Hallo Haki,
ich >> kommentiere.
wie Du sicherlich weißt, wird in der Leselupe momentan heftig diskutiert, auch darüber, wie man sich im Miteinander zu verhalten hat.
>> In der Tat. Ich bin einer derjenigen, der diese Debatte nicht zum ersten Mal mit begleitet.
Du verpackst in eine sülzende Sprache heftige Kritik, fundamentale Kritik, die niemandem von uns in diesem Maße zusteht. Du zweifelst an der dichterischen Fähigkeit dieses Neulings gleich bei seinem ersten Werk!
>> Das Schlimme ist, daß Du gleich den Fehler aller Disputanten machst, die die Wellen hochpuschen, Du bewertest eine sachliche Kritik, indem Du den Autoren herabwürdigst:
* "sülzige" Sprache
* "heftige" Kritik
Ich gestatte anzumerken, daß das meine ehrliche Ansicht ist. Und diese bei einem Text, der wirklich nicht gelungen ist, anzumerken, lasse ich mir - vor allem in diesem Ton - nicht nehmen.
Du sprichst von Klang und Rhythmus, das alte Lied. Alt trifft es sehr gut. Gewiss ist Klang wichtig, aber jeder hat doch seine eigene Melodie im Kopf bei solchen Gedichten.
>> Eigentlich müßte ich jetzt sagen, da ist mal wieder einer dieser ewig Pubertierenden unterwegs, der einfach nicht verstehen will, daß man selbst nicht objektiv bewerten kann, was man schreibt. Bleiben wir bei der Sache. Den Rhythmus im Kopf muß man auf das Papier - oder hier: den Bildschirm - bringen. Wo keiner ist, wie hier, ist auch im Kopf keiner.
Im "Gereimtes-Forum" herrschen andere Kriterien, dort gibt es ein Schema, ein Muster, nämlich die Metrik. Hier aber ist man nicht gezwungen diesem Folge zu leisten und man hört eher auf den Rhythmus im eigenen Kopf. Ich habe den Sound des Gedichtes gehört beim Lesen. So viel dazu.
>> Was DU in Deinem Kopf hörst, tut leider bei der nüchternen Kritik von Literatur erstmal gar nichts zur Sache. Das mag Dich hart ankommen, aber glaube mir, ich mache das mit der Lyrikkritik seit Jahren beinahe professionell und nicht nur hier.
Ich wiederhole dazu meine Verfahrensweise, die übrigens ungereimte und gereimte Lyrik nicht trennt:
“Gefallen” ist keine Qualität, vielleicht eine, ob ich das Bild, das Produkt, das Buch etc. “kaufe”. Hier sind wir weniger beim Kaufen als beim Versuch herauszufinden, ob ein Text gewissen Standards entspricht.
Ich versuche, einem Text in mehreren Aspekten “gerecht” zu werden - soweit man das als Mensch überhaupt kann. Dazu gehören:
* Sprache
* Bilder, Metaphern
* Verdichtung
* Form
* Relevanz der Aussage
* Originalität und Esprit
* Behandlung des Inhalts / Darstellung der Aussage
Erst dann kommt das “Gefallen”. Kurz: Ich kann einen Text gelungen finden, selbst wenn seine Aussage völlig daneben ist - innerhalb des Verfassungsbogens, des guten Geschmacks und der Wahrung der persönlichen Integrität.
Dies ist ein objektiviertes Raster, das ich für die Auswahl der Gedichtsrubrik in den ASP benutze, die ich von Anfang an als Lyrikredakteur und -rezensent begleite. (Hier zu finden:
http://www.asphaltspuren.de). Ich lese gerade wieder 4 - 5 Lyrikbände bekannter und noch nicht so bekannter deutschsprachiger Autor/inn/en, die in den nächsten Nummern als Rezensionsartikel erscheinen werden.
Nebenbei: Wer Lust hat, Geschichten und Gedichte dort veröffentlicht zu bekommen, sollte sich die Seite anschauen.
Du schreibst davon, dass das überraschende Bild und die in dieser Form noch nie formulierte Erkenntnis einfach fehlen. Ich glaube nicht viele Menschen sind in der Lage noch nie formulierte Erkenntnisse zu denken und in Worte zu fassen.
>> Ich erwarte von einem guten Gedicht Origninalität und keine mehr oder minder gut wiederholten Allgemeinplätze. Was wollen wir hier, Haki? Uns selbst therapieren oder andere an etwas teilhaben lassen, das auch für sie von Bedeutung sein könnte? Hast Du Dir eine Sekunde mal die Mühe gemacht, an den Leser zu denken?
Das waren dann auch allesamt Genies. Oder glaubst du in einem deiner Gedichte etwas völlig Neuartiges entdecken zu können? Das bezweifle ich doch arg. Du beherrschst die Metrik und bist zurecht stolz drauf. Aber hast Du die völlig unerwarteten Bilder parat? Ich glaube nicht.
>> Was hat das hier mit meiner Kritik an diesem Beitrag zu tun? Reden wir über dieses Gedicht, Deine, meine, die Lupe? Auch dieser Teil Deines Beitrags ist wieder typisch für schlechte Diskussionskultur. Unsachlich argumentieren, Nebenkriegsschauplätze eröffnen, den anderen erst persönlich und nachher in seiner Qualifikation unterminieren. Damit können keine ruhigen, fairen und sachlichen Auseinandersetzungen entstehen. Und sich nachher aufregen, wie böse die anderen sind. Toll, sage ich dazu, so macht man das.
Du legst die Messlatte m.E. viel zu hoch, sogar so hoch, dass auch du sie nicht überspringen könntest.
>> Lieber Haki, meine Meßlatte ist meine Sache, und im Gegensatz zu anderen publiziere ich sie und mache sie damit nachvollziehbar. Der obige Text steht inzwischen zum 20. Mal in der Lupe. Ich kopiere ihn nur noch, so wiederholt sich hier leider alles immer wieder.
Und ich sage nicht, dass die Messlatte niedrig gelegt werden soll, nein, gewiss nicht. Schließlich sind wir hier in einem seriösem Literaturforum, wo es auch harsche Kritik geben darf und soll. Aber einem Neuling gleich jegliches Talent abzusprechen, halte ich für maßlos und anmaßend. Denn niemand von uns darf über so etwas entscheiden.
>> Meine Kritik an diesem Beitrag ist sachlich fundiert, klar dargelegt und damit völlig in Ordnung und angemessen. Auch hier wieder das Wort "anmaßend", wieder eine persönliche Abqualifizeriung des Gegenübers. Da soll in den Foren Frieden herrschen? Das geht nicht zusammen, beim besten Willen nicht.
Dein Kommentar hat mich, wie Du sehen kannst, ein wenig wütend gemacht. Er wirkt auf mich arrogant.
>> Deine Gefühle sind erst einmal Deine Sache. Zu einer sachlichen und fairen Diskussionskultur gehört, daß man sich zusammenreißt, auch wenn es schwierig wird. Auskeilen, wie hier wieder die Verhaltensqualität "arrogant", ist einfach völlig deplatziert, wenn man sich sachlich auseinandersetzt.
Ich selbst bin sehr kritikfähig, das kann dir Prosa sicherlich bestätigen, aber nicht jeder hat ein derart dickes Fell, dass er so etwas verkraften kann.
>> Kritik macht immer betroffen, und sie ist immer eine Ehre. Kritisiert wird nur der, der es verdient. So einfach ist das und so schwer zugleich.
Das ist nur ein Hinweis, ich möchte Dich lediglich darauf hinweisen, dass ein offenerer, netterer Umgang untereinander wirklich förderlicher wäre für die ein wenig angespannte Atmosphäre hier in der Lelu.
>> Du hast gerade ein erstklassiges Beispiel geliefert, wie man unsachlich, persönlich verletzend und vollkommen neben dem Thema argumentiert. In keinem Wort hast Du meine sachliche Kritik an diesem Beitrag auch nur inhaltlich gestreift. Mehr möchte ich dazu im Augenblick nicht ausführen.
Eines aber ist klar: So wird es nicht zu einer sachlichen und rücksichtsvollen Atmossphäre in den Lupenforen sicherlich nicht kommen.
In diesem Sinne wünsche ich Dir und allen frohes Dichten und Werken.
Lieber Adventsgruß
W.