DAS BURGFRÄULEIN
Ein Burgfräulein im roten Kleid
sitzt unter einem Baume.
Die Tränen voller Traurigkeit
hält sie geschickt im Zaume.
Der Rittersmann, der dazumal
nach vielen süßen Worten
geworden war ihr Eh’gemahl,
jagt nun an fremden Orten.
„Ich liebe wilden Wasers Kraft“,
so sprach der edle Ritter,
„drum habe ich mich aufgerafft,
im Schlosse schmeckt es bitter.
Nur deine Seele will ich noch
inmitten meiner Zinnen.
Dein Wasser aus dem finst’ren Loch
soll in die Gosse rinnen.“
Und so sieht sie nun voller Hohn
mit Worten voller Finten
der großen Liebe billig Lohn
in Ritters Lust entschwinden.
„Ist es der Teufel, der so spricht?“
fragt sie in Freundes Kreise,
„Ein Ritter ist doch ritterlich,
sei brav!“ sagen sie leise,
„und wenn er voller Teufel wär,
so ist es unsre Pflicht,
zu glauben an des Ritters Mär
und an den Teufel nicht.“
Jäh wacht sie auf aus bösem Traum
und schaut auf eine Wand,
auf der aus weißer Sahne Schaum
ein Spruch geschrieben stand:
UND WENN DIE WELT VOLL TEUFEL WÄR
UND WOLLT’ UNS GAR VERSCHLINGEN,
SO FÜRCHTEN WIR UNS NICHT SO SEHR,
ES SOLL UNS DOCH GELINGEN-
Ein Burgfräulein im roten Kleid
sitzt unter einem Baume.
Die Tränen voller Traurigkeit
hält sie geschickt im Zaume.
Der Rittersmann, der dazumal
nach vielen süßen Worten
geworden war ihr Eh’gemahl,
jagt nun an fremden Orten.
„Ich liebe wilden Wasers Kraft“,
so sprach der edle Ritter,
„drum habe ich mich aufgerafft,
im Schlosse schmeckt es bitter.
Nur deine Seele will ich noch
inmitten meiner Zinnen.
Dein Wasser aus dem finst’ren Loch
soll in die Gosse rinnen.“
Und so sieht sie nun voller Hohn
mit Worten voller Finten
der großen Liebe billig Lohn
in Ritters Lust entschwinden.
„Ist es der Teufel, der so spricht?“
fragt sie in Freundes Kreise,
„Ein Ritter ist doch ritterlich,
sei brav!“ sagen sie leise,
„und wenn er voller Teufel wär,
so ist es unsre Pflicht,
zu glauben an des Ritters Mär
und an den Teufel nicht.“
Jäh wacht sie auf aus bösem Traum
und schaut auf eine Wand,
auf der aus weißer Sahne Schaum
ein Spruch geschrieben stand:
UND WENN DIE WELT VOLL TEUFEL WÄR
UND WOLLT’ UNS GAR VERSCHLINGEN,
SO FÜRCHTEN WIR UNS NICHT SO SEHR,
ES SOLL UNS DOCH GELINGEN-