doch, Heraklit, ich sehe eine hochmetaphorische Zeile, die sich auf mein Gedicht bezieht:
Für mich sind das zu viele Worthülsen-Muskelprotzereien.
Das ist selbst schon ein dichterischer Vers. Hat die Chance, sich auf sich selbst zu beziehen.
Ein Vers: Deshalb ist dieses Formulierungskonzentrat ganz dem Verständnis des Leserinnenauges überlassen.
Da gilt es zu verstehen: Worthülsen-Muskelprotzereien.
Was sind das für Dinger? Ich nehme das Kompositum auseinander, Vorsicht, kann bei isolierten Einzelsilben Fleckfieber und Choleraturen hervorrufen. Wenn mans singt.
Protzereien also von oder für die Muskeln. Oder mit den Muskeln, ja, das werden wohl die meisten so verstehen: Da protzt einer mit den Muskeln. Ein Bodybilder, oder die Werbefigur eines Proteinpräparats, durch das die Muskeln verdickt werden. Bis sie platzen.
Worthülsen. Die werden nun vor die Bodybilder-Gesten komponiert. Das mag in die Richtung gehen, daß die Bodybildungen rein metaphorisch für die "Worthülsen" stehen.
Also da vollführt einer Worthülsen, das kann nur heißen: Er singt. Und diese in ein Wort gepackte autologische Worthülse namens "Worthülse" wird per Imagination verstärkt: Jedes Leserinnenauge sehe in sich innen drin die in Gestalt eines Bodybilders aufplatzende Worthülse.
Schöner Vers, hat was. Eine sehr kräftige Lesart, damit holst Du viel raus,
grusz, hansz