Cogito ergo? (gelöscht)

H

Heidrun D.

Gast
Das ist ganz & gar nach meinem Geschmack.

Vorsorglich bitte ich dich nicht aufzukreischen, denn jetzt folgt ein Klischee: Hier spüre ich (auch) die vielbesungene rrrussische Seele, die mir in deinem letzten Gedicht ein wenig gefehlt hatte. ;)

Ich finde es makellos schön, geradezu wunderbar.

Liebe Grüße
Heidrun
 
H

Heidrun D.

Gast
Na ja,

zum Inhalt sollte ich vielleicht auch noch etwas schreiben ... ;)

Konkret hast du wohl zur Zeit einen dieser Burger King-Jobs inne, was mir tatsächlich ein grauenvolles Schicksal zu sein scheint (auch wenn du vielleicht parallel an deiner Dissertation arbeitest).

Andererseits blitzt mir darunter noch etwas Tieferes hervor: LyrI scheint sich in einer umfassenderen Lebenskrise zu befinden.

"Ist mein eingeschlagener Weg richtig? Lohnen sich all` diese Opfer? Was werde ich am Ende haben? Was werde ich sein?"

Die Zusammenführung dieser Aspekte mit Descartes ist mehr als nur gelungen. Besonders auch, weil sie mit einer herzergreifenden "Komik" einherläuft.

Wie gesagt:
tutto perfetto
 
L

label

Gast
liebe presque_rien

das Lyri sehnt sich nach den Gewissheiten der Kindheit zurück
Welt und Wald sind endlos

das Bild der stummen Schienen gefällt mir sehr gut. Es erinnert mich an an meine Kindheit, als ich das Ohr auf die sonnenheißen Schienen legte, um ein zirpen von fernen Zügen hören zu können, aber nur das zirpen der Grillen hörte.

Das Lyri denkt, also ist es....... das Lyri, das nicht mehr nur von außen definiert ist, sondern sich gerade selbst zu definieren beginnt

sehr gerne gelesen
label
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Julia,

in diesem Zustand habe ich mich befunden kurz vor dem Abitur. Ich wusste einfach nicht, welche Begabungen ich hatte, ich bin mir vorgekommen wie eine Null.

Manchmal gibt es solche Leer-Zeiten, solche absoluten Wartezeiten und dann plötzlich öffnen sich Türen, die man sich gar nicht hätte vorstellen können.

Grübeln bringt da nichts. Das stürzt einen nur in Verzweiflung.
Abwarten ist eine gute Strategie, etwas schwierig, weil man nicht weiß, worauf man wartet. Ja, es ist eine schwere Zeit.

Ich freue mich, dass Du das so unverwechselbar auf Deine Art in Worte bringen konntest. Da kommt Hoffnung auf, denn in einer Begabung kannst Du Dir ganz sicher sein, nämlich dass Du mit Sprache umgehen kannst.

Und...das wird Dich vielleicht nicht unbedingt trösten, aber ich muss das hier einfach loswerden: Das Universum vergeudet nichts. Alle Schätze, die es besitzt, wird es auch für irgendetwas einsetzen.

Ganz liebe Grüße :)
Vera-Lena
 

presque_rien

Mitglied
Liebe Heidrun,

schön, dass ich dich diesmal überzeugen konnte :)! Jaja, die "russische Seele"... auf Deutsch? *kreisch* :D Ich habe bei diesem Gedicht tatsächlich an meine Kindheit auf der Datscha in der Umgebung von St.Petersburg gedacht, und ich war ganz verrückt danach, Grillen zu fangen! Da gab es so viele unterschiedliche Grillen-Arten, unglaublich. Ich nannte sogar Gegenden entsprechend: "Feld der grünen Grillen", "Wald der braunen Grillen" *lol* - und jetzt ist es tatsächlich schon lange her, dass ich eine Grille gesehen hätte! Hmm, was hatte das jetzt mit der russischen Seele zu tun? Egal :D

Bei Burger King hingegen gibt es wiederum mehr Grillen als mir lieb ist, aber anders *seufz*. Zur Zeiten der Wirtschaftskrise wird nicht gerade händeringend nach Linguisten gesucht... aber wenigstens kann ich die Leute auf 5 Sprachen bedienen, und bekomm Essen umsonst :D.

Vielen Dank für dein Lob!!!


Liebe Label,

Wow, dein Kommentar hat mich unheimlich gefreut: 1.) Ist Dichtung meiner Meinung nach dann am gelungensten, wenn sie es schafft, Gefühle und Bilder beim Leser zu erzeugen. 2.) Habe ich das Gedicht nach deinem Kommentar in einem anderen Licht gesehen. Als ich las
Das Lyri denkt, also ist es....... das Lyri, das nicht mehr nur von außen definiert ist, sondern sich gerade selbst zu definieren beginnt
habe ich's zuerst nicht verstanden, denn ich war zu sehr auf die negative Seite der Selbsterkenntnis fixiert, nämlich dass die unmittelbare, sinnliche Erfahrung der Welt verloren geht. Aber man kann diesen Prozess natürlich auch aus einer anderen Perspektive betrachten, nämlich als Gewinn von etwas neuem und wertvollen. Deshalb habe ich jetzt den Zweittitel "Gegen Descartes" gelöscht - danke für diesen Perspektivenwechsel! :)


Lieber Papyrus,

ja, so habe ich das beim Schreiben gemeint - aber siehe labels Kommentar & meine Antwort drauf.


Ein schönes Wochenende euch!
presque
 



 
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