das Brikett

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wiesner

Mitglied
Hallo Sue,

besten Dank für Gruß u. Wertung!
Es ist vielleicht besser, Bemerkungen/Kommentare nicht in die Wertungsmaske zu stellen (sie verschwinden nämlich dort sehr schnell), sondern direkt in den thread. Hier können sie von allen auch späterhin nachvollzogen werden.

Schönen Tag
Béla
 

fee_reloaded

Mitglied
Briketts sah ich zuletzt als kleines Kind zuhause im hintersten Winkel des Kellers, wo man sie früher von draußen durch die Fensterluke hineinschüttete. Meine Mutter hatte es bis zuletzt (also 2004), als sie auszog dort, nicht über sich gebracht, diese zu entsorgen (dabei war schon in meinen Kindertagen - also in den 70ern - der Kamin zugemauert und es wurde mit Radiatoren geheizt).

es lag überall herum
passte einfach nicht ins
Album
beschreibt es für mich also gradezu perfekt, lieber wiesner,

was wir nicht anfassen wollen und zugleich nicht loslassen können bzw. wegwerfen. Dann doch lieber noch jemanden finden, der als nächste Lagerstation fungiert. So hat man nichts dem Verfall und der Vergessenheit anheim gegeben, sich aber doch von etwas eigentlich Lästigem befreit - und das auch noch unter dem Deckmäntelchen, jemandem noch eine Freude gemacht zu haben. :cool:

Das entlarven deine Zeilen aufs Feinste - ohne es dabei benennen zu müssen. Sowas mag ich! Besonders schön dann auch noch die Prise Humor in
bei einem Schwelbrand
wäre es mal fast erstickt
Da musste ich echt herzhaft lachen. "Unseren" Briketts hat sicher auch das eine oder andere Mal Gefahr gedroht. Da bin ich mir sicher.
Ich würde mich ja vom Brikett beobachtet fühlen, das da auf der Fensterbank liegt....aber genaugenommen geht es ja genau darum...was die Dinge mit uns machen oder wie uns unser Besitz zum Teil entlarvt...das menschelt herrlich in diesem Text!

Tut mir leid, wenn ich der Trauer in deiner letzten Strophe da nicht Rechnung tragen kann. ;)

Sehr gerne gelesen und den Feinsinn mit einem sehr wissenden Schmunzeln genossen. Danke!

LG,
fee
 

wiesner

Mitglied
@fee_reloaded

Hallo fee,

es liegt wohl ein kleines Missverständnis vor: Der spaßige Nachbar nebenan ist verstorben, dem Ich-Helden wird als Erbe ein Brikett vermacht, das dem lustigen Typen eine Erinnerung an frühere (wohl schlechtere) Zeiten diente. Es lag überall rum, denn es passte nicht in ein (Familien)Album, was dem Nachbarn genauso kalauernd entfuhr wie die Sache mit dem Schwelbrand! ;)
Nun hat das Prachtstück sein Plätzchen am Fenster gefunden und ...

Danke Dir aber fürs Lesen, Du hast Dir wie immer viel Zeit genommen!

Schönen Tag
Béla


Dank auch an Arcos
 

fee_reloaded

Mitglied
Ach ja... :cool: :cool::cool: Ich hatte schon befürchtet, völlig falsch zu liegen, lieber Béla. Tu mir mit deinen Gedichten generell ein wenig schwer. Nicht, weil sie mir nicht gefallen würden, sondern weil anscheinend ich nicht zu ihnen passe. Sorry, ich kann's nicht besser erklären.

Ich hoffe, meine Rezension hat dich nicht zu sehr frustriert oder verärgert.

Liebe Grüße,
Claudia
 

petrasmiles

Mitglied
Ist das nicht irre? Ich meinte, nach Fees Erläuterungen Deinen Text endlich verstanden zu haben :D
Scheint, mein Synapsenkonzert ähnelt eher ihrem als Deinem ;)

Liebe Grüße
Petra
 

sufnus

Mitglied
Hey Béla,
im Nachgang wird es dank Deiner Erklärung für mich nachvollziehbar, dass der Nachbar verstorben ist, aber beim ersten Lesen, habe ich das tatsächlich auch nicht so recht kapiert (und damit auch die Trauer am Ende nicht wirklich einordnen können).
Meine Überlegung war eher, dass das Brikett womöglich ein Symbol der Kindheit sein könnte, als solcherlei Heizmaterial noch verwendet wurde und aus der verlorenen Kindheitsunbeschwertheit die Trauer erwächst.
Mit Deiner Information klingt es jetzt so, als seien diese Zeilen doch recht stark "unfiktional", also nach wirklichem Geschehen beschrieben.
Falls dem so ist, hoffe ich, Du kannst der Trauer auch noch Tröstliches beigesellen. Ich würde vermutlich, wenn es mich ständig mit Trauer erfüllt, so ein Memento nicht im direkten Blickfeld der Fensterbank behalten sondern irgendwie in die "geistige Welt" entlassen, plumpe Materie beschwert nur den Geist. Verbrennen würd ich das Brikett ja vielleicht nicht gerade... das käme mir nach jahrzehntelanger Aufbewahrung vielleicht etwas lieblos vor (obwohl es naheliegend wäre). Wahrscheinlich würde ich es auf dem Grab des Freundes "bestatten", wenn es denn ein Erdgrab ist. Oder im eigenen Garten / auf dem Balkon / in einem Zimmerpflanzkübel zur Ruhe betten. Eine schöne Blühpflanze drüber wachsen lassen. Sich auf Trostsuche begeben.
LG!
S.
 



 
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