Das Geburtstagsgeschenk
Meine Kinder waren sehr findig. Es hatte keinen Sinn, irgendwelche Geschenke vor ihnen zu verstecken. Ich konnte die Schränke verschließen und die Schlüssel abziehen, alles vergebens. Egal, ob Weihnachten oder Geburtstag, sie wussten immer schon vorher, was sie bekommen. Da beschloss ich, mit ihnen zusammen die Geschenke einzukaufen. Schon, weil einer der Schränke bei ihrer Schnüffeltour kaputt gegangen war.
Wenn meine Tochter ein neues Kleidungsstück brauchte, artete es immer in einen Tagesausflug aus. Sie war nämlich unerhört wählerisch und sehr eigen, hatte einen ganz besonderen Geschmack. Die Fahrt ging erst nach Mitte, dann nach Weißensee. Von dort in den Prenzelberg und dann nach Pankow. Hatten wir noch nichts gefunden, dann fuhren wir nach Schöneweide. Klappte es da immer noch nicht, ging es zurück nach Pankow oder einen anderen Stadtbezirk, wo sie etwas halbwegs Ansprechendes gesehen hatte.
Einmal – es war kurz vor ihrem fünfzehnten Geburtstag – sah mein Töchterlein in der Kaufhalle, wo wir unsere täglichen Einkäufe machten, einen Pullover. Er war weiß und hatte blaue Streifen. Er gefiel ihr einfach super und sie wollte ihn sofort haben. Aber ich hatte nicht genügend Geld dabei. Am anderen Tag quengelte sie wieder nach dem guten Stück. Ich machte ihr klar, dass wir uns das Teil finanziell nicht leisten konnten und zählte auf, wie viele Pullover sie schon im Schrank hatte. Sie maulte, war aber bald einsichtig.
Als sie an ihrem Geburtstag aus der Schule kam, fielen ihr fast die Augen heraus beim Betrachten ihres Festtisches. Ich hatte den Blaugestreiften nämlich heimlich gekauft und auf der Arbeitstelle in meinem Garderobenschrank versteckt!
Noch heute amüsieren wir uns köstlich über die gelungene Überraschung.
Juni 2003
Meine Kinder waren sehr findig. Es hatte keinen Sinn, irgendwelche Geschenke vor ihnen zu verstecken. Ich konnte die Schränke verschließen und die Schlüssel abziehen, alles vergebens. Egal, ob Weihnachten oder Geburtstag, sie wussten immer schon vorher, was sie bekommen. Da beschloss ich, mit ihnen zusammen die Geschenke einzukaufen. Schon, weil einer der Schränke bei ihrer Schnüffeltour kaputt gegangen war.
Wenn meine Tochter ein neues Kleidungsstück brauchte, artete es immer in einen Tagesausflug aus. Sie war nämlich unerhört wählerisch und sehr eigen, hatte einen ganz besonderen Geschmack. Die Fahrt ging erst nach Mitte, dann nach Weißensee. Von dort in den Prenzelberg und dann nach Pankow. Hatten wir noch nichts gefunden, dann fuhren wir nach Schöneweide. Klappte es da immer noch nicht, ging es zurück nach Pankow oder einen anderen Stadtbezirk, wo sie etwas halbwegs Ansprechendes gesehen hatte.
Einmal – es war kurz vor ihrem fünfzehnten Geburtstag – sah mein Töchterlein in der Kaufhalle, wo wir unsere täglichen Einkäufe machten, einen Pullover. Er war weiß und hatte blaue Streifen. Er gefiel ihr einfach super und sie wollte ihn sofort haben. Aber ich hatte nicht genügend Geld dabei. Am anderen Tag quengelte sie wieder nach dem guten Stück. Ich machte ihr klar, dass wir uns das Teil finanziell nicht leisten konnten und zählte auf, wie viele Pullover sie schon im Schrank hatte. Sie maulte, war aber bald einsichtig.
Als sie an ihrem Geburtstag aus der Schule kam, fielen ihr fast die Augen heraus beim Betrachten ihres Festtisches. Ich hatte den Blaugestreiften nämlich heimlich gekauft und auf der Arbeitstelle in meinem Garderobenschrank versteckt!
Noch heute amüsieren wir uns köstlich über die gelungene Überraschung.
Juni 2003