Hallo Herbert H.
an diesem Text fällt ins Auge, dass du bemüht bist, der Sprache so etwas wie einen autistischen Zug zu geben, um es mal so zu nennen, in der Annahme, dass du dich auf diese Weise auf das Wesentliche der Aussage konzentrierst. Heraus kommt allerdings nur ein Zerhacken der Sprache. Was Gedanken angeht, so sind sie nicht ausgesprochen reichlich in diesem Text gesät, das Ich macht auf mich lediglich einen etwas verwirrten Eindruck. Völlig verloren geht das, was man eigentlich von einem Gedicht erwarten dürfte. Ich würde diesen Text als Experiment ansehen, wogegen nichts einzuwenden ist, aber noch nicht als gültigen Text. Dazu bedarf er meiner Ansicht nach noch zu sehr der Überarbeitung, dessen, was man das Fingerspitzengefühl des Lyrikers nennt. Es ist nicht ganz leicht, "seinen" Stil zu finden, der auch dem Leser etwas geben könnte. Denn bekanntlich schreibt man in der Mehrzahl der Fälle für einen gänzlich fremden Leser und nicht nur für sich selbst. Was mir des weiteren auffällt, ist, dass du vermutlich glaubst, mit formalen Äußerlichkeiten deinem Text den modernen Schmiss zu geben, aber eben nicht den modernen Inhalt, aus dem allein eine "neue Lyrik" entstehen könnte.
Gruß, Fettauge