeutung "sich in eine Person meditativ versenken". Das nur bei Personen, in die man sich verliebt hat, oder bei Personen, die Geist sind, wie der Auferstehungsleib Jesu, oder Chidr, oder der Amithaba-Buddha, oder der Krischna der Bhagavadgita, oder der Verklärungs-Tristan am Ende in Wagners "Tristan und Isolde". Ich glaube nicht an die Harmonik der unendlichen Melodie, sondern versenke mich hörend und begreifensuchend in sie. "Musik die offene Frage" hieß es bei Leonard Bernstein.
Was die letzte Strophe angeht, so ist darauf hinzuweisen, daß einige Jahre nach dem Bestsellererfolg von Douglas Adams die wissenschaftlichen mathematischen Aufbereitungen des Endes des Universums, das zugleich sein Anfang ist, Thema der "kurzen Geschichte der Zeit" des kürzlich verstorbenen Stephen Hawking waren. Mathematisch, das heißt genauer als in Douglas Adams Kalauern. Wobei ja bekanntermaßen die Übergenauigkeiten der Adamschen Kalauer, vor allem im ersten Band des Hitchhikers Guide den besonderen Reiz ausmachten: Z.B.: Wer schrieb die schlechteste Dichtung des Universums? - mit genauem Namen und Adresse. Ach, wie gerne wären wir da genannt worden!
grusz, hansz