Nein Marc,
ich meine Nahrungsmittel-"spekulanten", das sind Makler, die mit steigenden oder fallenden Nahrungsmittelpreisen ihr Geld verdienen, und es wird unterstellt, dass es dadurch mitunter zu Nahrungsknappheiten und Verschiebungen kommt, die Hungersnöte auslösen, wo keine sein müssten. Solche Makler halten sich selbst bestimmt nicht für böse Menschen und führen irgendwo ein friedliches und unbeschwertes Vorstadtleben - und trotzdem kommen sie alle in die Hölle!!
Tja, und was das liebe Mädchen angeht, durch ihr unentwegtes, gehässiges Gekicher am Ende, kam sie mir irgendwie gar nicht mehr so liebenswürdig vor, sondern eher wie ein verzogenes, bösartiges Biest. Deshalb ist sie für mich nicht eindeutig "Gut", sondern fällt unter den Kontext Racheengel. Und bei Racheengeln bin ich immer vorsichtig. G.W.Bush war so einer, und ich kann mich einfach nicht dazu durchringen, ihn als guten Menschen zu bezeichnen. Denn dieser Übermenschbegriff des Guten impliziert für mich immer auch das Gefühl des Mitleids, auch mit jenen, die selbst ohne Mitleid waren. Dass das nicht immer funktionieren kann und mitunter eine Scheinwirklichkeit ist, weiß ich auch. Aber man kann dann weder den Begriff des Guten ins Spiel bringen, noch den des Bösen - es herrscht dann einfach Krieg, genauso, wie es sich am Ende deiner Geschichte darstellt. Da wirkt die Liebe der Eltern selbst irgendwie bedrohlich und das Kind trägt eine Maske aus Wut und Boshaftigkeit, gepaart mit kindlicher Freude am Leid anderer. Das ist dann zwar auch irgendwie schräg, und ich mag es, wenn´s schräg ist, aber da bleibt von Gut und Böse eben nix übrig - gar nix.
Naja, und davon, was nun dieser oder jener auf dieser Welt "wirklich" verdient hat, will ich gar nicht erst anfangen, meine aber, dass eine Geschichte durchaus mit Rachefantasien spielen darf und soll- so werden bekanntlich Konflikte abgebaut.
Kurzum, deine Hauptfigur war mir am Ende einfach nicht sympathisch und auch nicht ausgefeilt genug, da kommt alles noch ein wenig zu plump und mit dem Holzhammer daher. Auch die Moral. Und wie gesagt, das alles wäre nicht das Problem, wenn da einfach am Ende noch ein bisschen mehr käme, als Friede Freude Eierkuchen.
OK, Hauptsache, man konnte mal drüber quatschen. Deine Veröffentlichungen habe ich mir mal angeschaut, sieht gut aus. Wegen dem Superpulpmagazin mußt du unter evolver-books.at nachschauen.
Vielleicht tauch ich wirklich mal irgendwann in eine deiner anderen Geschichten ab, aber ich glaub, ich hatte schon mal irgendwann in was reingelesen und habs dann ziemlich schnell abgebrochen. Unter Umständen mußt du dich also dann auf ne gepfefferte Kritik vorbereiten, denn wenn man sich irgendwo wie ne Dampflok durch nen Urwald quält, muß irgendwann der Dampf aus´m Kessel raus - und das kann heiß werden, wenn man da zu nah dran steht.
Wird dann wohl wie´n Anschlag von Alkaida ablaufen - du denkst alles ist in Butter und plötzlich knallen zwei Flugzeuge in deine Goldtürme,
aber soweit ist es ja noch nicht,
also Grüsse, Marcus