Hey Béla,
im Nachgang wird es dank Deiner Erklärung für mich nachvollziehbar, dass der Nachbar verstorben ist, aber beim ersten Lesen, habe ich das tatsächlich auch nicht so recht kapiert (und damit auch die Trauer am Ende nicht wirklich einordnen können).
Meine Überlegung war eher, dass das Brikett womöglich ein Symbol der Kindheit sein könnte, als solcherlei Heizmaterial noch verwendet wurde und aus der verlorenen Kindheitsunbeschwertheit die Trauer erwächst.
Mit Deiner Information klingt es jetzt so, als seien diese Zeilen doch recht stark "unfiktional", also nach wirklichem Geschehen beschrieben.
Falls dem so ist, hoffe ich, Du kannst der Trauer auch noch Tröstliches beigesellen. Ich würde vermutlich, wenn es mich ständig mit Trauer erfüllt, so ein Memento nicht im direkten Blickfeld der Fensterbank behalten sondern irgendwie in die "geistige Welt" entlassen, plumpe Materie beschwert nur den Geist. Verbrennen würd ich das Brikett ja vielleicht nicht gerade... das käme mir nach jahrzehntelanger Aufbewahrung vielleicht etwas lieblos vor (obwohl es naheliegend wäre). Wahrscheinlich würde ich es auf dem Grab des Freundes "bestatten", wenn es denn ein Erdgrab ist. Oder im eigenen Garten / auf dem Balkon / in einem Zimmerpflanzkübel zur Ruhe betten. Eine schöne Blühpflanze drüber wachsen lassen. Sich auf Trostsuche begeben.
LG!
S.