Bodybuilder died in Car Accident (gelöscht)

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Duisburger

Mitglied
Hallo Fabien,

inhaltlich ein ungewöhnliches Thema, das man sicherlich lyrisch umsetzen kann.
Inhaltlich halte ich das Werk für misslungen. Da ist einerseits die teils ungeschickte Wortwahl
stolz
auf die enthaarte Brust,
weswegen du abgedruckt wurdest.
Ein Boybuilder wird sicherlich nicht wegen seiner enthaarten Brust fotografiert.
dein unmenschlicher Waschbrettbauch
Gerade den haben Boybuilder nicht, sondern antrainierte Muskeln, die nichts mehr mit dem klassischen Waschbrettbauch zu tun haben.
es ist alles zerplatzt und Matsch und bevor du ausbluten konntest,
sind all die prallen Proteine in dir Flammennahrung geworden.
Im Auto explodiert? Oder das Auto?
Entkommen, entkommen!
Wovor?
Andererseits kommt auch der Rest sehr unlyrisch daher, ohne greifbare Bilder und treffende Methapern, ohne Verdichtung.
Der Boybuilder stirbt und ist dann schnell vergessen. War das die Aussage?

lg
Duisburger
 
Danke für deinen Kommentar!

Tatsächlich ist das Thema nicht lyriktypisch, aber gerade deshalb habe ich den Text ja in den Bereich des Experimentellen gestellt.
Ich kann nicht leugnen, dass das Gedicht keine wahnsinnig tiefe Aussage hat, halte eine solche aber in diesem Fall auch eher für unangebracht. Natürlich kann das jeder Leser für sich bewerten und jeder hat die Möglichkeit eine Aussage, die ihm persönlich sinnvoll erscheint, hineinzulegen.
Was die Sprache anbelangt:
Ich hätte natürlich auch ausgefeilte Verse benutzen können, aber wozu? In diesem Fall rechtfertigt die Realität sie nicht.

Alles in allem hast du mit der Feststellung "Der Bodybuilder stirbt und wird vergessen" so ziemlich alles ausgeleuchtet, was im Gedicht passiert.
Die nächste Frage, die sich dann stellen könnte, ist die nach Intention, Sinn oder Motiven.
Warum hat er sich überhaupt diesem Sport zugewandt?
Was hat er sich erhofft?
Warum interessiert das überhaupt jemanden und wie geht er dann damit um?

Liebe Grüße,
Fabien
 

Duisburger

Mitglied
Die nächste Frage, die sich dann stellen könnte, ist die nach Intention, Sinn oder Motiven.
Warum hat er sich überhaupt diesem Sport zugewandt?
Was hat er sich erhofft?
Warum interessiert das überhaupt jemanden und wie geht er dann damit um?
Hier die Motivation des Prot anhand dieser dürftigen Zeilen herzuleiten bzw. zu hinterfragen halte ich für ziemlich abenteuerlich. Was treibt mich im Werk, dies zu tun?
Und experimentell ist zumeist Form und Sprache, nicht aber der Inhalt. Das macht keinen Sinn.

Es wäre schön gewesen, wenn du die beiden von mir zitierten Stellen beleuchtest hättest. Höflich wäre es allemal.

lg
Duisburger
 
Wollte ich eine aussagekräftige Analyse des Bodybuildingsports abgegeben, hätte ich dies in Aufsatzform getan. Hierbei handelt es sich um Kunst.
Zudem nehme ich mir das Recht heraus, zu experimentiern, womit ich gerne möchte, nicht zuletzt der lyrischen Vielfalt wegen, die es meiner Meinung nach geben sollte.

Im Übrigen möchte ich nicht aufgefordert werden, meine Werke vorzuinterpretieren. Für einen Autor gibt es nämlich keine sicherere Methode, ihnen jeglichen Reiz zu nehmen.

Der Rest ist deine Meinung.

LG, Fabien
 
P

Prosaiker

Gast
Das ist wirklich unbrauchbar. Das ist nichtmal l'art pour l'art. Das ist einfach die uninteressante Story von einem verstorbenen Bodybuilder. Wenn man behauptet Kunst zu machen -:

Hierbei handelt es sich um Kunst.
:- dann sollte man eines nicht vergessen: den unterhaltenden Faktor, welcher den kleinsten gemeinsamen Nenner jedes Textes, jedes Filmes, jeder Musik, jedes Bildes bilden sollte.

Grüße,
Prosa.
 
Wie gesagt, das ist DEINE Meinung.
Auf anderen Foren gab es durchaus Leute, die positiv reagiert haben, vielleicht weil sie weniger verknöcherte Ansichten haben.
Übrigens kann ich den Ansatz, alles am Faktor der Unterhaltung zu messen, nicht für gut heißen, einfach weil nunmal nicht alles unterhaltend ist.
Aber das wiederum ist MEINE Meinung.

Fazit:
Dass dir der Text nicht gefällt, ist angekommen.
Lass doch bitte noch Platz für die Kommentare anderer.
Danke.
 
P

Prosaiker

Gast
Nicht so dämlich wie er tut

Übrigens kann ich den Ansatz, alles am Faktor der Unterhaltung zu messen, nicht für gut heißen, einfach weil nunmal nicht alles unterhaltend ist.

Das habe ich nicht gesagt; aber das weißt du auch (abgesehen davon ließe sich wahrscheinlich ohne großen Aufwand begründen, dass sehr wohl "alles" -was auch immer du damit meinst- unterhaltsam ist). Im übrigen habe ich hier nur einen Kommentar hinterlassen und dementsprechend ist deine Antwort für "andere Platz zu lassen" ein wenig neben der Spur. Und auf diesem Spruch - "DAS IST DEINE MEINUNG" - zu beharren ist schlicht albern. Warum das albern ist, muss ich allerdings nicht sagen. Das weißt du auch selbst.

Prosa.
 

Carlo Ihde

Mitglied
Quengelt ma alle nich so rum hier. Da kann einem die Leselupe ja voll vergehen. Wenn ihr den Text nicht mögt, aber euch die Mühe macht, in eurem Gedankenwust nach weit hergeholten, pseudoreflektierten Argumenten zu kramen, dann ist euch der Text wenigstens ein gewisses Maß an Aufwand wert, dass schon ganz genau sagt, dass er zumindest EUCH erreicht hat auf seine Weise. Aber, und das meine ich zum Herrn Prosaiker, dann so infantil mit den Füßen zu stampfen, mit dem Anspruch, das Innerste des Textes in seiner Einfachheit aufzuschnappen, zu überblicken und davon gelangweilt zu sein nur um dann zu behaupten, es hätte für einen selbst gar keinen Lesenswert, das wäre ein bisschen komisch.

Komisch ist Elfterelfter. In diesem Zusammhang verbietet sich, thematisch, alles komische, denn immerhin wurde der gesamte Lebensinhalt des Bodybuilders in Frage gestellt. Und das posthum. Also er kann sich nicht revidieren, nicht ändern, nicht rechtfertigen. Er ist den falschen/richtigen "Exegesen" einer Nachwelt ausgeliefert und die wird ihm ganz billig im Nachhinein die Fähigkeit absprechen, im Leben gewusst zu haben, worauf es drauf ankam. Der Bodybuilder, der aus sich selbst eine Oberfläche konstruiert hat, wird sein Leben - in den Augen solcher Klemmis wie wir es sind - immer umsonst gelebt haben und das ist der Spiegel, den der Text unserer Gesellschaft vorhält.

Oder so ähnlich.
 

Duisburger

Mitglied
@Carlo
Ach Gott, nicht schon wieder die Robin-Hood-für-Lyrikignoranten-Nummer.

@Fabian
Auf anderen Foren gab es durchaus Leute, die positiv reagiert haben, vielleicht weil sie weniger verknöcherte Ansichten haben.
Sehr schön. Dann geab dich mal wohl mit deiner Unverköcherten Jubelpersern. Mit solchen Egodikutanten wie deinereiner werde ich meine Zeit nicht verplempern und dich und deine Werke fortan ignorieren.

Duisburger
 
P

Prosaiker

Gast
Ein Hoch auf die Jovialität

Ich krame nicht, liegt alles stets ausgebreitet vor meinen Füßen. Und auch dein Kommentar taugt in diesem Fall nichts, Carlo. Wiederum muss gerade ich gerade dir das nicht sagen. Du weißt es selbst.


Prosa.
 

Ohrenschützer

Mitglied
Meine Eindrücke zum Text:

Ich halte es für kein gelungenes Experiment. Die Worte wirken auf mich sehr bemüht gewählt, eine seltsame Mischung aus ironischer Einfühlsamkeit und dick aufgetragenem Pathos, die mir kein eindeutiges Bild vermittelt und somit nur halb ausgegoren scheint. Die Aussage, die ich finde, ist bieder und versucht mit unzureichenden sprachlichen Mitteln mehr zu sein, als sie ist. Dazu ein Titel in Englisch, wofür ich keine Begründung finde (vielleicht englische Zeitungsmeldung?).

Tut mir leid, der Text gefällt mir nicht. Schönen Gruß,
 
@ Duisburger:

Danke, du ahnst gar nicht, welchen Gefallen du mir mit deiner Abwesenheit tust. Und dennoch weiß ich, dass du auch in Zukunft Texte von mir lesen wirst, allein der Neugierde wegen. ;)

@ Ohrenschützer

Endlich mal jemand, der sich artikulieren kann.
Ich respektiere natürlich, dass du es als misslungen erachtest, immerhin machst du dir offenbar wirklich Gedanken.
 
Eine kleine Stellungnahme

So, da mir heute die Zeit dazu zur Verfügung steht, hier eine kurze Anmerkung, was meine Ansichten betrifft:

Zunächst mal habe ich nicht mit gleich so heftigen und teils nicht wirklich qualifizierten Reaktionen gerechnet.
Wie bereits oben erwähnt, habe ich nicht die Absicht, diesen oder irgendeinen meiner Texte für die Leser auseinander zu nehmen, sondern überlasse ihnen diese Arbeit, sofern sie dazu geneigt/fähig sind, selbst.
Das hat nichts damit zu tun, dass ich kein Interesse an ihnen hätte, sondern weil mir eine solche Vorstellung einfach widerstrebt.
Warum?
Weil ich nicht glaube, dass es förderlich ist, wenn ein Autor/eine Autorin sein/ihr eigenes Werk interpretiert. Er/Sie selbst sieht in der Regel klar und deutlich, was er/sie geschrieben hat, der Rest ist Auslegung durch andere. Natürlich kann man andere bspw. über die Umstände aufklären, in denen das Gedicht entstanden ist, was darüber hinausgeht, halte ich aber nicht für sinnvoll.
Erstens wird die Interpretation des Verfasser/der Verfasserin selbst mit Sicherheit höher gewertet, als die von Lesern/Leserinnen und beschneidet diese damit in ihrer Auslegunsfreiheit. Dabei gibt es im Grunde keine "richtige" oder "falsche" Interpretation, solange sie sich nicht mit dem geschriebenen Text beißt, auch wenn das immer wieder behauptet wird.
Zweitens ist es nutzlos, jemandem in seinem Empfinden durch logisches Argumentieren "korrigieren" zu wollen, oder auf gut Deutsch: Was mir nicht gefällt, gefällt mir auch dann nicht, wenn ich es verstanden habe. Das kann nur geschehen, wenn sich das Empfinden der jeweiligen Person nicht mehr entgegenstellt.

Zu meinem Gedicht selbst:
Tatsächlich ist es in einer der, ich sage mal, etwas gewaltsameren poetischen Stunden entstanden, aber die gibt es eben auch. Genauso wie bei Filmen nicht jeder denselben Inhalt und dasselbe Maß Sinnträchtigkeit und Gewaltfreiheit hat. Das ist bei mir aber sogar nicht mal die Regel.
Wem es nicht gefällt und schon ob eines herzzerreißenden Kommentares in den Fingern juckt, der möge sich bitte durch "Duisburger" ausreichend vertreten fühlen und von einem solchen absehen.
Danke!

Liebe Grüße,
Fabien
 

Carlo Ihde

Mitglied
Nee, Herr Prosa,

ich weiß gar nichts selbst. Schon gar nicht weiß ich, warum DU meinen Kommentar für müßig hältst, von parapsychologischen Fähigkeiten bin ich genauso weit entfernt wie mein Kommentar von seiner Selbstzerfleischung.

Jedoch, Fabien, sei dir gesagt: den Duisburger darfst du nicht ernst nehmen. Der hat mir ebenfalls die Kommunikation über meine Texte aufgekündigt. Argumente hatte er nicht. Nur ein voreilig gefasstes Bild von "jungen Männern" die dichten, was ihm wohl prinzipiell untröstliche Geschichten über ihn selbst erzählt, die er nicht hören mag. Also ernsthafte Auseinandersetzungen bekommst du von dem leider nicht. Hingegen mancher Meinung halte ich diese Auseinandersetzung bei jedem Text für möglich, aber nicht bei jedem für nötig. Wenn du das von dir damit angestoßene Thema nicht entsprechend gewürdigt findest, dann liegt das einfach an den unterschiedlichen PErsönlichkeiten, die sich hier tummeln und gerne reden hören/schreiben lesen.

Bodybuilder died in Car Accident, weckte bei mir die Erwartung eines nüchternen Zeitungsartikels, der durch seine Nüchterheit das große Drama überspielt oder anders gewichtet um zu zeigen, dass da jemand gestorben ist, den die eigene Aussicht auf den Tod zeitlebens nicht belehren konnte, mit seinem Leben etwas sinnvolles anzufangen. "Schönheit"(in Anführungsstrichen) und Tod waren aber immer schon die Maximalsynthese von Aspekten der Melancholie. Insofern erzählt mir die Bildfolge des Textes nichts neues - lediglich spannend scheint dann noch zu sein, welchen gesellschaftlichen Stellenwert dieses Ereignis haben soll. Ich mutmaße, bei dir einen eher geringen. Und da muss ich nachhaken: sind Bodybuilder nicht auch Menschen? Und wenn ja, wie kam es dazu, dass wir ihr falsches Götzentum als Anlass nahmen, sie als Menschen zweiter Klasse zu sehen? Spricht daraus nicht auch unser Hochmut?
 

Carlo Ihde

Mitglied
Wie ich sehe hat's meinem vorigen Kommentar das "@Herr Prosa" am Anfang abgeschnitten. Nochmal deutlich gesagt: der böse Teil am Anfang ist an den Prosaiker gerichtet, der mir immer meine voreilige, bewusste Unreflektiertheit implizieren will, als müsste ich nur eine Sekunde Abstand von meinen Kommentaren gewinnen und schon sähe ich die Welt genau so wie er, gar alle anderen Menschen auf dieser Welt sollen die ihre Wirklichkeit des Herrn Prosa übernehmen, wenn sie doch nur ein bisschen überlegen würden, diese ganzen dummen Herdentiere. Ich aber weiß gar nichts, und doch: man muss mir genau sagen WARUM. Nicht böse sein. Danke.
 
P

Prosaiker

Gast
Nagut, Carlo. Ich machs aber kurz, Zeit und Lust stehen mir nicht gerade im Überfluss zur Verfügung.


Quengelt ma alle nich so rum hier. Da kann einem die Leselupe ja voll vergehen.
Wir quengeln nicht; ganz sicher nicht in erster Instanz. Es ging um eine Wertung des Textes. Du wertest mit deiner Aussage uns. Wenn dir irgendwas vergeht, dann nerv nicht, sondern zieh Leine.


Wenn ihr den Text nicht mögt, aber euch die Mühe macht, in eurem Gedankenwust nach weit hergeholten, pseudoreflektierten Argumenten zu kramen, dann ist euch der Text wenigstens ein gewisses Maß an Aufwand wert, dass schon ganz genau sagt, dass er zumindest EUCH erreicht hat auf seine Weise.
Das ist an Unsinn kaum zu überbieten. Einen Text nicht zu mögen, heißt nicht, dass man sich nicht auch die Mühe zur negativen Kritik machen kann (das mit dem "Gedankenwustblabla" ist ohnehin deiner Laune verschuldet. Unsere Worte, damit meine ich Duisburger und mich, waren klar und deutlich, dazu leicht verständlich und nachvollziehbar.) Weißt du, Carlo, das hier ist ein interaktives Forum. Hier gehts um Kommunikation über Literatur und nicht selten um Kommunikaton über Kommunikation, quasi Metakommunikation (wie wir das grade anschaulich belegen). Wenn ein Text gut ist, dann wertet man ihn dementsprechend nominell, man hinterlässt eine kurze Anmerkung, einen Gedanken oder einen ganzen Aufsatz. Das ist jedem selbst überlassen. Und, welch Wunder, nicht anders verhält es sich, wenn ein Text (nach eigenem Ermessen) schlecht ist. Ich dachte, soviel hättest du verstanden - gerade, weil du sonst nicht unbedingt zu Arschkriecherei neigst, will sagen: deine Kommentare sind mehrheitlich äußerst kritisch. Du sagst, der Text hätte uns auf "seine Weise" "erreicht. Das ist so allgemein wie nichtssagend. Ein Text "erreicht" Herz und Hirn in dem Augenblick, da er gelesen wird. Die Wertung folgt erst noch.

Aber, und das meine ich zum Herrn Prosaiker, dann so infantil mit den Füßen zu stampfen, mit dem Anspruch, das Innerste des Textes in seiner Einfachheit aufzuschnappen, zu überblicken und davon gelangweilt zu sein nur um dann zu behaupten, es hätte für einen selbst gar keinen Lesenswert, das wäre ein bisschen komisch.
Das ist redundant. Siehe meine Erklärung oberhalb. So, nun darfst du weiter schimpfen, ich weiß doch: du hast Spaß dabei.

Grüße,
Prosa.
 



 
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