Das Haus (gelöscht)

S

Stoffel

Gast
Hallo,

sehr inspirierend.
Ich denke gerade an Geburt Jesus. Stern, Stroh...
Fenster die "blind" haben aber nichts mit Undurchsichtigkeit mit "Staub" zu tun? Den "Schlosser" hm..finde ich bissl unpassend. Im Grunde zu viel Bilder. Dann noch der "Augenstern"...hm.
Zweimal "Augen", einmal tränen, dann "trinkenden Augen".
So wie es ist, ist es mir persönlich zu überladen. Und mir fehlen die Übergänge.
Aber: das ist ja nur mein Empfinden. Das kann wieder völlig abweichen.
Dennoch mal unten meine Interpretation.:)

lG
Sanne


Bin ein Haus
mit verriegelten Türen
und blind sind die Fenster.
Bauchige Augen tränen dahinter,
Träume von Liebe platzen,
stiller als Seifenblasen.
Ich gehe schwanger
mit meinen Gefühlen,
warte auf deren Niederkunft
im feuchten Stroh
und unter trinkenden Augen,
bleibt der Himmel finster, schwer.
Kein Stern strahlt über mir,
keine Hand wischt Staub,
und niemand findet den Weg her.
 

Gabriele

Mitglied
In all seiner Hoffnungslosigkeit gefällt mir dieses Gedicht sehr gut. Du hast aus- und eindrucksvolle Bilder für die Gefangenheit des Menschen, der hier spricht, gefunden.
Liebe Grüße
Gabriele
 

Rhea_Gift

Mitglied
>>Stoffel

Hier sind nur zwei Bilder verschränkt, das Haus, der ein Stall von Betlehem wird durch das Bild der Schwangerschaft, die auf Erlösung wartet, den Stern, der eben ein trinkendes Auge ist - Wiederholung in der Verwandlung finde ich nicht verkehrt, da es keine wirkliche Wiederholung durch Änderung des Bildes ist, parallele Bilder zusammengeführt werden. Der Schlosser führt das Bild wieder zur verriegelten Tür zurück.

LG, Rhea
 

Rhea_Gift

Mitglied
>> Gabriele

Danke für den netten Kommentar :) das mit dem Haus ist natürlich nichts Neues, aber die Verwandlung in den Stall sollte ihm einen neuen Anstrich geben ;)

LG, Rhea
 



 
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