Die Schafe und das Krokodil (Aktuelle Version) (c)Monika Rieger
Auf einer Frühlingswiese weidete eine kleine Schafherde, weiße, schwarze und sechs Lämmer, die zwischen ihren Müttern tobten. Eines Tages begann es zu regnen. Zum Glück konnten die Schafe in einem Unterstand Schutz suchen, denn es regnete vier Tage, ohne Pause. Nach den vielen Regentagen verließen sie den Unterstand. Sie spielten und legten sich zum Ausruhen in die Sonne.
Da entdeckte das Mutterschaf vom einzigen schwarzen Lamm zwischen all den anderen Lämmern ein winziges Krokodil. Es war gerade mal so lang wie der Schwanz vom jüngsten Lamm. Sein Panzer auf dem Rücken bestand aus vielen harten Schuppen und sah von oben dunkelgrün aus, wie eine Tanne. Es hatte zwei schwarze, große Augen, einen hellen roten Schwanz und vier senfgelbe Füße.
Das Mutterschaf ahnte nicht, was der Winzling schon erlebt hatte. Da er mit gelben Füßen auf die Welt kam, mochten ihn die anderen nicht. Einmal packte ihn ein großer Vogel am Schwanz, und der färbte sich sogleich rot. Doch als der Vogel die gelben Füße sah, ließ er das kleine Krokodil fallen. „Ein Gelbfüßler“, hatte er aufgeregt gekrächzt.
Das kleine Krokodil landete in einem See, von dort aus wurde er noch einige Male von Vögeln geschnappt, ein Stück weiter getragen und wegen den gelben Füßen stets wieder fallen gelassen. So landete es bei den Schafen und kuschelte sich ans Bein von einem Lamm.
Das Mutterschaf betrachtete den kleinen Fremdling, stampfte mit dem Huf auf, das sollte heißen: verschwinde. Aber das winzige Krokodil dachte nicht daran, es rollte sich auf den Rücken und winkte den kleinen Schafen mit seinen Vorderfüßen. Neugierig näherten sich nun auch die anderen Mutterschafe und jedes pochte einmal mit dem Fuß auf den Boden. Aber das Krokodil beachtete die Schafe nicht. Es blieb bei den Kleinen liegen.
„Wir müssen ihm zu fressen geben“, sagte ein Mutterschaf, „sonst frisst es unsere Kinder.“
„Noch nicht“, meinte die zweite Schafsmutter“, so ein kleines Ding hat doch keine Zähne.“
„Wir beobachten es sehr genau“, entschied die dritte Mutter.
Die kleinen Schafe fürchteten sich nicht vor dem neuen Mitbewohner, aber auch sie machten sich Gedanken, wie sie ihm etwas zu fressen geben könnten. Sie beschlossen, den letzten Schluck Milch von ihrem Fressen nicht zu schlucken, sondern für das winzige Krokodil aufzuheben.
Die Kleinen liefen zu ihren Müttern, tranken sich satt und behielten den letzten Schluck im Maul. Zusammen eilten sie zum winzigen Krokodil. Es lag wieder einmal auf dem Rücken, hatte sein Maul aufgesperrt und schnarchte leise. Das erste Lamm spuckte nun seine Milch dem kleinen Krokodil in den Schlund- doch das zweite kam nicht mehr dazu. Das winzige Krokodil fuhr schnaubend in die Höhe, zwickte das kleineste Lamm in den Fuß und stampfte mit seinen gelben Füßen auf den Boden. Vor Schreck schluckten die anderen kleinen Schafe die Milch selbst.
„Nein, schrie das kleine Krokodil wild, das mag ich nicht, Milch schmeckt mir nicht.“ Es lief auf den Zaun zu, sprang durch das Gitternetz, fiel in ein Abwasserrohr und verschwand. Die Schafe rannten an das andere Ende des Zauns. Da kam auch schon das Krokodil aus dem Kanalrohr angeschossen und flog in hohem Bogen in den Bach. Es drehte sich noch einmal auf den Rücken, winkte mit den Vorderfüßen und rief:“ Ich kann nicht bei euch Schafen bleiben, ich will ein großes Krokodil werden! Trotzdem, war schön warm bei euch.“ Dann drehte es sich auf den Bauch und bevor es um die Bachbiegung verschwand, sahen die Schafe noch einmal seinen roten Schwanz.
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Was das bunte Krokodil noch erlebte, erfahrt ihr in der Geschichtee: Kroko Gelbfuß
Auf einer Frühlingswiese weidete eine kleine Schafherde, weiße, schwarze und sechs Lämmer, die zwischen ihren Müttern tobten. Eines Tages begann es zu regnen. Zum Glück konnten die Schafe in einem Unterstand Schutz suchen, denn es regnete vier Tage, ohne Pause. Nach den vielen Regentagen verließen sie den Unterstand. Sie spielten und legten sich zum Ausruhen in die Sonne.
Da entdeckte das Mutterschaf vom einzigen schwarzen Lamm zwischen all den anderen Lämmern ein winziges Krokodil. Es war gerade mal so lang wie der Schwanz vom jüngsten Lamm. Sein Panzer auf dem Rücken bestand aus vielen harten Schuppen und sah von oben dunkelgrün aus, wie eine Tanne. Es hatte zwei schwarze, große Augen, einen hellen roten Schwanz und vier senfgelbe Füße.
Das Mutterschaf ahnte nicht, was der Winzling schon erlebt hatte. Da er mit gelben Füßen auf die Welt kam, mochten ihn die anderen nicht. Einmal packte ihn ein großer Vogel am Schwanz, und der färbte sich sogleich rot. Doch als der Vogel die gelben Füße sah, ließ er das kleine Krokodil fallen. „Ein Gelbfüßler“, hatte er aufgeregt gekrächzt.
Das kleine Krokodil landete in einem See, von dort aus wurde er noch einige Male von Vögeln geschnappt, ein Stück weiter getragen und wegen den gelben Füßen stets wieder fallen gelassen. So landete es bei den Schafen und kuschelte sich ans Bein von einem Lamm.
Das Mutterschaf betrachtete den kleinen Fremdling, stampfte mit dem Huf auf, das sollte heißen: verschwinde. Aber das winzige Krokodil dachte nicht daran, es rollte sich auf den Rücken und winkte den kleinen Schafen mit seinen Vorderfüßen. Neugierig näherten sich nun auch die anderen Mutterschafe und jedes pochte einmal mit dem Fuß auf den Boden. Aber das Krokodil beachtete die Schafe nicht. Es blieb bei den Kleinen liegen.
„Wir müssen ihm zu fressen geben“, sagte ein Mutterschaf, „sonst frisst es unsere Kinder.“
„Noch nicht“, meinte die zweite Schafsmutter“, so ein kleines Ding hat doch keine Zähne.“
„Wir beobachten es sehr genau“, entschied die dritte Mutter.
Die kleinen Schafe fürchteten sich nicht vor dem neuen Mitbewohner, aber auch sie machten sich Gedanken, wie sie ihm etwas zu fressen geben könnten. Sie beschlossen, den letzten Schluck Milch von ihrem Fressen nicht zu schlucken, sondern für das winzige Krokodil aufzuheben.
Die Kleinen liefen zu ihren Müttern, tranken sich satt und behielten den letzten Schluck im Maul. Zusammen eilten sie zum winzigen Krokodil. Es lag wieder einmal auf dem Rücken, hatte sein Maul aufgesperrt und schnarchte leise. Das erste Lamm spuckte nun seine Milch dem kleinen Krokodil in den Schlund- doch das zweite kam nicht mehr dazu. Das winzige Krokodil fuhr schnaubend in die Höhe, zwickte das kleineste Lamm in den Fuß und stampfte mit seinen gelben Füßen auf den Boden. Vor Schreck schluckten die anderen kleinen Schafe die Milch selbst.
„Nein, schrie das kleine Krokodil wild, das mag ich nicht, Milch schmeckt mir nicht.“ Es lief auf den Zaun zu, sprang durch das Gitternetz, fiel in ein Abwasserrohr und verschwand. Die Schafe rannten an das andere Ende des Zauns. Da kam auch schon das Krokodil aus dem Kanalrohr angeschossen und flog in hohem Bogen in den Bach. Es drehte sich noch einmal auf den Rücken, winkte mit den Vorderfüßen und rief:“ Ich kann nicht bei euch Schafen bleiben, ich will ein großes Krokodil werden! Trotzdem, war schön warm bei euch.“ Dann drehte es sich auf den Bauch und bevor es um die Bachbiegung verschwand, sahen die Schafe noch einmal seinen roten Schwanz.
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Was das bunte Krokodil noch erlebte, erfahrt ihr in der Geschichtee: Kroko Gelbfuß
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