Hi, Spinoza,
natürlich hast Du recht, systhembedingt brauchen sich beide,
der Unternehmer und der Mirarbeiter.
Nur den Unternehmer zu bedauern halte ich schlichtweg für
übertrieben. Denn er sitzt eindeutig am längeren Hebel.
Erstens hat er Geld - wodurch er dieses erworben hat, das
wissen wir nicht, können es uns aber denken - vererbt,
erschachert, erspekuliert auf jeden Fall kaum mit der Hände
Arbeit verdient, denn so etwas ist einfach Quatsch, weil
kein Mensch der Welt so viel Geld für ehrlich Arbeit bekommt.
Zweitens kann er sich auf Grund seines Unternehmertums
die Mitarbeiter aussuchen - es gibt nämlich mehr Arbeitssuchende,als Arbeitgebende. Der Mitarbeiter kann sich seinen Unternehmer nicht aussuchen und wenn dann wohl eher selten. Er braucht Geld zum Leben und muß nehmen, was da kommt. Und da er nicht so viel Geld besitzt, wie der Unternehmer, ist er auf einen Job angewiesen.
Drittens kann einem Unternehmer höchsten als Letztes passieren, daß er seine Firma verliert und dann kann er immer noch zum gewöhnlichen Mitarbeiter mutieren, oder notfalls zum Sozialamt gehen, weil er pleite ist. Umgekehrt kann ein kleiner Mann, der von der Hand in den Mund lebt wohl eher selten Unternehmer werden - dafür werden ihm immer die dazugehörigen Mittel fehlen.
Im Übrigen teilt ein Unternehmer seinen Verlust immer sehr gerne mit der Allgemeinheit, sprich er setzt diesen von der Steuer so weit ab, so daß er fast keinen hat. Den Reingewinn behält er allerdings großzügigerweise für sich - hier ist vom Teilen keine rede mehr.
Ich sehe hier also keinen Grund Unternehmer zu beweinen
und zu bemitleiden. Sie werden immer eine Möglichkeit finden
sich und die Seinigen abzusichern. Von Gaunereien jeder möglichen Art wollen wir erst gar nicht sprechen. Daß es solche aber gibt, das wirst Du nicht bestreiten können.
In diesem Sinne
ein schönes Wochenende
und liebe Grüße
Klopfstock